Brenda Joyce
auf die Art und Weise, wie Calder es ihr
unterstellte. Nein, niemals.
Er nahm ihre Hände. »Was willst du mir damit sagen, Francesca?«,
fragte er schroff. »Was genau hat das zu bedeuten?« Sie biss sich auf die
Lippe. Ihre Gedanken überschlugen sich, und da war dieses Gefühl, dieses
unbeschreibliche, übermächtige Gefühl. Doch mit einem Mal sah sie das Gesicht
ihrer Mutter vor sich und hörte ihre Worte so klar und deutlich, als sei sie im
Raum anwesend.
Sag einem Mann niemals, dass du ihn liebst, Francesca. Sag kein
Wort bis nach der Hochzeit, wenn überhaupt!
»Was ich damit sagen will«, begann sie mit
leiser Stimme, und ihr Herz schlug wie rasend, »ist, dass sich alles verändert
hat, seit wir uns das erste Mal begegnet sind, Calder. Unsere Freundschaft ist
mir genauso wichtig geworden wie dir. Und ich stimme dir zu: Es wird eine sehr
interessante Verbindung werden, bei der es keinem von uns jemals langweilig
werden wird.« Sie sah ihn an. »Aber durchbrennen werden wir auf keinen Fall.«
Sein Griff um ihre Hände verstärkte sich. Und ausnahmsweise
schien er einmal sprachlos zu sein.
»Nun?«, brachte sie hervor und lächelte ihn
unsicher an. »Hast du nicht irgendetwas Zynisches oder Bissiges zu sagen?«
Er zog sie an sich und hob ihr Kinn an. »Ich möchte nicht, dass du
jemals etwas bereust.«
Sie zögerte. »Das werde ich nicht.«
Er musterte sie eingehend, und ein Lächeln breitete sich auf
seinem Gesicht aus. »In dieser Hinsicht könnte ich dir vielleicht sogar
behilflich sein.«
Da gestattete sie sich endlich, sich der ausgelassenen Begeisterung,
der überschäumenden Vorfreude hinzugeben. »Sei mir ruhig behilflich«, sagte
sie. »So viel zu willst.« Sie schmiegte sich an ihn.
Er zog sie noch fester an sich und flüsterte: »Du bist wie die
Luft, die ich zum Atmen brauche, Francesca.«
Sie zuckte zurück und sah ihn fassungslos an. »Was hast du da
gerade gesagt?«
Er zog sie wieder an sich und bedeckte ihren Mund mit sanften,
federleichten, erregenden Küssen.
Sie schob ihn von sich. »Was hast du da gerade
gesagt? Ich muss mich wohl verhört haben!«, rief sie atemlos vor Überraschung
und Entzücken. Sie war schier außer sich vor Freude!
Er lächelte zärtlich. »Ich fürchte, ich werde meine Worte schon
sehr bald bereuen.«
Sie stieß ein Lachen aus, das selbst in ihren
eigenen Ohren triumphierend klang. Aber Calder Hart hatte da eben spontan –
und aus tiefstem Herzen, dessen war sie sich sicher – gesagt, dass sie wie die
Luft war, die er zum Atmen brauchte. Wenn das nicht romantisch war!
Er zog sie enger an sich. »Hör auf, dich in deinem Erfolg zu
sonnen.«
»Ha«, versetzte sie kichernd. »Ha! Ich bin wie die Luft, die du
zum Atmen brauchst!«
Er verdrehte seine blauen, goldgesprenkelten Augen. »Eine echte
Dame tut so etwas nicht.«
»Diese Dame schon«, entgegnete sie und packte
die Aufschläge seines Jacketts. Jetzt war sie für sein Liebesspiel bereit.
»Küss mich, Calder. Küss mich, während ich mich ganz unverhohlen in meinem
Erfolg sonne.«
Er lächelte
und tat ihr den Gefallen.
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