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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Beine waren zu kurz, um die Pedale zu erreichen. Er verstellte den Sitz und startete. Der Motor heulte auf. Er stieg aufs Gas, und der Wagen machte einen Sprung. Fuß auf die Bremse. Mark wurde gegen das Lenkrad geworfen. Die Hupe ertönte.
    Ich kann ihn nicht fahren!
    Er vermeinte, seinen Vater zu hören, der mit seiner pedan-tisch genauen Stimme sagte: Wenn du fahren lernst, mußt du sehr vorsichtig sein, Mark. Die meisten Autofahrer sind Amateure. Und viele dieser Amateure sind Selbstmörder. Aus diesem Grund mußt du besonders vorsichtig sein. Benutze das Gaspedal, als ob es ein rohes Ei wäre. Wenn du ein Auto mit Automatik fährst, darfst du den linken Fuß überhaupt nicht benützen. Nur den rechten.
    Mark nahm den Fuß von der Bremse weg, und das Auto kroch die Einfahrt entlang, vollführte einen großen unkontrol-lierten Bogen, fuhr über den Randstein und steuerte dem Haus der Petries zu. Mark mußte den Hals recken, um über das Lenkrad zu sehen. Mit der Rechten stellte er das Radio auf höchste Lautstärke. Er weinte.

    Ben ging stadtwärts die Jointer Avenue hinunter, als Jimmys Buick auf ihn zukam. Er winkte, der Wagen fuhr zur Seite, ein Vorderrad streifte den Randstein, dann blieb er stehen.
    Über das Pfählemachen hatte Ben die Zeit vergessen, und als er endlich auf die Uhr sah, war es bereits zehn Minuten nach sechzehn Uhr. Er nahm mehrere Pfähle, steckte sie in den Gürtel und ging hinauf, um zu telefonieren. Er hatte die Hand auf den Hörer gelegt, als ihm einfiel, daß das Telefon nicht funktionierte.
    Jetzt war er zutiefst beunruhigt; er lief hinaus, sah in die Autos Callahans und Petries, aber in keinem von beiden steckten Schlüssel. So hatte er sich denn zu Fuß aufgemacht und ständig nach Jimmys Buick Ausschau gehalten.
    Jetzt lief Ben zum Führersitz. Hinter dem Lenkrad saß Mark Petrie - allein. Er stierte Ben mit glasigen Augen an. Seine Lippen bewegten sich, aber es kam kein Wort hervor.
    »Was ist los? Wo ist Jimmy?«
    »Jimmy ist tot«, sagte Mark leise. »Barlow hat wieder einmal vorausgedacht. Er befindet sich irgendwo im Keller von Mrs.
    Millers Pension. Jimmy auch. Ich ging hinunter, um ihm zu helfen, und konnte nicht mehr heraus. Schließlich fand ich ein Brett und kroch hinauf, aber zuerst dachte ich, ich würde dort unten gefangen sein ... bis zum S-S-Sonnenuntergang ...«
    »Was ist geschehen? Wovon sprichst du überhaupt?«
    »Jimmy erriet, was die blaue Kreide bedeutete. Blaue Kreide.
    Billardtische. Im Keller von Mrs. Miller steht ein Billardtisch, der ihrem Mann gehört hat. Jimmy rief in der Pension an, und als er keine Antwort bekam, fuhren wir hin.«
    Mark hob sein tränenloses Gesicht zu Ben auf.
    »Er sagte, ich möge eine Taschenlampe suchen, denn der Lichtschalter im Keller funktionierte nicht. Also suchte ich ...
    ich bemerkte, daß alle Messer in dem Ständer über dem Spültisch fehlten, aber ich dachte mir nichts dabei. Damit habe ich Jimmy getötet. Ja. Es ist alles meine Schuld. Alles meine Schuld -«
    Ben schüttelte ihn. »Hör auf, Mark. Hör auf!«
    Mark legte die Hände vor den Mund, als wolle er sein hysterisches Geplapper zurückhalten. Er starrte Ben an.
    »Ich fand eine Taschenlampe. Im selben Augenblick fiel Jimmy und begann zu schreien. Er - ich wäre auch hinuntergefallen, aber er hat mich gewarnt. Seine letzten Worte waren: »Paß auf, Mark.«
    »Und warum?«
    »Barlow und die ändern nahmen kurzerhand die Treppe weg«, sagte Mark mit toter Stimme. »Sägten sie nach der zweiten Stufe ab. Ließen aber das Geländer, damit es aussehen sollte, als ob ... als ob ...« Mark schüttelte den Kopf.
    »Im Dunkeln dachte Jimmy, die Treppe sei noch da, verstehst du?«
    »Ja«, sagte Ben. Er verstand. Ihm wurde übel. »Und die Messer?«
    »Steckten alle unten im Boden«, flüsterte Mark. »Sie hatten die Klingen verkehrt ins Holz gestoßen und die Griffe vorher abgeschlagen, so daß die Klingen nach oben wiesen.«
    »Mein Gott«, sagte Ben hilflos. »Oh, mein Gott.« Er packte Mark an den Schultern. »Bist du ganz sicher, daß Jimmy tot ist?«
    »Ja. Er ... er wurde an vielen Stellen durchbohrt. Das Blut...«
    Ben sah auf die Uhr. Zehn Minuten nach siebzehn Uhr.
    »Wir fahren in die Stadt. Telefonieren mit Matt. Dann sprechen wir mit Parkins Gillespie. Wir erledigen Barlow, bevor es dunkel wird. Wir müssen.«
    Mark lächelte ein kleines verzweifeltes Lächeln. »Das sagte Jimmy auch. Aber er schlägt uns immer wieder.«
    Ben sah auf den kleinen Jungen

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