Brennende Herzen, brennende Kuesse
ihren dicken Brillengläsern wider.
„Ich weiß, mein Schatz.“
„Hübsch.“
Typisch Maya, in jeder Situation das Positive zu sehen. Laura war sehr froh über diese Gabe ihrer Tochter. Obwohl sie gerade viele andere Dinge zu erledigen hatte, nahm sie sie liebevoll in die Arme und beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Alex verstohlen näherkam.
„Komm her, niño “, sagte sie leise zu ihm.
Kurz darauf drückte sie beide Kinder fest an sich. Deren Wohlergehen war das Wichtigste. Den kleinen Rückschlag mit dem Feuer würde sie schon irgendwie wegstecken. Schließlich war sie eine Kämpfernatur. Sie hatte ein gebrochenes Herz, eine geplatzte Hochzeit und eine katastrophale Ehe überlebt. Was war dagegen schon ein lächerliches kleines Feuer?
2. KAPITEL
„Rate mal, wen ich neulich im Vorbeifahren in der Stadt gesehen habe.“
Taft nahm sich eins der köstlichen Brötchen seiner Schwester Caidy aus dem Brotkorb und zwinkerte ihr zu. „Mich, bei einer heroischen Tat. Beim Feuerlöschen oder Lebensretten.“
Wie von ihm beabsichtigt, kicherten seine Nichte Destry und Gabrielle Parsons, deren ältere Schwester sein Zwillingsbruder Trace in ein paar Monaten heiraten würde.
Caidy verdrehte genervt die Augen. „Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber es geht nicht immer nur um dich, Taft. Obwohl, diesmal in gewisser Hinsicht schon.“
Taft schwante nichts Gutes. „Und? Wen hast du gesehen.“
„Laura Pendleton.“
„Sie heißt nicht mehr Pendleton“, korrigierte Ridge, ihr ältester Bruder und Destrys Vater.
„Stimmt“, warf Trace von der anderen Seite des Tisches ein. Er hielt gerade Händchen mit Becca. Die beiden konnten wie immer nicht die Finger voneinander lassen.
Taft war es unbegreiflich, wie sie es schafften, dabei zu essen.
„Sie hat in Spanien geheiratet und zwei Kinder bekommen“, erklärte Trace. „Wie ich gehört habe, war eins davon in den Brand beim Inn verwickelt?“
Lauras Sohn. Taft sah wieder vor sich, wie der Kleine ihm versprochen hatte, nie wieder mit Feuer zu spielen. Das Kind war offensichtlich ein richtiger Lausebengel, aber er schien seine Lektion gelernt zu haben. „Stimmt, Lauras Ältester“, sagte er. „Er hat ein Feuerzeug in einem der leeren Zimmer gefunden und die Vorhänge damit in Brand gesteckt.“
„Und du warst der Retter in der Not?“ Caidy riss die Augen auf. „Mann, das muss ja ganz schön unangenehm für euch gewesen sein.“
Taft spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss, und er griff hastig nach der dampfenden Schüssel mit Kartoffelbrei. „Wieso?“, murmelte er. „Ich hatte kein Problem damit.“
Okay, das war zwar gelogen, aber das brauchte seine Familie ja nicht zu wissen. Er hatte in den letzten Tagen ständig an Laura denken müssen. Kaum hatte er mal eine ruhige Minute, tauchten ihre blauen Augen und ihre feinen Gesichtszüge vor seinem inneren Auge auf, oder irgendeine halb vergessene Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit stieg in ihm hoch.
Das nervte gewaltig. Er hatte schließlich hart gearbeitet, Laura zu vergessen. Wie sollte er nur damit klarkommen, ihr und ihren Kindern jederzeit über den Weg zu laufen und dabei immer wieder an seine früheren Fehler und Versäumnisse erinnert zu werden?
„Ich glaube, ihr müsst mir ein bisschen auf die Sprünge helfen.“ Becca griff verwirrt nach ihrem Glas. „Wer ist Laura Pendleton? Ist sie mit Mrs Pendleton vom Inn verwandt? Und warum sollte es für Taft peinlich sein, dort ein Feuer zu löschen?“
„Ach, es ist nichts weiter.“ Caidy streifte Taft mit einem flüchtigen Blick. „Nur, dass Taft und Laura früher einmal verlobt waren.“
Taft fuhr mit seiner Gabel in seinem Kartoffelbrei herum, um den Blicken seiner Familienmitglieder auszuweichen. Sie hatten ihm das geliebte Sonntagsessen gründlich vermiest.
„Verlobt? Taft? “, fragte Becca entgeistert.
„Ja“, hörte Taft seinen Zwillingsbruder sagen. „Kaum zu glauben, oder?“
„Wie lange ist das her?“, fragte sie.
„Eine Ewigkeit“, antwortete Ridge. „Er und Laura waren praktisch seit der Highschool zusammen …“
„Seit dem College“, murmelte Taft.
„Die beiden waren unzertrennlich“, fügte Trace hinzu.
„Und nach ihrem Abschluss an der Montana State University hat Taft ihr einen Heiratsantrag gemacht“, fuhr Ridge fort.
„Und dann?“, fragte Becca und sah Taft neugierig an.
Allmählich wurde es ihm zu bunt. Warum kam in Momenten wie diesen eigentlich nie ein Notruf? Es musste ja
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