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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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beizustehen, und das ist der Dank dafür! Du warst schon immer ein undankbares Mädchen! Ich wusste, dass aus dir nichts mehr wird, nachdem der Idiot mir erzählt hatte, du hättest bereits nach nur einem Monat Werben nachgegeben.« Entsetzen blitzte auf Tessas Miene auf, nur sehr kurz, aber sehr verräterisch.
    Phoebe spürte, wie der kalte, sichere Ort der Selbstkontrolle in ihrem Innern zu Eis erstarrte. Ihr Hass war nicht heiß und lodernd, sondern eisig und unerbittlich.
    Es war an der Zeit, diese Schmierenkomödie zu beenden.
    »Und wenn ich nun keine Geheimnisse mehr hätte, Tessa?
Wenn die Welt über mich Bescheid wüsste? Was für Fäden würdest du dann ziehen?« Ihre Lippen formten ein Lächeln, aber in ihrem Innern spürte sie nichts als das Eis. »Würdest du das gerne herausfinden?«
    Tessa blinzelte. Verwirrung kräuselte ihre makellose Braue. »Was...?«
    Phoebe wandte sich ab und schritt langsam ans Fenster. Die Welt da draußen war groß. So viele Menschen, so viele Geheimnisse. Mit Sicherheit waren die ihren nicht so interessant, und wenn sie es wären, warum sollte sie sich deshalb Sorgen machen? »Wenn ich nun alles preisgeben würde, Tessa? Wenn ich den Klatschmäulern das Futter geben würde, das sie haben wollen – Terrence, Marbrook und das Pickering-Vermögen?«
    Tessa schnappte hörbar nach Luft. »Das... das kannst du nicht tun! Denk an die Familie, denk an deinen Vater!«
    »Oh, ich glaube, er würde es überleben. Wisst Ihr, er war nie besonders gerne Vikar. Mit Brookhavens Vermögen könnte ich ihm ein hübsches kleines Farmhaus kaufen, wo er den ganzen Tag lang lesen könnte, wenn ihm danach wäre.«
    »Aber... aber was wird aus Deirdre? Aus Sophie? Aus m...«« Aus mir.
    Phoebe drehte sich um. Das Eis in ihrem Innern war zu Stein geworden. »Deirdre ist eine Schönheit. Sie hat viele Verbindungen und Verehrer. Ich bin mir sicher, sie wird auch ohne das Vermögen eine gute Partie machen.«
    »Bitte, mach dir meinetwegen keine Sorgen, Cousine.«
    Phoebe und Tessa drehten sich zur Tür, wo Deirdre und Sophie standen und ihnen zusahen.
    Deirdre fuhr fort. »Ich bin mir sicher, meine liebende Stiefmutter wird mir zur Seite stehen.« Der Hass in ihrer Stimme stand Phoebes in nichts nach – vielleicht überstieg er ihn
sogar. Wer wusste schon, was Deirdre in den ganzen Jahren unter Tessas Fittichen wirklich hatte erleiden müssen?
    »Und wegen Sophie...« Das war ein Problem, denn von ihnen allen genoss Sophie am wenigsten Schutz.
    »Was Sophie angeht«, warf Sophie ein, »ich habe nicht vor, jemals zu heiraten, also verliere ich auch nichts.«
    Phoebe nickte. Sophie könnte sich noch als die Vernünftigste unter ihnen herausstellen. »Ihr seht also, Tessa, niemand wird darunter schrecklich leiden – außer Euch. Niemand wird Euch seine Aufwartung machen. Keine Einladungen werden eintreffen.«
    Tessas Gesichtsfarbe täuschte über ihre Furcht vor einer solchen Entwicklung hinweg, aber sie zischte dennoch: »Ich habe Freunde, einflussreiche Freunde. Die werden mich nicht im Stich lassen.«
    »Wirklich? Was werden Eure ganzen treuen Freunde wohl von Eurer Tugendhaftigkeit als Anstandsdame denken? Ist das nicht die heiligste Pflicht, die eine Dame für das gute alte England erfüllen kann? Ihre Töchter vor einer Entehrung schützen, damit wir alle gute Partien eingehen und weitere Mädchen auf den Heiratsmarkt bringen können? Wenn ich die Geschichte mit Terrence offenbare, werde ich gewiss Eure Rolle darin nicht verschweigen. Werden sich Eure Freunde dann nicht fragen, welchen Anteil Ihr an dem Ganzen hattet? Werden sie Euch weiterhin in der Nähe ihrer eigenen kostbaren Töchter dulden?«
    Tessa war blass und bebte vor Zorn. »Du dummes Flittchen. Du nimmst das alles so leicht, nicht wahr? Du denkst, das alles würde dich nicht betreffen, ja glaubst du denn, du könntest Brookhaven heiraten und keinen kümmert es, was du getan hast? Sei kein Idiot, Mädchen! Du ruinierst deine eigene Zukunft!«
    Phoebe dachte einen Augenblick darüber nach. Sie sah
ernst aus. »Ja, vielleicht. Ich werde mein eigenes Leben ruinieren, ganz ohne Hilfe, weder von Euch oder Papa oder selbst Marbrook. Meine Zukunft – meine Entscheidung.« Dann lächelte sie leise. »Die Tatsache, dass ich Euch mit in den Abgrund ziehen könnte, wäre das Sahnehäubchen auf meinem Ruin.«
    Da erklang eine tiefe Stimme von der Tür. »Lady Tessa, seid Ihr etwa der Meinung, ich würde die Hochzeit absagen, nur weil eine

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