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Brennender Stahl (von Hassel)

Brennender Stahl (von Hassel)

Titel: Brennender Stahl (von Hassel) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Brendt
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einen fetten Tanker verloren. Da riskiert man schon mal was um nicht wieder den bösen Deutschen vor die Rohre zu laufen!« Er wurde wieder ernst. »Sonst noch was zu hören?«
    »Nichts, gar nichts! Es sei denn, einer liegt da draußen mit abgestellten Maschinen und lauscht.«
    »Dazu müsste er wissen, dass wir kommen.«, von Hassel dachte nach, »Eine hässliche Idee, aber das Risiko müssen wir eingehen.« Er sah auf die Uhr. »Wie liegen wir in der Zeit?«
    »Laut unserem Steuermann gut!«
    »Na schön, dann wollen wir mal! Alle Rohre fluten!«
     
    Der Geleitzug schien eine Ewigkeit zu brauchen, um die letzten paar Meilen zurückzulegen. Ständig zackend kroch er seinen Generalkurs entlang. Elf Knoten! Eigentlich eine beeindruckende Geschwindigkeit. Große moderne Schiffe, die in einer Zeit, in der England alles einsetzte, was schwamm, die Wichtigkeit dieses Geleits zum Ausdruck brachte. Nur wenn man alle Zickzackkurse abzog, dann kamen die schwer beladenen Frachter trotzdem nur mit etwas über sechs Knoten auf dem Generalkurs voran.
    Keine Truppentransporter. Gab es keine? Oder waren sie woanders? Wieder spürte von Hassel die Unruhe. Wahrscheinlich waren die Truppentransporter zusammen mit dem Zerstörer und mindestens einem Geleitfahrzeug alleine unterwegs. Vielleicht mit einem zweiten Zerstörer. Das ergab Sinn. Truppentransporter waren meistens Passagierschiffe. Die konnten oft über zwanzig Knoten laufen. Manche der ganz großen sogar mehr. Da kamen die kleinen Sloops und Korvetten gar nicht mehr mit, geschweige denn, dass sie in der Lage wären, die Schiffe zu schützen. Aber das war auch nicht unbedingt notwendig. Die meisten Truppentransporter waren auch für die U-Boote zu schnell - wenn sie nicht gerade zufällig mundgerecht vor die Rohre liefen oder in einem langsameren Geleit mitlaufen mussten.
    Von Hassel wusste das alles. Es ergab alles einen Sinn. Die Truppentransporter waren sicherer, wenn sie nicht in dem langsameren Geleit mitliefen. Es ergab wirklich einen Sinn, aber trotzdem spürte er die Unruhe. Spielten ihm seine Nerven einen Streich?
    Auf dem Turm herrschte Schweigen. Jeder der Männer beobachtete wieder seinen Sektor. Auch Rudi Schneider, der wieder die Wache übernommen hatte, sprach nicht. Es gab nicht viel zu tun und nicht viel zu reden. Von Hassel spürte den warmen Nachtwind auf seiner Haut, hörte das leise Plätschern der Wellen und ab und zu leises Gemurmel aus dem Sprachrohr. Und er spürte das Jucken, seinen struppigen Bart und die schmierigen Klamotten. Aber schließlich waren sie auch nicht hier, um sich wohl zu fühlen.
    »Brücke: Fünf Meilen, in null-vier-acht!«
    »Danke IWO!«, von Hassel spähte nach Steuerbord voraus. Fünf Meilen, oder rund neuntausend Meter. Es war zu dunkel, er konnte nichts erkennen. Aber hören konnte man sie. Das gleichmäßige Stampfen der Maschinen, mehr ein Gefühl als ein echtes Geräusch. Er wandte sich um. »Anlauf beginnt, aber sutje! Wir lassen uns von vorne her ins Geleit sacken und picken uns dann die besten Happen raus! Beide Maschinen kleine Fahrt!«
    Hustend erwachten die gestoppten Diesel zum Leben und U-68 nahm Fahrt auf. Wieder einmal klangen die Maschinen laut. Auch wenn man wusste, dass die Tommies sie wegen des Lärms den sie selbst veranstalteten kaum hören konnten. Aber es klang einfach erschreckend laut.
    »Kurs Null-Neun-Null!«, die Stimme von Hassels klang völlig ungerührt. Sollte er sich Sorgen machen, so zeigte er es nicht. »Leutnant, Sie übernehmen!«
    Rudi Schneider schob sich dichter ans Sprachrohr während der Kommandant sich im engen Turm etwas nach hinten drängte um hinter die UZO zu gelangen. Suchend starrte er in die Dunkelheit während das Boot sich mehr und mehr vor das nahende Geleit schob.
    »Brücke: Geleit zackt nach Backbord! Vier Meilen«
    Schneider wandte sich zum Kommandanten um. »Sie wandern aus!«
    »Immer mit der Ruhe! Sie werden auch wieder zurück zacken!« Die Stimme des Kommandanten klang gedämpft weil er sich bereits hinter die Zieloptik gebeugt hatte. Langsam suchte er mit der starken Optik an Steuerbord nach den Schiffen. Vier Meilen nur noch! Langsam sollten sie zu sehen sein. Aber er sah keine Schiffe. Nur einen kurzen schwachen Lichtschimmer. Verdutzt zog er den Kopf zurück. »In null-sechs-null!«
    Der IIWO richtete das Glas in die angegebene Richtung. Augenblicke lang spähte er vergeblich, dann sah auch er den Lichtschimmer. »Was ist das?«
    »Ein nicht sauber

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