Brennendes Verlangen: Sinnlicher SM-Roman (German Edition)
all die Leute, die sich um sie scharen, weil sie hoffen ihr Glanz würde auf sie abfärben. Erst jetzt entdecke ich zwei gut gekleidete Männer neben ihr, die nicht in das übliche Bild der anwesenden Gäste passen. Vielleicht um sie vor allzu stürmischen Besuchern zu schützen, schießt es mir in den Sinn. Beide wirken extrem anziehend, dennoch klebt mein Blick an dem exzentrisch und arrogant wirkenden Typ, mit den Lederhandschuhen.
Das feine Leder an seinen Händen verleiht ihm eine unnahbare Note, die mich willkürlich in seinen Bann zieht. Verstohlen richte ich meinen Blick auf ihn, und schnappe während eines Gesprächs seinen Namen auf: André. Doch was ist mit dem anderen Mann? Ich vermag ihn nicht einzuschätzen. Er wirkt kühl, und beängstigend auf mich. Was an seinen mandelförmigen Augen liegen kann, die sich an Monique heften, als würdeer sie damit fesseln wollen. Doch davon unbeirrt, fließt ihr helles Lachen zu mir herüber, bis André etwas in ihr Ohr flüstert. Erstaunt stelle ich fest, dass sich ihre Körperhaltung anspannt, und ein zarter Rotton ihre Wangen überzieht, so als hätte sie Rouge mit einem Pinsel aufgetragen. Ohne zu ahnen, über was sie sprechen, werde auch ich sichtbar nervös, denn seine Augen richten sich plötzlich auf mich. Sein Lächeln ist wie eine kühle, und heiße Berührung zugleich. Gänsehaut kräuselt sich über meinen Nacken, bis hinunter zu meinem Rücken. Ertappt und bebend drehe ich mich um, und verlasse den Raum. Doch seine Aufmerksamkeit folgt mir wie ein Schatten. Innerlich zitternd, greife ich nach einem Glas Champagner, das ich im Vorbeilaufen vom Tablett eines Kellners pflücke.
Du machst dich lächerlich
, trommelt es aufbegehrend hinter meiner Stirn, und ich drehe mich abrupt um, da ich die Anwesenheit von André hinter mir vermute. Aber ich habe mich getäuscht, stattdessen stehe ich allein im Schatten des menschlichen Vulkans, der noch immer hochrot seine Zigarre und den Schwall kalten Rauchs mit sich herumträgt. Erschrocken und ein wenig kokett greife ich nach einer Haarlocke, die sich im Laufe der Zeit aus meiner Hochfrisur gelöst hat, und lächle ihn an. Ich kenne meine Ausstrahlung, und wage es ihn anzusprechen, um ihm für seine gelungenen Bilder zu gratulieren. Die Enge meiner Korsage nimmt mir die Luft zum Atmen, sodass ich gezwungen bin, noch aufrechter zu stehen. Ohne seine Antwort abzuwarten, lasse ich ihn hinter mir, und eile in den angrenzenden Raum, der ebenfalls voller Menschen ist und einen gewissen Schutz vortäuscht. Dankbar dem Riesen entkommen zu sein, kippe ich den Rest des prickelnden Traubensaftes hinunter, während André plötzlich an meiner Seite steht. Irritiert blicke ich ihn an, denn er schafft es schon wieder, mich aus der Fassung zu bringen. Seit Ewigkeiten ist das keinem Mann mehr gelungen. Als letztes Mittel versuche ich mich hinter einem empörten Gesichtsausdruck zu verstecken.Doch ich ahne, dass er weiß, was unter meiner perfekt gestylten Hülle verborgen liegt.
Meine Wangen glühen auf, als er mir unerwartet ein frisches Glas Sekt reicht, und obwohl sein Lederhandschuh nur für einen winzigen Moment meine Haut streift, reicht es aus, mich erzittern zu lassen. Ich versinke in mir selbst, als seine dunkle Stimme sich an mich richtet.
»Ich habe Hunger, begleiten Sie mich zum Essen!«
Als ich meine Augen öffne, spüre ich noch immer dieses unfassbare Gefühl der vergangenen Nacht in mir. Ich kann kaum glauben, dass es schon Wochen her ist, seit André mich aus der Galerie lockte, um seinen Hunger zu stillen. Das Restaurant, in das wir anschließend gingen, hatte sicherlich die edelste Küche, die ich bislang kennen lernen durfte. Doch selbst in diesem Ambiente, trennte sich André nicht von seinen Handschuhen. Ich war versucht ihn zu fragen warum, schob den Wunsch jedoch beiseite. Im Laufe der Wochen stellte ich sogar fest, dass es mir gefiel, und ich begann die Tatsache zu genießen, mit einem außergewöhnlichen Mann befreundet zu sein. Wir waren fast täglich verabredet, gingen gemeinsam ins Theater, oder besuchten Konzerte. Ich lernte unzählige Akteure und Künstler durch ihn persönlich kennen, und immer wieder stellte er mich als eine liebe Freundin vor. Schleichend umgarnte er mich mit einem Netz der Faszination für ihn, und sein Leben. Ich wurde die Gefangene seiner Aura.
Unser Umgang wurde immer intensiver, und obwohl er mich niemals berührte, fing ich an, genau davon zu träumen und mich danach zu
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