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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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passiert.«
    Zavala trat zurück und rief den berühmten Befehl aus
Ali Baba und die vierzig Räuber
. Als nichts geschah, wiederholte er den Satz auf Spanisch, ebenfalls vergeblich.
    »Kennst du sonst noch irgendwelche Zauberformeln?«, fragte er Austin.
    »Das war leider mein gesamtes Repertoire«, erwiderte Kurt und zuckte die Achseln.
    Sie gingen zur Rückseite des Hangars. Aus dem Boden ragten die Fundamente mehrerer kleiner Gebäude auf, bei denen es sich ursprünglich um Nissenhütten gehandelt haben konnte. Auf einer Art Müllhalde fanden sich Berge verrosteter Konserven und Glasscherben, doch ein Zugang zum Hügel war auch hier nicht zu entdecken.
    Schließlich stolperte Zavala im wahrsten Sinne des Wortes über den Eingang.
    Austin befand sich einige Schritte vor seinem Partner, als dieser plötzlich einen Schrei ausstieß. Kurt fuhr herum. Joe schien wie vom Erdboden verschluckt. Wie sich kurz darauf herausstellte, war das tatsächlich die Erklärung für sein Verschwinden, denn von irgendwoher drang eine geisterhafte, herzhaft auf Spanisch fluchende Stimme an Austins Ohren. Er ging vorsichtig einige Schritte zurück und entdeckte Zavala in einem tiefen Loch, das völlig überwuchert gewesen war. Austin hatte es knapp verfehlt und nicht bemerkt.
    »Bist du in Ordnung?«, rief Kurt.
    Als Antwort folgten zunächst einige weitere Flüche. »Ja, das ganze Gestrüpp über dieser verdammten Grube hat meinen Sturz gedämpft. Komm nach unten. Da sind ein paar Stufen.«
    Austin gesellte sich zu ihm. Das Loch war ungefähr zweieinhalb Meter tief, und in einer der Wände befand sich eine mit großen Nieten versehene Stahltür, die ein kleines Stück offen stand.
    »Lass mich raten«, sagte Kurt. »Die untrügliche Zielsicherheit eines Zavala.«
    »Was denn sonst?«, entgegnete Joe.
    Aus seinem Rucksack holte Austin einen kleinen, aber leuchtstarken Halogenstrahler hervor. Mit einigem Körpereinsatz gelang es ihnen, die Tür geräuschvoll zu öffnen. Dann trat Kurt ein, dicht gefolgt von Zavala. Ein eisiger, stinkender Luftzug wehte ihnen entgegen, als stünden sie vor der Gebläseöffnung der Klimaanlage eines Mausoleums. Im Schein der Lampe wurde ein Gang sichtbar, dessen Betonwände die Kälte des Dauerfrostbodens noch zu verstärken schienen. Kurt und Joe zogen die Reißverschlüsse ihrer Jacken bis zum Kinn hoch und folgten dem Korridor.
    Zu beiden Seiten des unterirdischen Bunkers zweigten mehrere Türen ab. Austin leuchtete jeweils kurz in die Räume hinein.
    Rostige Bettgestelle und verfaulte Matratzenreste wiesen eines der Zimmer als Schlafsaal aus. Dann folgten eine Küche und ein Vorratsraum. In der letzten Kammer war eine Funkzentrale untergebracht.
    »Man hatte es offenbar sehr eilig«, stellte Zavala fest. Die zerschmetterten Vakuumröhren und Gehäuse sahen aus, als habe man sie mit einem Vorschlaghammer bearbeitet.
    Sie gingen weiter den Flur entlang und trafen auf eine große, rechteckige Öffnung im Boden, deren einstiges Abdeckgitter mittlerweile durchgerostet war. Austin leuchtete in den tiefen Schacht hinunter. »Vielleicht so eine Art Belüftung oder Heizung.«
    »Ich muss die ganze Zeit daran denken, dass Clarence Tinook ausdrücklich vor Minen gewarnt worden ist«, sagte Zavala.
    »Hoffen wir mal, dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt, mit der man die Jäger und Fischer von hier fern halten wollte«, sagte Austin. »Vielleicht hat er ja auch Mimen gesagt.«
    »Dann hätte ich erst recht Angst.«
    Der Gang endete vor einer kurzen Treppe und einer weiteren Stahltür. Inzwischen mussten sie sich unter dem Hangar befinden. Hinsichtlich der versteckten Sprengladungen war Austin sich alles andere als sicher, und so atmete er tief durch, bevor er die Tür öffnete und den nächsten Raum betrat. Die Veränderung war sofort deutlich zu spüren. Hier drinnen war die Kälte nicht ganz so schneidend und die Luft wenige r moderig als in dem Betonbunker. Dafür roch es überwältigend nach Benzin, Öl und heißem Metall.
    An der Wand rechts neben der Tür befand sich ein Schalter, über dem in Schablonenschrift »Generator« stand. Austin nickte Zavala zu, woraufhin dieser den Hebel nach unten klappte. Zuerst geschah überhaupt nichts. Dann ertönte irgendwo in der Dunkelheit ein Klicken, gefolgt von einigen stotternden Fehlzündungen, mit denen letztlich ein Motor hustend und zögernd zum Leben erwachte. Hoch über ihnen glommen einige Lampen auf, wurden immer heller und erleuchteten die

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