Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
gewölbte Decke einer riesigen künstlichen Höhle. Zavala verschlug es vor ehrfürchtigem Staunen die Sprache. Dort vor ihnen stand ein Gebilde, das wie der schwarz geflügelte Rächer einer altnordischen Sage aussah. Joe näherte sich dem gekrümmten Rumpf des Flugzeugs, streckte den Arm aus und berührte vorsichtig eine der vertikalen Flossen, die aus den Flügelspitzen nach unten ragten.
    »Herrlich«, flüsterte er verzückt, als wäre von einer schönen Frau die Rede. »Ich habe von diesem Ding gelesen und auch einige Bilder gesehen, aber ich hatte ja keine Ahnung, wie prächtig es ist.«
    Austin ging zu ihm und ließ den Anblick der gewaltigen Form aus geschwungenem Aluminium auf sich einwirken. »Entweder ist das hier Batmans Höhle, oder wir haben tatsächlich den verschollenen Phantom-Deltaflügler entdeckt«, sagte er.
    Zavala trat unter den Rumpf. »Ich habe mich ein wenig mit dieser Maschine beschäftigt. Die Flossen wurden erst später hinzugefügt, als man von Propellermotoren auf Düsentriebwerke umgestiegen ist. Der Abstand zwischen den beiden Tragflächenspitzen beträgt ungefähr zweiundfünfzig Meter.«
    »Das ist halb so lang wie ein Footballfeld«, sagte Austin. Zavala nickte. »Es war das größte Flugzeug seiner Zeit, obwohl zwischen vorderer und hinterer Bordwand nur rund fünfzehn Meter liegen. Achte mal auf die Strahltriebwerke. In der ursprünglichen Ausführung waren alle acht in den Rumpf integriert. Hier jedoch hat man zwei davon unter den Tragflächen montiert, um zusätzliche n Platz für Treibstofftanks zu gewinnen.
    Das passt zu deiner Theorie, es habe Modifikationen zur Erhöhung der Reichweite gegeben.«
    Sie gingen zur Vorderseite der Maschine. Aus diesem Blickwinkel wirkte die nach hinten gebogene aerodynamische Linienführung sogar noch beeindruckender. Obwohl das Flugzeug mehr als zweihundert Tonnen wog, schien es beinahe leichtfüßig auf seinem dreiteiligen Fahrgestell zu ruhen.
    »Mit der Konstruktion dieser Lady hat Jack Northrop sich wirklich selbst übertroffen«, sagte Kurt.
    »Absolut. Sieh dir nur diese schlanke Silhouette an. Sie bietet kaum Angriffsfläche für ein Radar. Man hat ihr sogar einen schwarzen Anstrich verpasst, genau wie später bei den Tarnkappenbombern. Lass uns einsteigen«, schlug Joe begeistert vor.
    Über eine Leiter erreichten sie eine Luke im Bauch der Maschine und folgten von dort aus einer kurzen Rampe. Das Cockpit war genauso unkonventionell wie alles andere an diesem Flugzeug. Zavala nahm auf dem Drehsessel des Piloten Platz und betätigte einen Hebelmechanismus, um den Sitz knapp anderthalb Meter nach oben bis unter eine halbrunde Plexiglaskanzel zu pumpen. Dann schaute er sich in Ruhe um. Er befand sich ein kleines Stück links von der Mittelachse des Flugzeugs. Zwischen ihm und dem Platz des Kopiloten, der etwas tiefer saß, waren die üblichen Schalter und Instrumente angebracht. Die Gashebel befanden sich über seinem Kopf, ähnlich wie bei der Catalina und anderen Flugboottypen der Navy.
    »Die Sicht ist fantastisch«, schwärmte Joe. »Man kommt sich vor wie in einem Jagdflugzeug.«
    Austin hatte rechts von ihm die Stelle des Kopiloten eingenommen. Seine Sichtfenster waren direkt in die Vorderkante der Maschine eingelassen. Während Zavala mit den Fingern liebevoll über die Instrumente strich, machte Kurt sich an die Erkundung des restlichen Innenraums. Der Bordingenieur saß entgegen der Flugrichtung vor einer beeindruckenden Kontrolltafel ungefähr drei Meter hinter dem Kopiloten. Von hier aus hatte man keine Sicht nach draußen. Austin hielt diese Anordnung zwar für etwas ungeschickt, doch es beeindruckte ihn, wie viel Bewegungsfreiheit den Männern blieb. Ein kleiner Schlafraum im Bug sowie eine winzige Küche ließen erkennen, dass dieses Flugzeug für Langstreckenmissionen gedacht war. Er setzte sich auf den Platz des Bombenschützen, starrte aus dem Fenster und versuchte sich vorzustellen, wie tief unter ihm die öde sibirische Tundra vorüberzog. Dann kroch er in die Bombenschächte. Als er ins Cockpit zurückkehrte, saß Zavala immer noch auf dem Pilotensessel und spielte an den Instrumenten herum.
    »Bist du fündig geworden?«, fragte Joe.
    »Leider nein«, erwiderte Austin. »Die Halterungen in den Bombenschächten sind leer.«
    »Keine Kanisterbomben?«
    »Nicht mal ein mit Wasser gefüllter Ballon.« Er lächelte Zavala an. »Du hast dich wohl in das alte Mädchen verguckt, was?«
    Joe grinste begehrlich. »Es war

Weitere Kostenlose Bücher