Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
dass ich Ihnen vertrauen kann?«, fragte sie dann.
    »Sie können mir nicht vertrauen, Dr. Cabral. Sie sollten wissen, dass Sie niemandem je vertrauen können. Aber Sie sind intelligent genug, um zu erkennen, dass Sie für mich weitaus wertvoller sind als das Leben Ihrer Freundin und dass ich zu einem Tauschhandel bereit bin. Solange Sie kooperieren, bleibt Ihre Freundin am Leben. Sind Sie einverstanden?«
    Die Frau und die Taten, die sie in einem dunklen Winkel ihres brillanten Verstands ersonnen hatte, erfüllten Francesca mit Abscheu. Wie so viele ihrer skrupellosen Vorgänger war auch Brynhild eindeutig größenwahnsinnig und absolut unzugänglich für die Leiden der unschuldigen Opfer. Ohne eine gehörige Portion innerer Stärke hätte Francesca es nicht geschafft, zehn Jahre inmitten wilder Kopfjäger, blutsaugender Fledermäuse, stechender Insekten und giftiger Pflanzen zu überleben. Sie konnte genauso berechnend sein wie der schlimmste Intrigant, und das Leben im Dschungel hatte ihr die stille Grausamkeit eines Jaguars auf der Pirsch verliehen. Seit ihrer Flucht hatte sie häufig an Vergeltung gedacht. Sie wusste, dass dieses Gefühl falsch und unangebracht war, doch es ließ nicht nach und half ihr, bei Verstand zu bleiben. Vorerst jedoch durfte sie sich nicht von ihrer Rachsucht überwältigen lassen. Diese Frau musste aufgehalten werden. Und so unterdrückte sie ein Lächeln, neigte unterwürfig den Kopf und rang sich ein stockendes Zugeständnis ab.
    »Sie haben gewonnen. Ich werde Ihnen bei der Entwicklung des Verfahrens behilflich sein.«
    »Gut. Ich zeige Ihnen Ihren Arbeitsplatz. Sie dürften ziemlich beeindruckt sein.«
    »Ich möchte mit Gamay sprechen und mich davon überzeugen, dass bei ihr alles in Ordnung ist.«
    Brynhild drückte eine Taste auf der Schalttafel. Zwei Männer in grünen Uniformen traten ein. Erleichtert stellte Francesca fest, dass es sich nicht um die Kradziks handelte.
    »Bringen Sie Dr. Cabral zu unserem anderen Gast«, befahl Brynhild. »Dann begleiten Sie sie wieder hierher.« Sie wandte sich an Francesca. »Sie haben zehn Minuten. Ich will, dass Sie sofort mit der Arbeit anfangen.«
    Die beiden Wachen führten Francesca durch ein Labyrinth von Gängen zu einem Aufzug und fuhren mit ihr mehrere Etagen nach unten. Dann gingen sie zu einer unauffälligen Tür, die sich erst öffnete, nachdem die Männer einen entsprechenden Zahlencode in ein Tastenfeld eingegeben hatten. Die Posten blieben draußen, und Francesca betrat den kleinen fensterlosen Raum. Gamay saß auf der Kante des Feldbetts. Sie wirkte groggy, wie ein Boxer, der einen Schlag zu viel eingesteckt hatte.
    Als sie Francesca sah, hellte sich ihre Miene auf. Sie lächelte und wollte aufstehen, doch sie war noch zu schwach und musste sich wieder setzen.
    Francesca nahm neben ihr Platz und legte ihr den Arm um die Schultern. »Wie fühlen Sie sich?«
    Gamay strich sich das zerzauste Haar aus der Stirn. »Meine Knie sind weich, aber ansonsten geht es mir gut. Was ist mit Ihnen?«
    »Man hat mir ein Gegenmittel verabreicht. Ich bin schon seit einiger Zeit wach. Bei Ihnen wird die Wirkung auch bald nachlassen.«
    »Hat jemand etwas von Paul erzählt? Er war oben, als die Kidnapper über uns hergefallen sind.« Francesca schüttelte den Kopf. Gamay schob all ihre schlimmen Befürchtungen beiseite.
    »Haben Sie eine Ahnung, wo wir uns befinden?«
    »Nein. Unsere Gastgeber haben es mir nicht verraten.«
    »Heißt das, Sie haben mit jemandem gesprochen, dem ich für diese prächtige Unterbringung danken kann?«
    »Ihr Name ist Brynhild Sigurd. Wir wurden von ihren Leuten entführt.«
    Gamay wollte etwas erwidern, doch Francesca schürzte die Lippen und blickte von links nach rechts, ohne den Kopf zu bewegen. Gamay verstand den Wink: Sie wurden belauscht und vermutlich auch beobachtet.
    »Mir bleiben nur wenige Minuten. Ich wollte Sie bloß wissen lassen, dass ich eingewilligt habe, mit Miss Sigurd an meinem Entsalzungsprozess zu arbeiten. Wir beide müssen hier bleiben, bis das Projekt abgeschlossen ist. Ich weiß nicht, wann das sein wird.«
    »Sie werden mit der Person kooperieren, die uns gekidnappt hat?«
    »Ja«, entgegnete Francesca und reckte trotzig das Kinn vor.
    »Ich habe zehn Jahre meines Lebens im Dschungel vergeudet.
    Es geht um viel Geld, und außerdem bin ich der Ansicht, dass Gogstad am ehesten dazu geeignet ist, der Welt mein Verfahren auf geordnete und kontrollierte Weise zu überantworten.«
    »Sind Sie

Weitere Kostenlose Bücher