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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Schüsse und Dolgikhs heisere Schreie. Er kreischte voller Todesangst, denn er hatte soeben herausgefunden, dass man die Toten nicht mehr umbringen kann. Harry bedeckte Zeks Ohren mit seinen Händen, zog sie an sich, und sie vergrub den Kopf an seiner Schulter. Er wollte nicht, dass sie sah und hörte, was nun geschah. Er selbst wollte es lieber auch nicht mitbekommen, und so blickte er über die Kluft hinweg zur anderen Seite.
    Schwächer als er sich je in seinem Leben gefühlt hatte, schwach vor Todesangst, wurde Theo Dolgikh zum Rand des Steilhanges geschleift. Mikhail Volkonsky dagegen war genauso kräftig wie zu seinen Lebzeiten, und Schmerz spürte er nicht mehr. Seinen übrig gebliebenen Arm hatte er um Dolgikhs Kopf geschlungen. Er hielt Dolgikh in einem Schwitzkasten, den er nicht mehr lösen würde, bevor der Mann tot war. Sie befanden sich nun fast an der Abbruchkante und rangen direkt über dem Abgrund. In diesem Augenblick tauchten Felix Krakovic und Carl Quint auf.
    Bisher hatten diese beiden nicht viel unternehmen können, da sie von der Explosion in Stücke gerissen worden waren. Nun zogen sich Quints Arme – nur seine Arme – über die Kante, und Felix’ der Gliedmaßen beraubter Oberkörper hatte sich aus dem Schutt der Ruinen zuckend herangewunden. Als Quints Arme auftauchten und Dolgikh packten und der abgerissene Oberkörper Krakovics zu ihm gerutscht kam und sich in seine Beine verbiss, gab der KGB-Mann auf. Er holte ein letztes Mal tief Luft, um zu schreien, füllte seine Lunge fast bis zum Platzen – und dann erstarb ihm der Schrei auf den Lippen. Nur ein Gurgeln entrang sich seiner Kehle. Er schloss die Augen, seufzte, und alle Luft entwich aus ihm.
    Sie gingen allerdings kein Risiko ein und zogen ihn mit einer letzten Anstrengung über die Kante hinweg. Sein Körper stürzte sich überschlagend in die Tiefe, prallte mehrmals auf Vorsprüngen auf und wurde von dort weitergeschleudert bis hinunter auf den Grund des Tales.
    Harry ließ Zek los und sagte: »Er ist erledigt – also, Dolgikh meine ich.«
    »Ich weiß«, antwortete sie halb schluchzend. »Ich habe es in Ihren Gedanken gelesen. Und, Harry, es ist so kalt dort drinnen …«
    Er nickte grimmig.
    Haaarrry?, erklang jetzt eine ferne Stimme in seinem Kopf. Nur er und die Toten konnten sie vernehmen. Er kannte diese Stimme und hatte geglaubt, er werde sie nie mehr zu hören bekommen.
    Hörst du mich, Haaarrry?
    Ich höre dich, Faethor von den Wamphyri, antwortete er. Was willst du?
    Neeeeiin – was willst DU, Haaarry? Willst du, dass Ivan Gerenko stirbt? Nun, dann gebe ich sein Leben in deine Hände!
    Harry war überrascht. Ich habe dich nicht um einen Gefallen gebeten, diesmal nicht.
    Aber SIE haben es! In Faethors Gedankenstimme schwang ein grimmiges Schmunzeln mit. Die Toten!
    Nun mischte sich Felix Krakovic vom Grund der Schlucht her ein: Ich habe ihn um Hilfe gebeten, Harry. Ich wusste, dass du genau wie wir nicht in der Lage sein würdest, Gerenko zu töten. Nicht direkt jedenfalls. Aber indirekt …?
    Ich verstehe nicht. Harry schüttelte den Kopf.
    Dann sieh dort hinüber zu dem Klippenrand, sagte Faethor.
    Harry blickte hin. Vor dem ersterbenden Tageslicht hob sich dort eine unregelmäßige Reihe von Vogelscheuchengestalten ab, die schweigend am Rand des Steilhanges standen. Sie waren zerfetzt, ihre Knochen ragten heraus, das Fleisch verweste, aber sie standen da und erwarteten den Befehl des alten Ferengi.
    Die Treuesten meiner Getreuen, meine Szgany!, sagte Faethor, einst der Mächtigste unter allen Wamphyri. Sie sind jahrhundertelang immer wieder hierhergekommen – kamen, warteten auf mich, starben und wurden hier begraben – doch ich kehrte nicht zurück. Über sie, deren Blut von meinem Blut ist, habe ich genauso viel Macht wie du über die gewöhnlichen Toten, Harry Keogh! Und so habe ich sie denn herbeigerufen.
    Aber warum?, wollte Harry wissen. Du schuldest mir nichts mehr, Faethor!
    Ich habe dieses Land geliebt, antwortete der Vampir. Vielleicht kannst du das nicht verstehen, aber wenn ich jemals etwas geliebt habe, dann dieses Land, diesen Ort! Thibor könnte dir sagen, wie sehr ich es liebte …
    Jetzt begriff Harry. Gerenko hat dein Territorium in Gefahr gebracht!
    Tief und gnadenlos klang das Grollen des Vampirs. Er schickte einen Mann, der dafür verantwortlich ist, dass mein Haus in Schutt und Asche gelegt wurde! Meine letzte Zuflucht auf dieser Erde! Und nun ist nichts mehr übrig, um zu beweisen, dass ich

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