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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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ein dicker schwarzer Strick auf dem hellen, fast grauen Fleisch. Die Locke baumelte im Nacken des Mannes, zurückgekämmt wie eine Mähne und zu einem Knoten geflochten. Seine Augen waren klein, standen dicht beieinander und waren sehr auffällig. Sie starrten unter dichten schwarzen Augenbrauen hervor, die zu einem Gewirr über einer platten oder stark abgeflachten Nase zusammenwuchsen. Die Ohren waren leicht zugespitzt und hatten große Ohrläppchen, die dicht am Schädel anlagen, direkt über hohlen, fast ausgemergelten Wangen. Die Lippen waren rot und fleischig und bildeten einen Mund, der leicht nach links herabhing, als grinste der Mann beständig spöttisch.
    Der Mann hatte ein spitzes Kinn, wobei dieser Eindruck durch einen kleinen schwarzen Bart noch verstärkt wurde, der mit Pomade zusammengedreht war. Aber das Dominierende an diesem Gesicht waren die beiden kleinen starren Augen. Jazz sah sie sich noch einmal an: Sie lagen blutrot in tiefen schwarzen Höhlen.
    Als erriet die Kamera Jazz’ Bedürfnisse, war sie zurückgefahren, um wieder den ganzen Mann zu zeigen. Er trug einen kurzen Lendenschurz, hatte Sandalen an den Füßen und einen großen Ring aus gelblichem Metall in seinem rechten Ohr. Seine rechte Hand stak in einem Handschuh, der mit Stacheln, Stahlklingen und Haken gespickt war – eine unglaublich brutale mörderische Waffe!
    Danach hatte Jazz gerade noch Zeit zu bemerken, wie schlank der Mann war, wie elegant seine fein ziselierten Muskeln spielten und wie sehr sein Gang dem Traben eines Wolfes glich, bevor er aus der Kugel auf den Steg hinaustrat. Dann ging alles blitzschnell!
    Der britische Agent löste sich aus seinen Erinnerungen und kam in die Gegenwart zurück, umklammerte den Rahmen seines Bettes und schreckte in eine sitzende Position hoch. Er schwang seine Füße auf den Boden und presste den Rücken gegen die Metallwand. Die Wand war kühl, aber nicht kalt; durch sie hindurch konnte Jazz das Leben in dem unterirdischen Komplex fühlen, das nervöse unregelmäßige Pulsieren seines erschreckten Blutes. Es fühlte sich an, als wäre er auf einem großen Schiff unter Deck, wo das Pochen der Motoren direkt durch die Wände und Decks und Schotts dringt. Und so, wie er das Leben auf einem Schiff wahrnehmen würde, so spürte er auch die Angst an diesem Ort.
    Es waren Männer da unten in dieser bizarren Höhle im Herzen des Berges, Männer mit Gewehren. Einige von ihnen hatten es selbst gesehen, anderen hatte man auf Filmen wie dem, den Jazz gesehen hatte, gezeigt, was durch das Tor kommen konnte, das sie bewachten. Da war es nicht verwunderlich, dass im Perchorsk-Institut die blanke Angst herrschte.
    Ihn schauderte leicht, dann stieß er ein grimmiges Lachen hervor. Das Fieber des Institutes, das einen selbst im Warmen zittern ließ, hatte ihn angesteckt. Er hatte dieses Frösteln an allen hier bemerkt, und jetzt hatte er es auch.
    Jazz schüttelte sich in Gedanken und zwang sich dazu, zu dem Film zurückzukehren, den Khuv ihm gezeigt hatte ...

FÜNFTES KAPITEL
    Der Mann trat aus der Kugel auf den Steg – und dann ging alles blitzschnell!
    Er beschirmte seine roten Augen vor dem plötzlichen Licht, stieß einen verblüfften Protestschrei in einer Sprache heraus, die Jazz bekannt vorkam, und duckte sich vor etwaigen Angriffen. Der Film erwachte plötzlich zum Leben. Vorher hatten die Geräusche alle gedämpft geklungen; manchmal ein leises Husten, nervöse Unterhaltungen, Fußrascheln im Hintergrund, und dann und wann die Bolzen von Waffen, die gespannt oder überprüft wurden, und das unverkennbare Geräusch von Magazinen, die einrasteten. Aber all das wirkte dumpf und ein wenig isoliert von der wirklichen Handlung, so wie die ersten paar Minuten in einem Kinofilm, wo die Ohren immer noch an die Geräusche der Straße gewöhnt sind und sich noch nicht an das neue Medium mit seiner neuen Geräuschkulisse angepasst haben.
    Aber jetzt passte der Ton zur Intensität des Films. Man hörte Khuvs Stimme, die schrie: »Fangt ihn lebend! Nicht erschießen! Der Erste, der abdrückt, kommt vor ein Kriegsgericht! Das ist doch nur ein Mann, seht ihr das nicht? Geht da rein und nehmt ihn gefangen!«
    Gestalten in Kampfanzügen liefen vor der Kamera vorbei und brachten den Kameramann und damit die Kamera ins Schwanken, bevor sie vor der Linse traten und das Bild fast verdeckten.
    Da sie den Befehl hatten, nicht zu schießen, hielten sie ihre Waffen unschlüssig in Händen. Offenbar wussten sie nicht,

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