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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Spitze eines Berges gewesen und aus irgendeinem Grund heruntergefallen. Es war ein sehr hoher Berg, und es dauerte sehr lange, bis er auf dem Boden auftraf. Der Fall hielt schon so lange an, dass ihm die Bewegung jetzt eher wie ein Schweben vorkam. Er schwebte in der Luft, zusammengekauert wie ein Frosch, im freien Fall wie ein gut geschulter Fallschirmspringer, der auf den rechten Moment wartet, um die Leine zu ziehen. Nur hatte Jazz keinen Fallschirm. Außerdem musste er sich das Gesicht irgendwo während des Falls gestoßen haben, denn er hatte den Mund voller Blut.
    Übelkeit und Erbrechen holten ihn aus seinem Albtraum in die schreckliche Realität zurück. Er befand sich wirklich in der Luft! Im nächsten Moment erinnerte er sich unvermittelt wieder an alles, und ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf: Gott! Sie haben mich in die Schlucht geworfen!
    Aber er fiel nicht, er schwebte nur. Zumindest dieser Teil seines Traums war wirklich. Und jetzt, wo sein Verstand wieder auf Touren kam und der Schock ein wenig zurückgedrängt wurde, fühlte er den festen Halt des Tragegurtes und den Luftzug der Rotorblätter des Hubschraubers über ihm. Er legte den Kopf in den Nacken und verrenkte seinen Körper, und irgendwie gelang es ihm, nach oben zu sehen. Hoch über ihm war ein Hubschrauber, dessen Scheinwerfer die Schlucht abtasteten, aber direkt über ihm ...
    Direkt über ihm baumelte eine Leiche langsam an einem zweiten Seil, das mit einem Haken an dem Gürtel befestigt war, die Arme und Beine hingen schlaff nach unten. Die Augen des Toten waren geöffnet und jedes Mal, wenn er an ihm vorbeipendelte, starrten sie Jazz in die Augen. Anhand der roten Flecken auf dem weißen Parka schloss Jazz, dass es der Mann war, auf den er geschossen hatte.
    Dann ...
    Der Schock kehrte mit aller Macht zurück; Schwerelosigkeit, Schwindel, die eisige Kälte und der Lärm ließen ihn ein zweites Mal in die Bewusstlosigkeit sinken. Das Letzte, an das er sich erinnerte, als er in eine noch tiefere Schlucht fiel, in die nachtschwarze Tiefe barmherzigen Vergessens, war die Frage, warum sein Mund voller Blut und was mit seinen Zähnen passiert war.
    Nur Augenblicke nachdem er das Bewusstsein verloren hatte, setzte der Hubschrauber ihn auf der ebenen Oberfläche des oberen Staudammes ab und Männer in gelben Jacken hoben ihn an seinem Tragegurt von dem Haken. Sie nahmen auch Boris Dudko ab, diesen heroischen Sohn von Mütterchen Russland. Und danach ... sie gingen mit Jazz Simmons nicht sehr behutsam um, aber davon spürte er nichts.
    Und ihm war auch nicht bewusst, dass ihm der Traum jedes Geheimdienstchefs der westlichen Welt gewährt wurde: Er wurde ins Innere des Perchorsk-Institutes gebracht.
    Das Problem war nur, da wieder herauszukommen ...

ZWEITES KAPITEL
    Obwohl sich die Sache hinzog, lief die Missionsauswertung sehr behutsam ab, weit weniger kalt und klinisch als Simmons erwartet hatte. Natürlich musste in seinem Fall schonend vorgegangen werden, weil er dem Tode nahe gewesen war, als seine Freunde ihn aus der UdSSR geschmuggelt hatten. Das war vor einigen Wochen gewesen – wenigstens hatten sie ihm das gesagt. Und auch jetzt noch schien er ein ziemliches Wrack zu sein.
    Sie gingen schonend mit ihm um, aber manchmal war es auch sehr irritierend. Nicht zuletzt, weil sein Verbindungsoffizier die ganze Zeit darauf bestand, ihn »Mike« zu nennen, wo er doch genau wissen musste, dass Simmons immer nur entweder »Michael« oder »Jazz« gerufen worden war – und in Russland natürlich Mikhail. Aber das war nur ein sehr kleines Ärgernis, wenn er bedachte, dass er in Freiheit und am Leben war.
    An seine Zeit als Gefangener konnte er sich kaum erinnern, fast gar nicht. Der Geheimdienst vermutete, dass man ihn einer Gehirnwäsche unterzogen hatte. Man hatte ihm wohl suggeriert, das zu vergessen, aber auf jeden Fall hatten sie sich nicht lange damit aufgehalten. Für sie war es wichtiger, gewesen zu erfahren, wie sein Auftrag lautete und was er in Erfahrung gebracht hatte. Vielleicht hatten die Roten sogar kurzzeitig geplant, ihn umzudrehen und zum Doppelagenten umzuprogrammieren. Aber dann überlegten sie es sich anders und entledigten sich seiner, indem sie seinen mit Drogen vollgepumpten und entkräfteten Körper in das Abflussbecken unterhalb des Staudammes warfen. Er war acht Kilometer unterhalb des Perchorsk-Instituts gefunden worden, als er auf dem Rücken liegend in ruhigem Wasser trieb. Er driftete langsam den Wasserfällen

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