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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Familie finden, die für sie sorgt. In der Geborgenheit eines glücklichen Zuhauses könnte sich ihr Zustand allmählich verbessern.«
    Grahame schüttelte den Kopf, widersprach aber nicht. Als Offizier der Armee hatte er viele Geistesgestörte erlebt und wusste, dass diese Krankheit in vielen Formen auftrat, einschließlich einer völligen Zurückgezogenheit aus der realen Welt. Er bezweifelte, dass Lady Meriel Grahame, einziges Kind des fünften Earl Grahame, jemals wieder zu Verstand kommen würde.
    Aber Amworth hatte Recht; man konnte ihr das Leben so angenehm wie möglich gestalten. Das war das wenigste, was ihre Onkel tun konnten.
    Wenn später das Gespräch auf die kleine Erbin kam, hieß es, dass das Kind durch ein Wunder überlebt habe und dass es ein Jammer sei, dass Lady Meriel so Schreckliches erleben musste.
    Wie tragisch.
     

KAPITEL 1
     
    Dominic Renbournes Kopf pochte wie eine Regimentstrommel. Er wurde langsam wach und wusste, dass er bei dem Boxkampf am vorigen Abend nicht so viel hätte trinken sollen. Ein vergnügter Abend, aber teuer erkauft. Er würde den ganzen Tag leiden müssen.
    Nach einer Weile begriff er, dass es nicht nur in seinem Kopf, sondern auch an der Tür pochte. Wo, zum Teufel, steckte Clement? Verflixt! Anscheinend war er immer noch auf dem Land und besuchte seine kranke Mutter. Verdammt ärgerlich.
    Als das Klopfen nicht nachließ, schwang Dominic die Beine auf den Boden und stand schwankend auf. Nach den Strahlen der Sonne zu schließen, war es früher Nachmittag, nicht Morgen. Er trug noch die zerdrückten Breeches und das Hemd. Anscheinend hatte er es aber irgendwie zuwege gebracht, Rock und Stiefel auszuziehen, bevor er sich auf das Bett fallen ließ.
    Gähnend tapste er aus dem Schlafzimmer in das Wohnzimmer. Hoffentlich würde Clements Mutter bald wieder gesund werden; Dominics Wohnung war ein wildes Durcheinander. Wenn es noch schlimmer wurde, musste er sich eine Zugehfrau suchen, damit sie hier Ordnung schaffte.
    Er riss die Tür auf und sah - sich selbst.
    Oder besser, einen kalt blickenden, untadelig gekleideten Doppelgänger. Der Schock, seinen Zwillingsbruder im Türrahmen zu erblicken, war wie ein Guss Eiswasser.
    Bevor Dominic zu einem angemessenen Gruß in der Lage war, ging sein Bruder an ihm vorbei in das Wohnzimmer. »Du brauchst eine Rasur und einen Haarschnitt.« Mit einer blitzblanken Stiefelspitze stieß Kyle einen am Boden liegenden Mantel beiseite. »Und ein Feuer, um die Wohnung auszuräuchern.«
    »Ich erinnere mich nicht, dich nach deiner Meinung gefragt zu haben.« Dominics normalerweise ausgeglichenes Temperament schwenkte in eine zornige Erregung über, die nur sein Bruder und sein Vater hervorrufen konnten. Wann hatte er Kyle eigentlich zum letzten Mal gesehen? Das war mindestens zwei Jahre her, und dann nur im Vorbeigehen, wobei man sich kühl zugenickt hatte. Sie bewegten sich nicht in den gleichen Kreisen. Es war ihnen lieber so. »Warum bist du hier? Ist Wrexham gestorben?«
    »Der Earl erfreut sich nach wie vor bester Gesundheit.« Sein Bruder ging jetzt im Zimmer auf und ab. Jede Bewegung seines Körpers drückte Missbilligung aus.
    Dominic schloss die Tür, lehnte sich gegen sie und verschränkte die Arme über der Brust. Allmählich amüsierte ihn der Zustand seines Zwillingsbruders. Kyle hatte seine innere Ruhelosigkeit und Spannung immer hinter einem streng beherrschten Äußeren verborgen, aber heute schien er außer Kontrolle zu geraten. Er sah aus, als würde er gleich aus der Haut fahren. »Wenn unser lieber Vater noch unter den Lebenden weilt, warum bemühst du dich dann, mich in meinem bescheidenen Quartier aufzusuchen?«
    Kyle runzelte die Stirn. In wenigen Jahren würde seine Veranlagung zur Verdrießlichkeit harte Falten um den Mund gegraben haben, jetzt aber glich sein Gesicht noch dem, das Dominic jeden Morgen im Spiegel sah. Kyles Wangen waren eine Spur voller, das Blau der Augen vielleicht einen Ton heller, aber sie glichen einander trotzdem wie ein Ei dem anderen. Beide waren ein wenig größer als der Durchschnitt. Sie waren schlank gebaut mit breiten Schultern und dunklem, leicht gewelltem Haar. Als kleiner Junge hatte Dominic diese Ähnlichkeit genossen, jetzt aber störte sie ihn. Er empfand es als Unrecht, dass sie sich so ähnelten, da sie so gänzlich verschieden waren.
    »Vielleicht besuche ich dich aus brüderlicher Zuneigung.«
    »Hältst du mich für einen Narren, Lord Maxwell?
    »Ja«, gab sein Bruder

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