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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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meine, ist dir irgend etwas an Mummy aufgefallen, das anders ist als sonst?«
    Ich zermarterte mir das Hirn. »Kann ich eigentlich nicht sagen, außer dass sie sehr aufgeblüht und selbstsicher wirkte.«
    »Hmmm«, sagte er. »Na ja, egal. Fahr lieber los, bevor es dunkel wird. Sag Jude herzliche Grüße von mir. Wie geht's ihr denn?«
    Dann knallte er die Motorhaube zu - aber so fest, dass ich fürchtete, er könnte sich die Hand gebrochen haben.
    Dachte, am Montag würde sich mit Daniel alles klären, doch er war nicht da. Gestern auch nicht. In der Arbeit ist es mittlerweile wie auf einer Party, bei der man jemanden abschleppen möchte, nur um festzustellen, dass derjenige gar nicht da ist. Mache mir Sorgen wegen meines Ehrgeizes, meiner Karriereaussichten und meiner moralischen Ernsthaftigkeit, da ich anscheinend alles auf das Niveau einer Pfadfinderdisco herunterziehe. Schließlich konnte ich Perpetua die Information entlocken, dass Daniel nach New York geflogen ist. Inzwischen hat er garantiert eine dünne, coole Amerikanerin namens Winona
    abgeschleppt, die mit jedem pennt, eine Pistole bei sich trägt und alles ist, was ich nicht bin.
    Zu allem Überfluss muss ich heute Abend auch noch zu einer Dinner-Party mit lauter selbstgefälligen Ehepaaren bei Magda und Jeremy. Solche Gelegenheiten lassen mein Ego regelmäßig auf das Format einer Schnecke schrumpfen, was nicht heißen soll, dass ich nicht dankbar für die Einladung wäre. Ich habe Magda und Jeremy sehr gern. Manchmal übernachte ich bei ihnen, bestaune die frische Bettwäsche und die vielen Gläser mit verschiedenen Nudelsorten und stelle mir vor, sie wären meine Eltern. Aber wenn sie mit ihren verheirateten Freunden zusammensind, komme ich mir vor, als hätte ich mich in eine vertrocknete alte Jungfer verwandelt.

    23.45 Uhr. O Gott. Anwesend waren ich, vier Ehepaare und Jeremys Bruder (vergiss es, Hosenträger, krebsrotes Gesicht. Nennt Mädchen »Bienen«).
    »So«, brüllte Cosmo und schenkte mir etwas zu trinken ein. »Was macht dein Liebesleben?«
    O nein. Warum tun sie das? Warum? Vielleicht treffen sich die selbstgefälligen Ehepaare nur mit anderen selbstgefälligen Ehepaaren und wissen nicht mehr, wie man mit Einzelpersonen umgeht. Vielleicht macht es ihnen wirklich Spaß, uns herablassend zu behandeln und uns das Gefühl zu vermitteln, Versager zu sein. Oder vielleicht leben sie in einem derart eintönigen sexuellen Trott, dass sie denken, das da draußen sei eine völlig andere Welt und infolgedessen eher hoffen, wir würden ihnen faszinierende Details aus unserem Liebesleben erzählen.
    »Ja, warum bist du denn noch nicht verheiratet, Bridget?« säuselte Woney (Babysprache für Fiona, die Ehefrau von Jeremys Freund Cosmo) mit dünnlicher Anteilnahme, während sie ihren schwangeren Bauch streichelte.
    Weil ich nicht wie du enden will, du fette, langweilige Nobetoiertel-Müchkuh, hätte ich sagen sollen, oder: Weil ich, wenn ich auch nur einmal, geschweige denn Abend für Abend das Essen für Cosmo kochen und dann mit ihm ins Bett gehen müsste, mir meinen eigenen Kopf abreißen und aufessen würde, oder: Weil nämlich, liebste Woney, mein gesamter Körper unter den Kleidern von Fischschuppen bedeckt ist. Aber ich tat es nicht, weil ich - perverser weise - ihre Gefühle nicht verletzen wollte. Und so setzte ich nur ein dümmliches, kleinlautes Lächeln auf, woraufhin jemand namens Alex sich zu Wort meldete: »Tja, wisst ihr, wenn man erst einmal ein gewisses Alter überschritten hat...«
    »Genau... Sämtliche anständigen Typen sind schon vergeben«, sagte Cosmo, schlug sich auf seinen Fettbauch und grinste, dass die Backen wabbelten.
    Beim Abendessen hatte mich Magda auf etwas inzestuöse Sandwich-Sex-Art zwischen Cosmo und Jeremys nervtötenden Langweiler von einem Bruder platziert. »Du solltest langsam darangehen, dir ein Kind machen zu lassen, altes Mädchen«, sagte Cosmo und goss sich ein halbes Glas 82er Pauillac hinter die Binde. »Die Zeit wird allmählich knapp.«
    Ich hatte selbst schon mehr als ein Viertel 82er Pauillac intus. »Ist es eigentlich jede dritte Ehe, die in einer Scheidung endet, oder jede zweite?« nuschelte ich in dem vergeblichen Versuch, sarkastisch zu sein.
    »Im Ernst, altes Mädchen«, sagte er und ignorierte meine Bemerkung. »Das ganze Büro ist voll von diesen alleinstehenden Frauen über dreißig. Körperlich einwandfreie Exemplare. Kriegen nur keinen Kerl.«
    »Das Problem habe ich eigentlich nicht«,

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