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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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während der ganzen Zugfahrt das Handy ans Ohr gedrückt und uns ständig lautstark auf den neuesten Stand gebracht.
    »Der Hamlet von Arthur Smith ist komplett ausverkauft, also könnten wir statt dessen um fünf zu den Coen Brothers gehen, aber das hieße, dass wir für Richard Herring zu spät dran wären. Sollen wir vielleicht zu Jenny Eclair gehen« - Tja, gute Frage! -»und uns Lanark ansehen und dann versuchen, Karten für Harry Hill oder Bondages und Julian Clary zu kriegen? Bleib mal kurz dran. Ich versuch's mit dem Gilded Balloon. Nein, Harry Hill ist ausverkauft, sollen wir dann die Coen Brothers sausen lassen?«
    Ich sagte, ich würde mich um sechs mit ihnen im Plaisance treffen, weil ich ins George Hotel gehen und Tom eine Nachricht hinterlassen wollte. In der Bar lief ich dann Tina über den Weg. Mir war nicht klar, wie weit es zum Plaisance war, und als ich dort ankam, hatte es bereits angefangen, und es war kein einziger Platz mehr frei. Insgeheim erleichtert, ging ich in die Wohnung zurück oder vielmehr seilte ich mich ab, holte mir eine leckere Folienkartoffel mit Hühnchencurry und sah mir Casualty an. Um neun war ich mit Perpetua in den Assembly Rooms verabredet. Als ich fertig war, war es Viertel vor neun, aber ich hatte nicht gewusst, dass man nicht hinaustelefonieren kann, daher konnte ich mir kein Taxi rufen, und als ich dann endlich dort ankam, war es zu spät. Ich ging wieder in die Bar des George, um nach Tina Ausschau zu halten und in Erfahrung zu bringen, wo Shazzer war. Ich hatte mir gerade eine Bloody Mary geholt und versuchte, so zu tun, als störte es mich nicht, dass ich keine Freunde hatte, als ich in der Ecke ein Gewirr von Scheinwerfern und Kameras bemerkte und beinahe aufgeschrieen hätte. Es war meine Mutter, hergerichtet wie Marianne Faithfull und drauf und dran, Alan Yentob zu interviewen.
    »Seid mal alle ganz still!« zwitscherte sie in einem Tonfall wie Una Alconbury, wenn sie Blumen arrangiert.
    »Uuuuund Actionüü Sagen Sie, Alan«, begann sie und sah schmerzerfüllt drein, »haben Sie jemals... an Selbstmord gedacht?«
    Das Fernsehprogramm heute Abend war echt gut.

    Sonntag. 27. August. Edinburgh

    Anzahl der besuchten Veranstaltungen 0.

    2 Uhr. Ich kann nicht schlafen. Ich wette, sie sind alle auf einer tollen Party.

    3 Uhr. Soeben kommt Perpetua in die Wohnung zurück und muss unbedingt ihr Urteil über die alternativen Schauspieler abgeben: »Unreif... absolut kindisch... einfach doof.« Ich glaube, sie hat irgend etwas nicht richtig begriffen.

    5 Uhr. Es ist ein Mann im Haus. Ich weiß es einfach.

    6 Uhr. Er ist im Zimmer von Debby aus der Marketingabteilung. Guter Gott.

    9.30 Uhr. Aufgewacht, weil Perpetua brüllte: »Kommt jemand mit zur Dichterlesung?« Dann wurde alles still, und ich hörte wie Debby und der Mann sich etwas zuflüsterten, worauf der Mann in der Küche verschwand. Auf einmal donnerte Perpetua los: »Was machen Sie denn hier?!! Ich habe gesagt: keine Übernachtungsgäste!«

    14 Uhr. Oh, mein Gott. Ich habe verschlafen.

    19 Uhr. Zug nach King's Cross. Ach du liebe Zeit. Habe mich um drei mit Jude getroffen. Wir wollten eigentlich zu einem Autorengespräch gehen, doch dann fiel uns ein, dass Autorengespräche uns nicht gut tun. Man verkrampft sich unheimlich dabei, sich eine Frage auszudenken und andauernd die Hand zu heben und wieder zu senken.
    Schließlich kommt man dran und kann seine Frage stellen, in verkrümmter Haltung und mit einer seltsamen Fistelstimme, und dann sitzt man vor Verlegenheit wie gelähmt da und nickt wie ein Hund auf der Hutablage im Auto, während man mit einer zwanzigminütigen Antwort traktiert wird, an der man von vornherein nicht interessiert war. Auf jeden Fall war es halb sechs, ehe wir uns versahen. Dann erschien Perpetua mit einer ganzen Reihe von Leuten aus dem Büro.
    »Ah, Bridget!« schrie sie. »Was hast du dir denn angesehen?« Lastendes Schweigen.
    »Eigentlich wollte ich gerade...«, begann ich zuversichtlich, «... zum Bahnhof gehen.«
    »Du hast also überhaupt nichts gesehen, stimmt's« höhnte sie. »Egal, jedenfalls schuldest du mir fünfundsiebzig Pfund für das Zimmer.«
    »Was?« stammelte ich.
    »Ja!« kreischte sie. »Es hätte eigentlich nur fünfzig Pfund gekostet, aber es macht fünfzig Prozent zusätzlich, wenn sich zwei Leute darin aufhalten.«
    »Aber.... aber da waren keine...«
    »Ach, komm schon, Bridget, wir wissen doch alle, dass du einen Mann da drinnen hattest«, grölte sie.

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