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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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und ziemlich sexy in einem eingelaufenen T-Shirt, das einen waschbrettartigen Bauch sehen ließ.
    »Es ist echt ganz, ganz, ganz umwerfend«, sagte Gav. »Es ist irgendwie wie ein besudeltes Utopia mit lauter ganz, ganz, ganz positiven Echos von irgendwie verlorenen nationalen Identitäten.«
    Begeistert führte er uns durch den großen, weißen Raum zu einer Klopapierrolle - nur dass sie verkehrt herum aufgerollt war mit der Pappe nach außen. Die Klorolle als Hohlwelt. Sehr schön.
    Sie sahen mich erwartungsvoll an. Plötzlich wurde mir klar, dass ich gleich anfangen würde zu weinen. Tom stand mittlerweile lechzend vor einem riesigen Stück Seife mit aufgeprägtem Penis. Gav starrte mich an. »Wow, das ist irgendwie eine ganz, ganz, ganz heftige...«, flüsterte er ehrfürchtig, während ich die Tränen zurückdrängte, »... Reaktion.«
    »Ich muss nur kurz aufs Klo«, stieß ich hervor und raste an einem Objekt aus Abfalltüten für Monatsbinden vorbei. Vor einem mobilen Toilettenhäuschen stand eine Schlange, in die ich mich zitternd einreihte. Als ich schon fast an der Reihe war, spürte ich eine Hand auf meinem Arm. Es war Daniel.
    »Bridge, was machst du denn hier?«
    »Was glaubst du wohl?« fauchte ich. »Entschuldige mich bitte, aber ich hab's eilig.« Ich raste in die Klokabine und wollte mich gerade niederlassen, als mir auffiel, dass die Toilette in Wirklichkeit ein Abguss vom Inneren einer Kloschüssel war, vakuumverpackt in Plastik. Dann steckte Daniel den Kopf herein.
    »Bridge, pinkle nicht auf die Installation, ja?« sagte er und machte die Tür wieder zu.
    Als ich herauskam, war er verschwunden. Ich sah weder Gav noch Tom noch sonst jemanden, den ich kannte. Schließlich fand ich die echten Toiletten, setzte mich und brach in Tränen aus, da ich glaubte, mittlerweile nicht mehr gesellschaftsfähig zu sein und einfach weg musste, bis ich das Gefühl wieder losgeworden war. Tom wartete draußen.
    »Komm und sprich mit Gav«, sagte er. »Er ist irgendwie ganz weg von dir.« Dann warf er einen Blick auf mein Gesicht und sagte: »Oh, Scheiße, ich bring' dich nach Hause.«
    Es hat keinen Zweck. Sitzengelassen zu werden ist grausam. Nicht nur, dass einem der Betreffende fehlt oder dass die ganze kleine Welt zusammengebrochen ist, die man sich gemeinsam erschaffen hat. Schlimm ist vor allem, dass alles, was man sieht oder tut, einen an den anderen erinnert. Aber am schlimmsten ist der Gedanke, dass er einen ausprobiert hat, um einem am Ende doch nur den Stempel abgelehnt aufzudrücken. Kurz und gut, man fühlt sich wie ein liegengebliebenes Sandwich von British Rail. Niemand mag einen.
    »Gav mag dich«, sagte Tom.
    »Gav ist zehn. Und außerdem mochte er mich nur, weil er dachte, ich würde wegen einer Klopapierrolle weinen.«
    »Tja, das hast du doch auch - gewissermaßen«, sagte Tom. »Blödes Arschloch, dieser Daniel. Wenn sich herausstellen sollte, dass dieser Mann allein für die ganzen Kämpfe in Bosnien verantwortlich ist, wäre ich nicht im geringsten überrascht.«

    Sonntag. 13. August

    S. schlechte Nacht. Als ich versuchte, mich mit der neuesten Ausgabe des Tatler in den Schlaf zu lesen, entdeckte ich zu allem Überfluss auch noch das Gesicht des dämlichen Mark Darcy. Und zwar in einem Artikel über die fünfzig begehrtesten Junggesellen Londons. Angeblich war er ja nicht nur unermesslich reich, sondern auch sonst ein toller Typ. Deprimierend, echt. Was soll's. Werde aufhören, mir selbst leid zu tun und den Vormittag damit verbringen, die Zeitungen auswendig zu lernen.

    Mittag. Gerade hat Rebecca angerufen und mich gefragt, ob mit mir »alles in Ordnung« sei. Da ich dachte, dass sie die Sache mit Daniel meinte, sagte ich: »Tja, es ist ganz schön herb.«
    »Ach, du Arme. Ja, ich habe Peter gestern Abend getroffen. ..«, (Wo? Wie? Warum war ich nicht eingeladen?)».. .und er hat allen erzählt, wie betroffen du wegen der Hochzeit warst. Wie er schon sagte, es ist tatsächlich nicht einfach mit alleinstehenden Frauen, so von wegen Torschlusspanik und so...«
    Um die Mittagszeit hielt ich es nicht mehr länger aus, den Sonntag verstreichen zu lassen und so zu tun, als sei alles in Ordnung. Rief Jude an und erzählte ihr von Wespi, Rebecca, dem Vorstellungsgespräch, Mum, Daniel und meinem allgemeinen Elend und verabredete mich mit ihr um zwei im Jimmy Beez auf eine Bloody Mary.

    18 Uhr. Wie es der Zufall wollte, hatte Jude gerade ein brillantes Buch mit dem Titel Göttinnen in jeder

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