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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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sie so verängstigt aus, als würde sie gleich zu weinen anfangen, doch dann stellten sich ihre Augen auf mittlere Distanz ein, und sie setzte ihren Prinzessin-Diana-Blick auf.
    »Es ist alles in Ordnung, Liebes.« Sprach's und trug ihr spezielles tapferes Lächeln zur Schau. »Pass auf dich auf«, stammelte sie noch, umarmte mich rasch und eilte davon, indem sie den Verkehr durch ein Winken zum Stillstand brachte und die Straße überquerte.

    19 Uhr. Bin gerade nach Hause gekommen. Gut. Nur die Ruhe. Innere Ausgeglichenheit. Die Suppe wird ganz wunderbar werden. Werde das Gemüse einfach wie vorgeschrieben kochen und pürieren und dann - um die Geschmackskonzentration zu erzielen - das blaue Gelee von den Hühnerskeletten waschen und sie mit Sahne in der Suppe aufkochen.

    20.30 Uhr. Alles läuft wie am Schnürchen. Gäste sind alle im Wohnzimmer. Mark Darcy ist total lieb und hat Champagner und eine Schachtel belgische Pralinen mitgebracht. Habe Hauptgang noch nicht gemacht, das heißt, die zartschmelzenden Kartoffeln sind schon fertig. Bin außerdem sicher, dass der Rest auch ganz schnell geht. Zuerst kommt sowieso die Suppe.

    20.35 Uhr  - Oh, mein Gott. Habe gerade den Deckel vom Topf genommen, um die Knochen herauszunehmen. Die Suppe ist leuchtend blau.

    21 Uhr. Ich liebe meine lieben Freunde. Haben weit mehr als nur gute Miene zur blauen Suppe gemacht, Mark Darcy und Tom hielten sogar ein langes Plädoyer für den Abbau von farblichen Vorurteilen in der Welt des Essens. Warum sollte man schließlich, wie Mark anführte - nur weil einem nicht so ohne weiteres ein blaues Gemüse einfällt -, etwas gegen blaue Suppe einzuwenden haben? Fischstäbchen sind auch nicht von Natur aus orangefarben. (In Wirklichkeit hat die Suppe, gewaltigen Aufwand, zum Trotz, nur nach gekochter Sahne geschmeckt, worauf Richard der Gemeine natürlich hinweisen musste. Daraufhin fragte ihn Mark Darcy, was er beruflich mache, was so komisch war, da Richard der Gemeine letzte Woche gefeuert worden ist, weil er seine Spesenabrechnungen frisiert hat.) Na, auch egal. Der Hauptgang wird s. lecker werden. Gut, fange jetzt mit der Veloute von Cocktailtomaten an.

    21.15 Uhr  - Ach du liebe Zeit. Ich schätze, es muss etwas in der Küchenmaschine gewesen sein, z. B. Spülmittel, da das Cocktailtomatenpüree irgendwie schäumt und das Dreifache seines ursprünglichen Volumens erreicht hat. Außerdem sind die zartschmelzenden Kartoffeln, die schon vor zehn Minuten hätten fertig sein sollen, immer noch steinhart. Vielleicht sollte ich sie in die Mikrowelle geben. Aargh. Aargh. Habe gerade in den Kühlschrank geschaut, und der Thunfisch ist nicht da. Was ist mit dem Thunfisch passiert? Was nur? Was?

    21.30 Uhr. Gott sei Dank. Jude und Mark Darcy kamen in die Küche, halfen mir, ein großes Omelett zu machen, pürierten die halbgaren zartschmelzenden Kartoffeln und brieten sie in der Pfanne zu einer Art Reibekuchen und legten das Kochbuch auf den Tisch, damit wir alle auf den Bildern betrachten konnten, wie der gegrillte Thunfisch ausgesehen hätte. Wenigstens wird das Orangenconfit gut. Sieht phantastisch aus. Tom hat gesagt, ich solle mir nicht die Mühe mit der Creme Anglaise au Grand Marnier machen, sondern den Grand Marnier einfach so trinken.

    22 Uhr. S. traurig. Blickte erwartungsvoll in die Runde, als alle den ersten Löffel Confit nahmen. Peinliches Schweigen.
    »Was ist denn das, Schätzchen?« sagte Tom schließlich. »Ist das Orangenmarmelade?«
    Völlig entsetzt probierte ich selbst einen Löffel. Es war, wie er schon gesagt hatte, Orangenmarmelade. Stelle fest, dass ich nach all meinen Kosten und Mühen meinen Gästen folgendes serviert habe:
    Blaue Suppe Omelett
    Orangenmarmdade
    Bin echt der totale Versager. Kochen auf Michelinstern-Niveau? Wohl eher wie an der Imbissbude.
    Hätte nicht gedacht, dass es nach der Marmelade noch schlimmer kommen könnte. Doch kaum war das grauenhafte Essen abgeräumt, als das Telefon klingelte. Zum Glück nahm ich den Hörer erst im Schlafzimmer ab. Es war Dad.
    »Bist du allein?« wollte er wissen.
    »Nein. Es sind jede Menge Leute da. Jude und so. Weshalb?«
    »Ich wollte, dass jemand bei dir ist, wenn... Es tut mir leid, Bridget. Ich fürchte, es gibt ziemlich schlechte Neuigkeiten.«
    »Was denn? Was?«
    »Deine Mutter und Julio werden von der Polizei gesucht.«

    2 Uhr morgens. Northamptonshire. Einzelbett im Gästezimmer der Alconburys. Uäh. Musste mich setzen und nach Luft ringen,

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