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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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merkte, dass ich Schuldgefühle bekam, da ich es trotz des Schreckens teilweise regelrecht genoss, dass der graue Alltag in der Versenkung verschwunden war und sämtliche Anwesenden jede Menge Sherry kippten und sich mit Lachscreme-Sandwiches voll stopften wie sonst nur zu Weihnachten. War genau dieselbe Stimmung wie damals, als Granny schizophren wurde, sich sämtliche Kleider vom Leib riss und splitternackt in Penny Husbands-Bosworths Garten herumsprang, bis die Polizei sie stellen konnte und abtransportierte.

    Mittwoch. 22. November

    55 kg (hurra!), Alkoholeinheiten 3, Zigaretten 27 (vollkommen verständlich - mit einer kriminellen Mutter), Kalorien 5677 (ach du liebe Zeit, ich scheine meinen Appetit wiedergefunden zu haben), Läse 7 (die reine Selbstlosigkeit, denn ein Millionengewinn käme allen zugute; okay, ein bisschen soll auch für mich übrigbleiben), Gewinnsumme 10 £, Nettogewinn 3 £ (immerhin ein Anfang).

    10 Uhr. Wieder in meiner Wohnung, völlig erschöpft, nachdem ich kein Auge zugetan habe. Zu allem Überfluss muss ich auch noch arbeiten gehen und mich dafür anmeckern lassen, dass ich zu spät komme. Dad schien sich wieder ein bisschen gefangen zu haben, als ich wegfuhr. Er schwankte zwischen überschäumender Heiterkeit darüber, dass sich Julio als Lump erwiesen hatte und Mum vielleicht zurückkommen und ein neues Leben mit ihm anfangen würde, und tiefer Depression angesichts dessen, dass das in Frage kommende neue Leben von Gefängnisbesuchen mit Hilfe öffentlicher Verkehrsmittel geprägt sein wird.
    Mark Darcy fuhr in den frühen Morgenstunden nach London zurück. Ich hinterließ ihm eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter, in der ich ihm für alles dankte und so weiter, aber er hat nicht zurückgerufen. Kann ihm keinen Vorwurf machen. Natasha und ihresgleichen würden ihm weder blaue Suppe vorsetzen, noch hätten sie eine kriminelle Verwandtschaft.
    Una und Geoffrey meinten, ich solle mir um Dad keine Sorgen machen, da Brian und Mavis dableiben und sich um ihn kümmern würden. Frage mich langsam, wieso es immer »Una und Geoffrey« heißt und nicht »Geoffrey und Una«, andererseits aber »Malcolm und Elaine« und »Brian und Mavis«. Mit »Nigel und Audrey« Coles ist es dasselbe. Genau wie man niemals »Geoffrey und Una« sagen würde, würde man auch umgekehrt niemals »Elaine und Malcolm« sagen. Warum nur? Warum? Ertappe mich dabei, wie ich trotz allem meinen eigenen Namen ausprobiere und mir ausmale, wie Sharon oder Jude in späteren Jahren ihre Töchter zu Tode langweilen werden, indem sie ihnen in den Ohren liegen: »Aber du kennst doch Bridget und Mark., Schätzchen, die in dem großen Haus am Holland Park wohnen und andauernd in der Karibik Urlaub machen.« Genau. Es würde Bridget und Mark heißen. Bridget und Mark Darcy. Die Darcys. Nicht Mark und Bridget Darcy. Gott bewahre. Ganz falsch. Plötzlich fühle ich mich schrecklich, weil ich in diesen Begriffen an Mark Darcy denke, ähnlich wie Maria an Baron von Trapp in Die Trapp-Familie, und dass ich jetzt eigentlich mit der Mutter Oberin sprechen müsste, die mir zur Strafe »Climb Ev'ry Mountain« vorsingt.

    Freitag. 24. November

    56,5 kg, Alkoholeinheiten 4 (aber in Gegenwart der Polizei getrunken, also eindeutig in Ordnung), Zigaretten 0, Kalorien 1760, 1471-Anrufe, um festzustellen, ob Mark Darcy angerufen hat, n.

    22.30 Uhr. Alles wurde nur noch schlimmer. Hatte gedacht, der einzige Sonnenstrahl in der dunklen Wolke der Kriminalität meiner Mutter wäre, dass diese Geschichte mich und Mark Darcy enger zusammenbrächte, aber ich habe nichts mehr von ihm gehört, seit er von den Alconburys weggefahren ist. Wurde gerade in meiner Wohnung von zwei Polizisten verhört. Fing an, mich zu verhalten wie die Leute, die nach einem Flugzeugabsturz in ihren Vorgärten vom Fernsehen interviewt werden, und äußerte mich entsprechend nur in vorgefertigten Phrasen, die ich mir aus Nachrichtensendungen, Gerichtsdramen und dergleichen gemerkt hatte. Ertappte mich dabei, wie ich meine Mutter als »weiß« und »von mittlerer Statur« beschrieb.
    Die Polizisten waren allerdings unglaublich charmant und wirkten sehr beruhigend auf mich. Sie blieben sogar ziemlich lange, und einer von ihnen meinte, er würde noch mal vorbeischauen, wenn er in der Gegend wäre, um mich über den neuesten Stand der Ermittlungen zu unterrichten. Er war wirklich ziemlich neu.

    Samstag. 25. November

    57 kg, Alkoholeinheiten 2 (Sherry, uäh), Zigaretten 3

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