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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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Alkoholeinheiten 9 (wirklich s. schlecht), Zigaretten 37 (s. s. schlecht), Kalorien 3479 (noch dazu alle ekelhaft).

    9.30 Uhr. Habe gerade Topf aufgemacht. Die erhoffte Ausbeute von neun Litern reinster und feinster Brühe kann ich wohl vergessen. Im Topf nichts als verkohlte Knochen mit einer Art Gelee, das Ganze leicht bläulich. Orangenconfit sieht allerdings phantastisch aus, genau wie auf dem Foto, nur dunkler. Muss jetzt zur Arbeit. Bin aber gegen halb fünf wieder da und kann mir dann immer noch eine Lösung für die Suppenkrise überlegen.

    17 Uhr. O Gott. Der ganze Tag war ein einziger Alptraum. Richard Finch hat mich bei der morgendlichen Besprechung vor versammelter Mannschaft zur Schnecke gemacht. »Bridget, leg das Kochbuch weg, Herrgott noch mal. Feuerwerk versengt Kinder. Ich denke an Verstümmelung, ich denke an glückliche Familienfeiern, die zu einem einzigen Alptraum werden. Ich denke an zwanzig Jahre später. Was ist mit diesem Jungen, dem damals in den sechziger Jahren irgendwelche Knaller den Penis abgerissen haben? Wo ist er jetzt? Bridget, such mir den Feuerwerksjungen ohne Penis. Besorg mir den Silvesterbobbit aus den Sechzigern.«
    Uäh. Ich mache mich gerade missmutig an mein achtundvierzigstes Telefongespräch, um herauszufinden, ob es eine Selbsthilfegruppe für Männer gab, denen der Penis abgebrannt ist, als mein Telefon klingelte.
    »Hallo, Liebes. Hier ist Mummy.« Sie klang ungewöhnlich schrill und hysterisch.
    »Hi, Mum.«
    »Hallo, Liebes, ich wollte nur tschüs sagen, bevor ich fahre, und hoffentlich geht alles gut.«
    »Fahre? Wohin fährst du denn?«
    »Oh. Ahahahaha. Ich habe dir doch erzählt, dass Julio und ich für zwei Wochen nach Portugal düsen, um seine Familie zu besuchen und so und uns vor Weihnachten noch ein bisschen zu bräunen.«
    »Das hat du mir nicht erzählt.«
    »Oh, sei doch kein Dummerchen, Liebes. Natürlich habe ich es dir erzählt. Du musst lernen zuzuhören. Pass auf jeden Fall auf dich auf, ja?«
    »Ja.«
    »Oh, Liebes, noch etwas.«
    »Was?«
    »Irgendwie hatte ich so wahnsinnig viel um die Ohren, dass ich ganz vergessen habe, bei der Bank Reiseschecks zu bestellen.«
    »Ach, keine Sorge, die bekommst du auch am Flughafen.« »Aber das Dumme ist, Liebes, dass ich schon auf dem Weg zum Flughafen bin und meine Scheckkarte vergessen habe.«
    Ich sah verständnislos den Hörer an.
    »So was Ärgerliches. Ich habe mir überlegt... Du könntest mir nicht vielleicht ein bisschen Bargeld leihen? Ich meine, nicht viel, nur zweihundert Pfund oder so, damit ich mir ein paar Reiseschecks besorgen kann.«
    So wie sie es sagte, erinnerte es mich an die Art, wie Säufer einen um Geld für eine Tasse Tee anhauen.
    »Ich bin mitten in der Arbeit, Mum. Kann dir Julio kein Geld leihen?«
    Sie war gleich ganz beleidigt. »Ich kann es nicht fassen, dass du so schäbig bist. Nach allem, was ich für dich getan habe. Ich habe dir das Leben geschenkt, und du kannst deiner Mutter nicht einmal ein paar Pfund für Reiseschecks leihen.«
    »Aber wie soll ich es dir denn geben? Ich müsste hinaus zum Geldautomaten und es dir mit einem Motorradkurier schicken. Dann wird es gestohlen, und es ist alles für die Katz. Wo bist du denn?«
    »Oooh. Also, ehrlich gesagt, bin ich zufälligerweise ganz in der Nähe. Und gegenüber von euch ist doch eine Bank. Wenn wir uns in fünf Minuten da treffen könnten...«
    Und dann: »Super, Liebes, Tschüssi!«
    »Bridget, wo, zum Teufel, rennst du hin?« brüllte Richard Finch, als ich versuchte, mich hinauszuschleichen. »Hast du den Sechziger-Silvesterbobbit schon gefunden?«
    »Ich habe eine heiße Spur«, sagte ich, tippte mir an die Nase und sauste davon.
    Dann stand ich vor dem Automaten und wartete darauf, dass er das Geld ausspuckte, frischgebacken und ofenheiß. Ich fragte mich, wie meine Mutter zwei Wochen Portugal mit zweihundert Pfund überstehen wollte, als ich sie auf mich zuhuschen sah. Sie hatte eine Sonnenbrille auf, obwohl es in Strömen regnete, und blickte sich immer wieder gehetzt um.
    »Ach, da bist du ja, Herzchen. Du bist lieb. Vielen herzlichen Dank. Ich muss sausen, sonst verpasse ich den Flieger. Tschüssi!« sagte sie und riss mir die Geldscheine aus der Hand.
    »Was ist eigentlich los?« fragte ich. »Was machst du hier - das liegt doch nicht auf dem Weg zum Flughafen? Wie willst du ohne deine Scheckkarte zurechtkommen? Warum kann dir Julio kein Geld leihen? Warum? Was hast du denn vor? Was?«
    Eine Sekunde lang sah

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