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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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während Dad wie ein Papagei immer wieder »Bridget? Bridget? Bridget?« sagte.
    »Was ist denn passiert?« brachte ich schließlich heraus.
    »Ich fürchte, sie haben möglicherweise - aber ich bete darum, dass es nicht stimmt - eine große Anzahl von Leuten um hohe Geldsummen betrogen, mich und einige unserer engsten Freunde eingeschlossen. Wir kennen das Ausmaß des Schwindels derzeit noch nicht, aber nach Angaben der Polizei steht zu befürchten, dass deine Mutter länger hinter Gitter muss.«
    »Oh, mein Gott. Deshalb ist sie also mit meinen zweihundert Pfund nach Portugal abgehauen.« »Womöglich ist sie inzwischen noch viel weiter weg.«
    Ich sah die Zukunft vor mir abrollen wie einen Horrorfilm. Richard Finch wird sagen: »Ich sehe eine Tochter, ich sehe eine Tochter am Scheideweg, zwischen Good Aftenoon! und Plötzlich alkin.« Dann zwingt er mich noch, ein Live-Interview aus dem Besucherraum im Gefängnis Holloway zu moderieren, bevor er mich vor laufender Kamera feuert.
    »Was haben sie denn gemacht?«
    »Offensichtlich hat Julio deine Mutter gewissermaßen als Lockvogel benutzt und Una und Geoffrey, Nigel und Elizabeth und Malcolm und Elaine (oh, mein Gott, Mark Darcys Eltern) um zum Teil beträchtliche Geldsummen erleichtert, Tausende und Abertausende von Pfund, und zwar als Anzahlungen auf Ferienwohnungen im Timesharing-System.«
    »Wusstest du nichts davon?«
    »Nein. Offenbar war ihnen die Sache selber peinlich. Ich meine, sie haben mit demselben schmierigen Typ Geschäfte gemacht, der einem ihrer ältesten und besten Freunde Hörner aufgesetzt hat. Das konnten sie mir natürlich nicht sagen.«
    »Und was ist passiert?«
    »Die betreffenden Ferienwohnungen gibt es gar nicht. Kein Penny von den Ersparnissen oder der Rentenversicherung deiner Mutter und mir ist mehr übrig. Außerdem war ich so unklug, das Haus auf ihren Namen eintragen zu lassen, und sie hat es verpfändet. Wir sind ruiniert, völlig verarmt und obdachlos, Bridget, und deine Mutter wird für alle Zeiten als Kriminelle gebrandmarkt sein.«
    Danach brach er zusammen. Una kam an den Apparat und sagte, sie werde Dad eine Ovomaltine machen. Ich sagte ihr, ich sei in zwei Stunden da, doch sie meinte, ich solle nicht fahren, bis ich über den Schock hinweggekommen sei, man könne ohnehin nichts machen, und ich solle bis zum nächsten Morgen warten.
    Ich legte den Hörer auf, sank gegen die Wand und verfluchte mich dafür, dass ich meine Zigaretten im Wohnzimmer gelassen hatte. Allerdings tauchte dann Jude mit einem Glas Grand Marnier auf.
    »Was ist denn passiert?« fragte sie.
    Ich erzählte ihr die ganze Geschichte und kippte zwischendrin den Grand Marnier. Jude sagte kein Wort, sondern ging unverzüglich hinaus und holte Mark Darcy.
    »Ich mache mir Vorwürfe«, sagte er und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ich hätte mich auf der Flittchen-und-Pfarrer-Party deutlicher ausdrücken sollen. Ich wusste, dass mit Julio etwas faul ist.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich habe ihn hinter der Staudenrabatte in sein Handy sprechen hören. Er wusste nicht, dass jemand lauschte. Wenn ich nur die geringste Ahnung gehabt hätte, dass meine Eltern auch darin verwickelt sind, hätte ich...« Er schüttelte den Kopf. »Jetzt, wo ich darüber nachdenke, fällt mir wieder ein, dass meine Mutter irgend etwas davon erwähnt hat, aber ich habe mich schon bei dem Wort >Timesharing< derart aufgeregt, dass sie kein weiteres Wort mehr gesagt hat. Wo ist denn deine Mutter jetzt?«
    »Ich weiß es nicht. Portugal? Rio de Janeiro? Beim Friseur? Keine Ahnung.«
    Er begann im Raum auf und ab zu gehen und mich ä la Staranwalt mit Fragen zu bombardieren.
    »Was wird alles unternommen, um sie zu finden?« »Wie hoch sind die Summen, um die es geht?« »Wie ist die Geschichte ans Tageslicht gekommen?« »Was unternimmt die Polizei?« »Wer weiß alles darüber Bescheid?« »Wo ist dein Vater jetzt?« »Möchtest du zu ihm fahren?« »Darf ich dich hinbringen?« Es war verflucht sexy, das kann ich euch sagen.
    Jude kam und brachte Kaffee. Mark fand, es sei das beste, wenn er seinen Fahrer bat, ihn und mich nach Grafton Underwood zu bringen, und eine flüchtige Sekunde lang erlebte ich das vollkommen neue Gefühl, dass ich meiner Mutter dankbar war.
    Es war alles sehr dramatisch, als wir zu Una und Geoffrey kamen, da überall Enderbys und Alconburys herumschwirrten und alles in Tränen aufgelöst war, während Mark Darcy zur Tat schritt und Anrufe erledigte. Ich

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