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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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Ich hatte eigentlich gedacht, dass Jude und ich gleich gut mit Rebecca befreundet seien, also warum hat sie Jude eingeladen und mich nicht?

    21 Uhr. Bin kurz auf eine kleine Flasche Wein mit Sharon ins 192 gegangen, und sie fragte mich doch glatt: »Was ziehst du denn auf Rebeccas Party an?« Party? Es ist also eine richtige Party.

    Mitternacht. Was soll's. Darf mich nicht darüber aufregen. Das gehört zu den Dingen, die im Leben nicht mehr zählen. Jeder sollte zu seiner Party einladen dürfen, wen er will, ohne dass andere gleich beleidigt sind.

    5.30 Uhr. Warum hat mich Rebecca nicht auf ihre Party eingeladen? Warum nur? Warum? Wie viele Partys finden außer dieser hoch statt, zu denen jeder eingeladen ist, nur ich nicht? Ich wette, sogar in diesem Moment geht irgendwo eine Party ab, wo sie alle lachen und teuren Champagner trinken. Alle außer mir. Niemand mag mich. Weihnachten wird eine totale Party-Wüste werden, abgesehen von dem 
    Drei-Party-Stau am 20. Dezember, wo ich den ganzen Abend im Schneideraum sitzen muss.

    Samstag. 9. Dezember

    Weihnachtspartys, auf die ich mich freuen kann, 0.

    7.45 Uhr. Werde von Mum geweckt.
    »Hallo, Liebes. Ich rufe nur kurz an, weil Una und Geoffrey wissen wollten, was du dir zu Weihnachten wünschst. Ich dachte da an eine Gesichtssauna.«
    Wie kann meine Mutter, nachdem sie völlig bloßgestellt wurde und gerade mit knapper Not einer mehrjährigen Haftstrafe entgangen ist, quasi auf Knopfdruck wieder genauso sein wie zuvor? Jemand der hemmungslos mit Polizisten flirtet und die eigene Tochter quält.
    »Übrigens, kommst du zu...« Einen Moment lang wurde mir ganz flatterig zumute, weil ich dachte, sie würde jetzt sagen »zum Truthahncurry« was das alte Thema Mark Darcy gleich mit eingeschlossen hätte, aber nein. »... zur Party von Vibrant TV am Dienstag?« fuhr sie fröhlich fort.
    Ich schauderte vor Erniedrigung. Ich arbeite für Vibrant TV, Herrgott noch mal.
    »Ich bin nicht eingeladen«, murmelte ich. Es gibt nichts Schlimmeres, als der eigenen Mutter gegenüber
    eingestehen zu müssen, dass man nicht besonders beliebt ist.
    »Ach, Liebes, aber natürlich bist du eingeladen. Alle gehen hin.«
    »Ich nicht.«
    »Tja, vielleicht arbeitest du noch nicht lange genug dort. Auf jeden Fall...«
    »Aber Mum«, fiel ich ihr ins Wort, »du arbeitest überhaupt nicht dort.«
    »Tja, aber das ist etwas anderes. Na egal, ich muss jetzt Schluss machen. Tschüssi!«

    9 Uhr. Kurzer Moment von Party-Oase, als mit der Post eine Einladung kam, aber sie entpuppte sich als
    Party-Fata-Morgana: Einladung zu einer Verkaufsveranstaltung.

    11.30 Uhr. Auf dem Tiefpunkt der Verzweiflung rief ich Tom an, um zu fragen, ob er Lust hätte, heute Abend auszugehen.
    »Tut mir leid.« Er lachte. »Ich gehe mit Jerome zu der PACT-Party im Groucho Club.«
    O Gott, ich hasse es, wenn Tom glücklich und selbstsicher ist und gut mit Jerome auskommt; es ist mir wesentlich lieber, wenn er unglücklich, verunsichert und etwas daneben ist. Denn wie sagt Tom selbst immer so richtig: »Es ist doch immer sehr tröstlich, wenn es anderen Leuten beschissen geht.«
    »Wir sehen uns ja dann sowieso morgen«, meinte er locker, »bei Rebecca.«
    Tom hat Rebecca insgesamt nur zweimal gesehen, beide Male bei mir, und ich kenne sie seit neun Jahren. Habe beschlossen, einkaufen zu gehen und nicht durchzudrehen.

    14 Uhr. Lief bei Graham and Greene Rebecca über den Weg, wo sie einen Schal für 169 £ kaufte. Was ist nur mit den Schals los? In einer Minute sind sie Verlegenheitsgeschenke, die 9,99 £ kosten; und in der nächsten Minute müssen sie aus edelstem Samt sein und soviel kosten wie ein Fernseher. Nächstes Jahr wird wahrscheinlich das gleiche mit Socken oder Unterhosen passieren, und wer dann immer noch keine English-Eccentrics-Höschen hat (strukturierter Samt, deshalb auch nur schlappe 145 £), ist selber schuld.
    »Hi«, sagte ich begeistert, da ich annahm, dass der Party-Alptraum nun endlich vorüber wäre und sie auch sagen würde: »Wir sehen uns dann am Sonntag.«
    »Oh, hallo«, sagte sie kalt und wich meinem Blick aus. »Keine Zeit. Ich bin echt in Eile.«
    Als sie das Geschäft verließ, spielten sie gerade »Chestnuts roasting on an open fire«, und ich starrte angestrengt ein Phillipe-Starck-Sieb für 185 £ an und drängte die Tränen zurück. Ich hasse Weihnachten. Alles ist auf Familie, Romantik, Wärme, Gefühle und Geschenke ausgerichtet, und wenn du keinen Freund und kein Geld hast,

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