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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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bist.« In diesem Moment fühlte ich richtig mit ihr. »Ich weiß, berufstätige Mütter sagen das immer, aber ich sage es trotzdem: Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte, denn du bist absolut perf… ich meine rundum klasse. Ich meine, ich bin sogar etwas erleichtert, dass nicht alles in deinem Leben genauso perfekt ist wie du – obwohl das natürlich eine Schweinerei ist, was dieser Flachwichser von Graham da mit dir anstellt. Ich meine, wer auf solchen Kontaktbörsen unterwegs ist, ist ohnehin ein …«
    »Ich dachte immer, ich muss perfekt sein, sonst magst du mich nicht.«
    »Nein, ich habe das eher gefürchtet. Weil du mir immer gezeigt hast, wie wenig perfekt ich bin.«
    »Und ich dachte immer, du wärst diejenige, die perfekt ist.«
    »Mummy, können wir in dein Zimmer gehen? Oma rastet aus«, sagte Billy von der Treppe aus.
    »Oma hat einen Schwanz«, sagte Mabel.
    »Hallo, ihr beiden«, sagte Chloe. Und zu mir: »Soll ich mitgehen?«
    »Ja, tu das. Ich sehe mal nach, was Oma macht und ob sie neuerdings einen Schwanz hat«, sagte ich und blickte Mabel streng an. »Und keine Sorge: Du bist bestimmt nicht perfekt.«
    »Du meinst das ernst, nicht?«
    »Sicher. Du bist alles andere als perfekt.«
    »Oh, danke. Du auch nicht«, erwiderte sie und ging mit den Kindern nach oben – ein Muster an Perfektion.
    Ging nach unten, wo Mum (nach wie vor schwanzlos oder sie wusste es gut zu verbergen) sämtliche Küchenschränke durchwühlte und rief: »Sagt mal, wo habt ihr euer Teesieb?«
    »Ich nehme immer Beutel.«
    »Tee beutel , tsass! Im Übrigen hättest du ruhig dein Handy anlassen können. Das ist unverantwortlich, wenn man Kinder hat, insbesondere dann, wenn man Kinder hat, die sich kein bisschen benehmen können. Was ist das da auf deinem Kleid? Warst du so auf der Straße? Das Problem mit Rosa ist ohnehin, dass es einen blasser macht, als man ist, meinst du nicht?«
    Da konnte ich nicht mehr und brach in Tränen aus.
    »Bridget, bitte, reiß dich zusammen. Beiß auf die Zähne. Du kannst nicht immer … kannst nicht immer … kannst nicht immer …«
    Dachte schon, sie hört gar nicht mehr auf mit ihrem »kannst nicht immer …«, doch dann heulte sie selber.
    »Und warum hilfst du mir dann nicht? Du bist überhaupt keine Hilfe«, schluchzte ich. »Du denkst immer, ich bin so was von scheiße, und meckerst an mir rum, weil du denkst, ich mache sowieso alles falsch, schon was ich anziehe ist in der falschen Farbe, weil Farbe ist ja so wichtig, es gibt überhaupt nichts Wichtigeres als deine bekackten Farben …«, heulte ich und ließ mich aufs Sofa fallen.
    Mum hielt plötzlich inne und sah mich an.
    »Ach, Bridget, es tut mir ja so leid«, sagte sie leise, fast flüsternd. »Ich … ich … ich … es tut mir leid.«
    Sie schwankte und kniete sich vor mich, legte die Arme um mich und zog mich an sich. »Mein kleines Mädchen.«
    Es war das erste Mal, dass ich Hautkontakt mit Mums Dauerwelle hatte. Sie war tatsächlich spröde und hart wie Bauschaum. Doch Mum schien es in diesem Moment nicht zu kümmern, ob ihre Frisur dabei zerdrückt wurde. Mir gefiel das, und alles, was ich jetzt noch von ihr wollte, war ein Glas heiße Milch o. Ä.
    »Es war ja so schrecklich, so schrecklich, was mit Mark passiert ist. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was du durchmachst. Dabei warst du so … Weißt du, Bridget, Daddy fehlt mir auch, er fehlt mir so sehr. Aber du musst jetzt … musst jetzt … darfst jetzt nicht aufgeben. Nur nicht aufgeben … dann hast du schon halb gewonnen.«
    »So ein Blödsinn«, heulte ich. »Damit kleistert man nur die Risse zu.«
    »Kann sein, aber … Und vielleicht hätte ich mit dir weniger streng sein sollen. Daddy sagte auch immer, warum lässt du sie nicht in Ruhe? Ja, vielleicht ist das mein Problem, ich kann das nicht. Alles muss immer perfekt sein … obwohl es das gar nicht ist. Und es war auch nie direkt persönlich gemeint, ich meine, du machst das schon ganz gut … Übrigens, hast du meinen Lippenstift irgendwo gesehen? Und auch dieser Poo-hl, Poo-hl kennst du doch, den Chef-Pâtissier in St. Oswald’s? Ich dachte immer, er bringt mir diese köstlichen Mini-Windbeutel, weil er mich … Oder als er mir die Küche zeigen wollte … Aber dann merkte ich, er ist einer von diesen … diesen …«
    Ich musste lachen. »Ach, Mum, dass Poo-hl schwul ist, hätte ich dir gleich sagen können. Das sieht man doch sofort.«
    »Aber schwul gibt es nicht, Liebes. Es ist alles nur

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