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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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insoweit aufgebrochen, dass wir uns einen kurzen Moment lang wie entblößt gegenüberstanden, vereint in unheilbarer Trauer. Dann hüstelte er und spulte sein Gastgeber-Programm ab, als wäre nichts passiert.
    »Jetzt komm schon rein. Was darf ich dir anbieten? Wodka Tonic? Gib mir deinen Mantel. Mein Gott, bist du schlank geworden!«
    Er schob mich in das allzu bekannte Wohnzimmer, wo Magda mir vom Getränketisch freudig zuwinkte. Magda ist meine älteste Freundin, ich kenne sie seit der Uni in Bangor. Auch die anderen Gesichter sind mir seit rund drei Jahrzehnten vertraut. Es sind noch die »Sloane Rangers« von früher, die reichen, hippen Kinder der englischen Oberschicht, nur älter. Und verheiratet. Wie Dominosteine fielen sie mit Anfang dreißig, landeten in dieser speziellen Form der Versorgungsehe und sind bis heute da geblieben, das heißt nach außen hin zusammen: Cosmo und Woney, Pony und Hugo, Johnny und Mufti. Und ganz wie früher fühlte ich mich fremd unter ihnen . Ich bin der Korken auf dem Wasser, der nie wirklich in ihre Konversation eintauchen kann. Weil ich, obwohl gleichaltrig, immer anders war als sie, jünger, unfertiger, wenn man so will. Und weil mein Leben erkennbar in die falsche Richtung steuerte, das heißt nicht in dieselbe wie ihres.
    »Bridget, schön, dich zu sehen! Meine Güte, hast du abgenommen, wie geht es dir?«
    Erst dann zuckte es in ihren Augen, und sie erinnerten sich, dass ich Witwe war und alleinerziehend, und sie fragten: »Und die Kinder? Wie geht es den Kindern?«
    Nicht so Woneys Mann Cosmo, ein erfolgreicher, überaus selbstbewusster Eierkopf von Fondsmanager. Er kam gleich angetrampelt wie der Elefant im Porzellanladen.
    »Aber hallo, wen haben wir denn da? Bridget! Na, immer noch keinen gefunden? Aber gut siehst du aus! Wann dürfen wir die Hochzeitsglocken läuten?«
    »Cosmo, Klappe!«, ging Magda dazwischen.
    Einen Vorteil hat die Witwenschaft, zumal im Vergleich zum Singledasein früherer Jahre (denn am Singledasein ist man ja selber schuld). Selbstzufriedene Ehegespanne können sich nicht mehr alles erlauben, sondern sind gezwungen, wenigstens ein Minimum an Takt walten zu lassen. Es sei denn, man heißt Cosmo und lässt gleich den nächsten Spruch vom Stapel.
    »Also, ich würde sagen, jetzt muss langsam mal Schluss sein mit der Trauerzeit, meinst du nicht? Du kannst nicht ewig Trübsal blasen.«
    »Ja, aber das Problem ist …«
    Woney schaltete sich ein. »Frauen, die in mittleren Jahren plötzlich allein dastehen, haben es nie leicht.«
    »Das mit den mittleren Jahren habe ich überhört«, sagte ich und versuchte, Talitha nachzumachen.
    »Ich meine ja nur. Guck dir nur jemanden wie Binko Carruthers an, der ist nun wahrlich kein Bild von einem Mann, trotzdem konnte er sich vor Anträgen kaum retten, als Rosemary ihn sitzenließ. Geradezu überschüttet wurde er. Gleich reihenweise warfen sich ihm die Frauen an den Hals.«
    »Zu Dutzenden, kein Scherz!«, sagte Hugo. »Einladungen ohne Ende. Dinnerpartys, Theaterbesuche und mehr. Und immer der Hahn im Korb.«
    »Ich gebe zu bedenken, dass alle diese Damen ein gewisses Alter bereits überschritten hatten«, sagte Johnny.
    Grrr. Dieses »gewisse Alter« ist noch herabsetzender als die berühmten »mittleren Jahre«. Vor allem scheint das »gewisse Alter« ausschließlich Frauen zu betreffen.
    »Und wenn schon«, sagte Woney.
    Doch das konnte einen Cosmo nicht beeindrucken. »Na ja, ich meine ja nur«, tönte er. »Aber wenn ein Mann schon einen Neuanfang geschenkt bekommt, dann will er davon auch was haben. In erster Linie mal was Jüngeres, Knackigeres …«
    Das saß. Ich sah den Schmerz in Woneys Blick. Woney ist nämlich, anders als Talitha, wahrlich kein Genie der Selbstvermarktung und Produktverschlankung, sondern hat die Fettzellen der mittleren Jahre gewähren lassen. Kurz, sie ist eine rechte Tonne, und ihre Haut, unbelästigt von Gesichtsmasken, Peelings und Make-up mit Diamanteffekt, durfte sich erschöpft in lebenserfahrene Falten legen. Die ehedem prachtvollen schwarzen Haare sind grau geworden und wurden freudlos zur Kurzhaarfrisur gestutzt, was wiederum Woneys Doppelkinn betonte. Was vermeidbar wäre, wenn man Talitha glauben will, zumindest mit dem passenden konturierenden Make-up – geht angeblich kinderleicht und ganz fix. Dazu passt, wie von Talitha vorgemacht, das Hochgeschlossene mit Rüschenbluse, siehe Maggie Smith in Downton Abbey , aber in der Zara-Version.
    Ich ahnte, dass Woney die

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