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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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das du gerade angebumst hast.«
    Tatsächlich, am Steuer saß meine künstlerisch-alternative Nachbarin – und stauchte gerade die hinten sitzenden Kinder zusammen. Fühlte sogleich eine tiefe Seelenverwandtschaft. Sie stieg aus, gefolgt von zwei dunklen, ungezähmten Kindern. Sie wirkten nicht älter als Billy und Mabel: größerer Junge, kleineres Mädchen. Dann besah sich die Mutter ihre Stoßstange, grinste mich an und verschwand im Haus.
    Unsere erste Begegnung! Der Anfang ist gemacht, Freundschaft nur noch eine Frage der Zeit – falls sie nicht genauso wieder verschwindet wie der Spambot.
    Donnerstag, 23. August 2012
    61 kg; Gewichtsverlust insgesamt: 21 kg (der Wahnsinn!); trage jetzt drei Kleidergrößen kleiner.
    Ein freudiger Tag von historischer Bedeutung! Habe kein Gramm Fett mehr zu viel. Adipositas-Klinik meint, ich hätte jetzt gesundes Idealgewicht und sollte auf »Erhaltungsprogramm« umsteigen, weiterer Gewichtsverlust hätte lediglich ästhetische Zielsetzung und keine gesundheitsfördernde Wirkung.
    Zum Beweis ging ich zu H&M – und mir passte: Größe 36!
    Mein Drehbuch ist zur Hälfte fertig, außerdem habe ich herausgefunden, dass die Kinder meiner Nachbarin tatsächlich so alt sind wie meine. Ich gebiete über 79 Follower, bin Teil einer global vernetzten Generation und trage Größe 36. Bin also nicht nur scheiße.

    Montag, 27. August 2012
    Fertiggestellte Akte des Drehbuchs: 2,25; Twitter-Follower: 87.
    Mabel ist so was von witzig. Heute saß sie da und starrte so eigenartig vor sich hin.
    »Darf man fragen, was du hast?«, sagte Billy und sah sie aus seinen braunen Augen amüsiert an. Mark Darcy, das Original! Nur jünger, wie wiedergeboren in diesem kleinen Jungen.
    »Ich mache einen Anstarr-Wettbewerb«, sagte Mabel.
    »Und mit wem machst du einen Anstarr-Wettbewerb?«
    »Mit dem Stuhl«, sagte Mabel, als sei es das Normalste von der Welt.
    Billy und ich prusteten los, doch da verstummte er und blickte mich an: »Du kannst ja wieder lachen, Mummy.«

PÄRCHENCLUB DER HÖLLE
    Samstag, 1. September 2012
    61 kg; positive Gedanken: 0, Zukunftsaussichten in Sachen Liebe: 0.
    22.00 Uhr. Bin heute einen großen Schritt weitergekommen. War nämlich bis vorhin auf der gemeinsamen Geburtstagsfete von Magda und Jeremy. Ich hatte mich etwas verspätet, da ich geschlagene zwanzig Minuten brauchte, bis der Reißverschluss zu war. Und davor schon Zeit mit dieser Yogaübung vertan hatte, bei der man die Hände hinterm Rücken verschränken muss – und das möglichst ohne zu pupsen.
    Vor Jeremys Haustür kamen die alten Erinnerungen wieder hoch: wie ich mit Mark früher hier gestanden und er mir die Hand auf den Rücken gelegt hatte. Der Moment, als ich erfahren hatte, dass ich mit Billy schwanger war, und wir es am liebsten allen sofort erzählt hätten. Wie wir Mabel in ihrem kleinen Maxicosi ins Auto gepackt hatten. Wie ich gern zu solchen Feiern gegangen war, weil Mark mich begleitete. Ich musste mir keine Gedanken machen, was ich anziehen sollte, denn Mark half mir bei der Auswahl. Und wenn er einen Kommentar abgab, dann nie, dass ich zu dick sei. Natürlich zog er auch sämtliche Reißverschlüsse zu. Zu allem fiel ihm noch etwas Lustiges ein, selbst wenn ich wieder mal eine Dummheit begangen hatte. Und feuerquallige Bemerkungen von anderen (die Sorte Gemeinheit, die dich aus der Deckung gepflegter Unterhaltung trifft und die erst zeitverzögert wehtut) – die wusste er stets gelassen zu parieren und zu entschärfen.
    Doch jetzt stand ich allein vor der Tür, hörte die Musik und das Gelächter im Haus und wäre am liebsten weggelaufen. Dann ging die Tür auf, und Jeremy stand da.
    Ich sah, dass auch er den alten Schmerz noch spürte – und die Lücke, die Marks Tod in seinem Leben hinterlassen hatte, denn die beiden kannten sich ja seit ewigen Zeiten.
    »Ah, da bist du ja, wie schön!«, sagte er und überspielte seine Traurigkeit, wie er es von Anfang an getan hatte. Britischer Stoizismus, wie man ihn in dieser Form nur in teuren Eliteschulen lernt. »Tritt ein, wie geht’s den Kindern? Ich hoffe, sie wachsen und gedeihen.«
    »Nein«, sagte ich widerborstig. »Sie haben aus Trauer das Wachstum eingestellt und wollen für den Rest ihres Lebens Zwerge sein.«
    Jeremy hat mit Sicherheit noch kein Zen-Buch gelesen und weiß daher auch nicht, wie das geht mit dem »Zulassen« und »Gewährenlassen« von anderen Menschen. Trotzdem hatte ich seine konventionelle Aufgeräumtheit zumindest

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