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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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Blödsinn, aber immerhin); Einladungen zu Christmas-Partys (am Morgen): 1; Einladungen zu Christmas-Partys (bis zum Abend): 10; Ideen, was ich mit den zahlreichen nicht kindgerechten Einladungen machen soll: 0.
    9.15 Uhr. Na gut, hier sind meine guten Vorsätze für die Weihnachtszeit.
    WAS ICH WILL:
Meine Traurigkeit ablegen und nicht länger versuchen, über den Umweg Mann zu leben.
Richtig stimmungsvolles Weihnachtsfest feiern und dann Neuanfang wagen.
Aber keine Angst haben, wenn dann doch keine Weihnachtsstimmung aufkommt.
Weihnachten aus buddhistischer Sicht angehen, auch wenn es letztlich ein christliches Fest ist.
    WAS ICH NICHT WILL:
Haufenweise Plastikspielzeug bei Amazon bestellen und dann sagen, es war der Weihnachtsmann. Vor allem keinen Plastikkram in vollfrustiger Verpackung, wo jedes Teil noch tausendmal extra an den Karton gedübelt befestigt ist. Stattdessen Billy und Mabel Wunschzettel schreiben lassen, mit ein, zwei Wünschen, die wirklich sinnvoll sind. Gut wäre Holzspielzeug aus nachwachsenden Wäldern.
Ich will auch definitiv nicht auf Rentner-Kreuzfahrt mit der Belegschaft von St. Oswald’s gehen, sondern lieber echte englische Weihnacht feiern.
    15.15 Uhr. Okay, jetzt aber! Habe E-Mail an alle geschickt, die ich kenne, d. h. Magda, Talitha, Tom, Jude, außerdem an Marks Eltern und ein paar von den Schulmuttis und gefragt: »Was habt ihr denn Weihnachten so vor?«
    16.30 Uhr. Gerade von Schule zurück. Kaum war ein bisschen Ruhe eingekehrt, stand meine Nachbarin Rebecca vor der Tür. Sie trug Knickerbocker mit Schottenmuster, eine tief ausgeschnittene Spitzenbluse, dazu einen silberbeschlagenen Gürtel mit allerlei Ketten dran, und ihr Haupt krönte ein lustiges Rotkehlchennest, das ich genau so in der Weihnachtsdeko eines bekannten Möbelhauses gesehen hatte.
    »Hallo, habt ihr Lust herüberzukommen?«
    Hatten wir, natürlich! Endlich! Und so polterten wir alle in Rebeccas Küche, die aussah wie aus Downton Abbey . Dunkle Holzdielen, rohe Deckenbalken, ein altes Schulpult diente als Esstisch. Überall an den Wänden hingen Fotos, Gemälde, Hüte, und in der Ecke stand eine Bärenfigur. Die betagten Terrassentüren gingen hinaus in einen verwunschenen Garten mit einem gepflasterten Weg, der aber von dem langen Gras schon halb überwuchert war. Auf dem Rasen eine lebensgroße Kuh mit Krone, daneben ein altes Motel-Schild mit der Aufschrift »Vacancy«. Gut gefielen mir auch die Kronleuchter in den Bäumen.
    Es wurde ein gemütlicher Nachmittag. Wir saßen am Küchentisch, tranken Wein und fütterten die Kinder mit Pizza ab. Die Mädchen statteten anschließend Rebeccas Katze mit Tüchern und Puppenkleidern aus, was ein herziger Anblick war, während die Jungs, wie zu erwarten, nicht von der Xbox wegzukriegen waren und sofort ein Riesentheater anfingen, als wir fanden, sie hätten nun genug gespielt.
    »Sag mal, findest du es eigentlich normal, wenn man sich nicht mehr traut, ihm dieses Scheißding zu verbieten?«, fragte Rebecca und blickte nachdenklich auf die Jungs. »So, jetzt ist aber Schluss. Heute keine Xbox mehr!«
    Gibt es etwas Netteres auf der Welt als eine Freundin, die offen zugibt, dass ihre Kinder noch unartiger sind als die eigenen?
    Ich legte ihr meine Theorie von einer Erziehung nach Art der Bertolli-Großfamilie dar. Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen, und gegessen wird countrymäßig unter einem großen Baum. Rebecca schenkte Wein nach und präsentierte mir ihre Theorie, wonach Mütter sich danebenbenehmen müssen, damit die Kids irgendwann gegen sie rebellieren und schließlich so werden wie Saffron, die Moraltante in Absolutely Fabulous . Wir verabredeten lockere Küchenrunden mit Abendessen und gemeinsame Urlaubsreisen, die wir nie antreten würden. Etwa Inselhopping auf den Kykladen mit so einer Art Interrail für Fähren, natürlich mit den Kindern, und alles ist total locker, und jeder hat nur einen kleinen Rucksack mit Zahnbürste, Badeanzug und langem fließenden Sarong dabei, denn was braucht man schon mehr?
    Als wir uns gegen neun verabschiedeten, fragte Rebecca: »Und was macht ihr so zu Weihnachten?«
    »Nichts.«
    »Gut, dann kommt rüber.«
    »Gern«, sagte ich und konnte kaum glauben, dass es so etwas gab.
    22.00 Uhr. Oh nein! Gerade Mail gecheckt und festgestellt, dass meine Rundmail offenbar zum Nachdenken angeregt hat. Heißt, die anderen plagt nun das schlechte Gewissen, weil sie sich keinerlei Gedanken um uns und Weihnachten gemacht

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