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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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nicht buddhistisch gedacht.
    21.20 Uhr. Na gut, vielleicht ein paar einfache Vorsätze, die immer passend sind. So wie mit den Klamotten demnächst in meinem Kleiderschrank.
    ICH WERDE:
Mich mehr auf meine Mutterrolle konzentrieren, statt dauernd an Männer zu denken.
Konsequent die Dating-Regeln anwenden, falls ich doch mal jemanden treffe, was aber unwahrscheinlich ist. Auf diese Weise werde ich zum routinierten Dater.
Anders formuliert: scheiß drauf. Ich will super Liebhaber, mit dem man auch lachen kann und der mir das Gefühl gibt, ich sehe toll aus und bin keine furchterregende Schreckschraube. Ach ja, regelmäßiger Sex wäre ein Muss.

DIE PERFEKTE MUTTER
    Samstag, 5. Januar 2013
    9.15 Uhr. Genau, das ist es. Kinder sind ab heute kein Problem mehr, denn ich habe Eins zwei drei … Kinder sind keine Hexerei gelesen. Wichtigster Punkt: Konsequenz. Heißt: zweimal verwarnt, dann Strafe. Ebenfalls gelesen: Warum französische Kinder keine Nervensägen sind . Auch hier: Entscheidend ist der cadre , der Rahmen, den man Kindern vorgibt. Klingt ein bisschen nach Schule und ist es auch. Aber nur innerhalb einer festen Struktur kennen sie die Spielregeln, sodass man in der Öffentlichkeit gar nichts mehr sagen muss, sondern schicke französische Klamotten tragen kann und dadurch auf lange Sicht auch wieder Sex hat.
    11.30 Uhr. Der Morgen ging schon einmal gut los. Hatte Kinder erst bei mir im Bett zum Kuscheln, dann Frühstück. Anschließend Verstecken gespielt. Dann Pflanzen und Zombies gemalt, bekannt aus dem Computerspiel Pflanzen gegen Zombies . Dachte ich es mir doch, ist ganz einfach. Man braucht Kindern bloß jeden Wunsch erfüllen und einen cadre vorgeben, dann geht alles wie von selbst.
    11.31 Uhr. Billy: »Mummy, spielst du mit Fußball?«
    11.32 Uhr. Mabel: »Mummy, hebst du mich hoch und spielst mit mir Fliegen?«
    11.40 Uhr. Habe mich auf die Toilette zurückgezogen, als beide gleichzeitig nach Mummy schrien. »Herrgott, ich bin auf dem Klo«, rief ich. »Ihr müsst schon warten.«
    Das Gequengel ging aber weiter.
    »Okay«, sagte ich beim Verlassen des Klos und wollte mir nichts anmerken lassen. »Dann gehen wir jetzt nach draußen.«
    »Ich will aber nicht nach draußen!«
    »Ich will Computer spielen!«
    Das Gequengel steigerte sich zum Geplärr.
    11.45 Uhr. Floh erneut in die Toilette, biss mir in die Hand und zischte: »Ich halte das nicht mehr aus! Ich hasse mich, ich bin eine beschissene Mutter.« Ich zupfte ein Blatt Klopapier von der Rolle und warf es in Ermangelung einer grandioseren Geste in die Toilette. Dann bügelte ich mir den Zorn aus dem Gesicht und trat lächelnd wieder hinaus in meine plärrende Welt. Was ich dann sah, sah ich ganz genau und kann es trotzdem noch nicht glauben. Da lief nämlich Mabel plötzlich auf Billy zu und knallte ihm ihre Puppe Sabbelina direkt auf den Kopf. Billy fing sofort an zu heulen, aber Mabel setzte sich seelenruhig wieder zu ihren Familie-Hase-Püppchen und tat wie die reine Unschuld.
    11.50 Uhr. Echt, ich will hier weg. Ich will: mindestens einen ordentlichen Kurzurlaub mit einem Mann meiner Wahl – und richtigen Sex.
    11.51 Uhr. Abermals Rückzug auf die Toilette. Dort auf das Handtuch gebissen und – unhörbar für meine plärrende Welt – geschrien: »Könnt ihr nicht endlich mal Ruhe geben und eure verdammte Fresse halten!«
    Die Tür ging auf, und Mabel sah mich todernst an. »Billy nervt«, erklärte sie und rannte in die Küche zurück, wo sie verkündete: »Mummy isst das Handtuch.«
    Fast wäre Billy darauf angesprungen, doch dann kam es ihm wieder in den Sinn. »Mabel hat mich mit Sabbelina gehauen.«
    »Hab ich nicht.«
    »Hast du wohl.«
    »Mabel, ich habe genau gesehen, wie du Billy gehauen hast«, sagte ich.
    Mabel starrte mich mit düster gerunzelten Brauen an und rief dann: »Aber er hat mich zuerst gehauen. Mit … mit einem … einem Hammer !«
    »Das stimmt nicht«, jaulte Billy. »Wir haben gar keinen Hammer.«
    »Doch, haben wir«, entgegnete ich.
    Spontan fingen beide wieder an zu heulen.
    »Hier wird nicht geschlagen«, sagte ich mit wachsender Verzweiflung. »Niemand schlägt hier. Ich zähle bis drei, und wenn ihr dann nicht … Schlagen ist nicht okay.«
    Aber kann man es noch rückgratloser ausdrücken? »Nicht okay« bedeutet, ich bin entweder zu bequem oder zu gleichgültig, Stellung zu beziehen. Wenn man mich so hört, zählt aggressives Verhalten demnach zu den Dingen, die lediglich unschön sind, aber nicht von Grund

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