Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Titel: Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ros Asquith
Vom Netzwerk:
ich Dir meine letzte Nachricht geschickt habe, beschloss ich, dass ich mein Bestes tun musste, um Susan zu retten – ganz gleich, wie unmöglich es mir erschien. Mit der Dose Vanillecreme in der Hand stürmte ich zurück in den Garten.
    „IHR SEID ALLE LÜGNER UND BETRÜGER, DIE SICH NICHT AN IHRE VERSPRECHEN HALTEN, IHR PINKFARBENEN JAMMERLAPPEN!“, schrie ich zum pinkfarbenen Wiffel-infizierten Himmel hinauf.
    „Blas ihnen den Marsch, Norman!“, sagte Orville Muffin. Der Rest der Klasse stimmte ihm murmelnd zu.
    „Ich verlange, die Geisel zu sehen!“, rief ich.

    „NA SCHÖN, HIER IST SIE“, ertönte eine Stimme aus dem Inneren des vordersten Raumschiffs. Sofort verstummten alle anderen Wiffel-Biffel. Das Raumschiff setzte zum Sinkflug an. Eine zweite Luke öffnete sich und gab den Blick auf Susan frei, die an einen Pfahl gefesselt war.
    „WIE IHR SEHT, HABEN WIR SIE ZUM ABENDESSEN EINGELADEN. UND SIE WIRD DIE MIT BAISERTÖRTCHEN UND AAL IN ASPIK GERÖSTETE HAUPTSPEISE SEIN, WENN IHR UNS NICHT BIS MITTERNACHT DEN GESAMTEN WELTVORRAT AN PAPPKARTON ÜBERGEBT.“
    Wir hielten alle vor Entsetzen den Atem an. Susan hob tapfer das Kinn. Dann passierte etwas Unglaubliches.
    Zuerst war ein Quieken zu hören, dann ein Trompeten, dann ein Zischen und dann ein Brüllen. Susans Rucksack fing an, sich auszudehnen. Er wackelte und wabbelte, als würde er zum Leben erwachen. Die Wirkung des Schrumpfers ließ nach. Die Tiere nahmen wieder ihre normale Größe an!
    Susans plötzliches Wachstum verwirrte die Wiffel-Biffel. Das war genau der richtige Augenblick für meine besten Fabuul -Tricks, bevor die Zootiere ihre volle Größe erlangen konnten. Ich drückte mich kraftvoll vom Boden ab, kletterte steil nach oben, streckte drei Fangarme aus, schlang sie um Susan, tauchte nach links ab, um einer unerschrockenen Schwadron Wiffel-Biffel auszuweichen, drehte scharf ab und landete im selben Moment, als der Rucksack so groß wurde, dass selbst meine Fangarme ihn nicht mehr umschlingen konnten, neben meiner jubelnden Klasse.
    Der Kopf eines kleinen Tigers tauchte auf, dann der eines Elefanten und schließlich der einer Giraffe. Und dann schien Susans Mantel kurz vorm Explodieren zu sein! Obwohl wir die Zootiere ein paar Stunden vor den Bauernhoftieren geschrumpft hatten, wuchsen diese jetzt offenbar fast genauso schnell. Denn schon kurz darauf kamen die Kühe, Schafe und Schweine zum Vorschein. Sie plumpsten in Kätzchengröße aus Susans Taschen und waren in Sekundenschnelle wieder so groß wie sonst.
    Die Tiger knurrten und fletschten riesige Schneidezähne. DieGiraffe überlegte, ob sie die Fernsehantenne der Snells fressen sollte, entschied sich dann aber dagegen.
    Annie Spratt überraschte uns alle, als sie auf den Rücken des Pferdes sprang, im Garten herumgaloppierte und schrie: „Juchu, das wollte ich schon immer mal machen!“ Leider sauste das Pferd geradewegs in die Verbesserungsmaschine.
    Die ganze Klasse kreischte, als etwas, das halb Pferd, halb Annie war, aus dem Ausstoßschacht geschossen kam.
    Eine Medusafrisursträhne, die man hier, wie mir jetzt bewusst wurde, als „Schlange“ bezeichnet, schlängelte sich um das Bein der Milchmann-Freundin. Sie schrie so laut auf, dass Furzina und ich einen guten Erdenmeter in die Luft sprangen. Ich bin noch nie so erleichtert gewesen, dass wir alle eine Extra-Dosis Koz zu uns genommen hatten.
    Aber dann ertönte wieder die Stimme:
    „VERGELTUNG FÜR DIE RETTUNG DER GEISEL FOLGT GLEICH NACH DER PAPPKARTON-PAUSE. BLEIBT, WO IHR SEID. IHR WERDET SCHON BALD HÄPPCHEN SEIN.“

    Die Wiffel-Biffel fingen wieder an, mit dem Pappkarton zu kuscheln und ihn liebevoll an sich zu drücken. Sie waren wirklich verrückt nach Karton. Mittlerweile wimmelte es im Garten nur so von Wölfen in Lebensgröße, die Orang-Utans anknurrten, Erdmännchen, die sich vor stoppeligen Stachelschweinen auf die Hinterbeine stellten, Schafen und Hühnern, die sich hinter Bäumen versteckten, Kühen, die über ihre Verdauung klagten, Elefanten, die Löwen in die Lauscher trompeteten, dicken, pelzüberzogenen Erdlings-Verbesserungsmaschinen-Exemplaren, die schreiend herumrannten, Adlern, die auf Wiffel-Biffel herabstießen und beim Anblick ihrer scharfen Schneidezähne abdrehten, und Pinguinen, die zu der pinkfarbenen Horde über ihnen aufblickten und rücklings umkippten.
    „Oh, nein“, sagte Susan und klammerte sich an mich. „Wer wird uns zuerst fressen, die Tiere oder die Wiffel-Biffel?“
    Papa

Weitere Kostenlose Bücher