bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
die Hoffnung, keinen akuten Herzanfall auszulösen.
„Also gut. Wenn es das ist, was du willst, meine Einwilligung hast du. Vorausgesetzt sie kann es für sich behalten“, sagte Jeremy.
„Das wird sie bestimmt.“
Die anderen nickten schweigend und gaben so ihre Zustimmung, unser Geheimnis an Carol weiterzugeben.
Emily und Alex verabschiedeten sich um ins Bett zu gehen. Es war schon Nachmittag und die letzten Tage und Nächte waren anstrengend. Müde und erschöpft zogen auch Jeremy und Amanda sich zurück um etwas zu Schlaf nachzuholen.
21
William schaute mich abwartend an.
„Wann willst du es ihr sagen?“
„Heute noch. Ich muss sie sowieso anrufen. Sie ist wahrscheinlich schon krank vor Sorge.“
Außerdem wollte ich es so schnell wie möglich hinter mich bringen. Ich ging mit William in sein Schlafzimmer und rief Carol sofort zurück. Wie ich erwartete brüllte sie aufgebracht und verärgert ins Telefon. Es dauerte eine Weile bis sie sich beruhigte und ich ihr erklären konnte, dass ich ein ernstes Gespräch mit ihr führen musste. Ungeduldig bohrte sie nach Informationen, bevor ich ihr verständlich machen konnte, die Angelegenheit nicht übers Handy mit ihr zu besprechen. William wollte mich unbedingt begleiten. Wir vereinbarten, dass ich zuerst alleine mit ihr sprechen werde und sie William erst kennenlernen würde, wenn sie alles erst mal verdaut hätte. Er bestand darauf, mich wenigstens zu fahren, und wartete solange im Wagen.
Vor der Wohnungstür atmete ich noch einmal tief durch. Am liebsten wäre ich umgekehrt und verschwunden. Es war nicht leicht, seiner Mutter zu erklären, dass man plötzlich ein Wesen einer anderen Spezies war. Geschweige denn, dass es überhaupt noch andere Wesen neben Menschen gäbe. Nervös und angespannt öffnete ich die Tür. Sie saß verärgert in der Küche und verschränkte ihre Hände ineinander. Ihr Blick war auf die Tasse Kaffee vor ihr gerichtet. Ihre Aura war umgeben von Wut, Zweifel und Sorge. Sie glühte regelrecht vor Aufregung.
„Hi Mom.“
Ich ging absichtlich langsam auf sie zu und setzte mich zu ihr an den Tisch. Moony, meine kleine Schmusekatze, schlängelte sich schnurrend an meinen Beinen entlang. Ich hätte eher erwartet, dass sie pfauchend vor mir abhauen würde. Stattdessen hüpfte sie auf meinen Schoss und schlief auf mir ein.
„Also, was hast du mir zu sagen?“, fuhr sie mich an, nachdem sie mich ausgiebig gemustert hatte. Ihre Stimme war kühl und distanziert.
„Es ist ein bisschen kompliziert“, begann ich vorsichtig.
„Bist du schwanger?“ Sie schaute mich streng und mit besorgten Augen an. Ihre Stimme klang weniger besorgt, vorwurfsvoll.
„Nein!“, verteidigte ich mich sofort. „Ganz im Gegenteil, ich bin noch Jungfrau, wenn du es genau wissen willst!“
Erleichtert entspannte sie sich einen Augenblick und nahm einen Schluck Kaffee.
„Gott sei Dank. Ich wüsste nicht wie wir das mit einem Baby schaffen sollten“, stieß sie murmelnd hervor.
Sie hatte sich offensichtlich die ganze Zeit über den Kopf zerbrochen, wie sie mich und ein kleines Baby über die Runden bringen sollte. Ob ihr die Wahrheit besser gefallen wird? Ich wusste nicht was Schlimmer für sie war, schwanger oder eine Vampyrin bzw. Wharpyrin zu sein.
„Es ist trotzdem … nichts Gutes was ich dir sagen muss.“
„So schlimm wird es doch nicht sein.“
Warte ab. Gleich stehst du unter Schock und fragst nach der Telefonnummer für einen Psychiater, dachte ich.
„Doch, ist es. Schlimmer sogar als schwanger zu sein.“
Ich versuchte sie auf das Schlimmste vorzubereiten. Ihre Augen weiteten sich.
„Bist du krank?“
Ihr Kummer war wie ein Peitschenhieb. Bevor ich weitersprach öffnete ich meine Kanäle, um mit ihr in Verbindung zu stehen, und schenkte ihr ein wohliges Gefühl. Sie beruhigte sich einigermaßen und lehnte sich zurück. Ich nahm Abstand davon, sie komplett ruhig zu stellen. Sie sollte die Chance haben ihre echten Gefühle raus zulassen.
„Nein. Ich bin kerngesund.“
„Was ist es dann?“
Auf dem Weg hierher habe ich mir das Hirn zermartert, wie ich es ihr am besten beibringen sollte. Ich nahm mir vor, sie Schritt für Schritt an die Wahrheit heranzuführen.
„Du glaubst doch an … Dinge, die es möglicherweise gibt, oder?“
„Was meinst du?“
„Samantha zum Beispiel. Sie kann doch Hellsehen, oder?“
„Ja.“
„Glaubst du auch an … Engeln oder Hexen?“
„Warum willst du das wissen?" Sie schaute mich
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