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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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du auch weißt, dass ich dich über alles liebe. Und weil ich das tue, werde ich einen Termin bei einem Psychologen für dich vereinbaren.“
    „Aber Mom!“
    „Nicht aber Mom ! Seitdem wir in Philadelphia sind, hast du dich jeden Tag mehr zurückgezogen. Die Veränderungen sind mir nicht erst heute aufgefallen. Ich hatte gehofft, du würdest wieder zur Vernunft kommen. Doch dann tanzt du hier an und erzählst mir allen Ernstes, du hättest dich in einen Vampyr verwandelt! Merkst du nicht selbst wie absurd das ist?“
    „Klar merke ich das. Darum wollte ich es dir auch nicht am Telefon erzählen. Und glaub mir, ich habe es am eigenen Leib erfahren, wie verwirrend und unglaublich das ist!“
    „Sarah, du spinnst! Tut mir leid, aber anders kann ich mir dein Verhalten nicht erklären. Liegt es daran, dass du deine leiblichen Eltern nicht kennst? Wenn du möchtest, helfe ich dir dabei, etwas über sie zu erfahren. Über deine Herkunft und deine Wurzeln. Vielleicht hilft dir das, wieder normal zu werden!“
    „Ich weiß wer ich bin, wer meine leiblichen Eltern sind und ich weiß ganz genau, dass ich nicht verrückt bin!“
    „Was? Du kommst hier an und verkündest, dich in ein blutsaugendes Wesen verwandelt zu haben, und denkst du bist nicht verrückt? Meiner Meinung nach hätte ich dich schon viel eher zu einem Psychiater schleifen sollen!“
    Sie glaubte mir kein Wort. Ich musste ihr irgendwie beweisen, dass ich nicht verrückt war. Das Licht ausschalten wäre vermutlich keine so gute Idee gewesen. Meine Körpertemperatur schloss sie schon als Beweis aus. Was sie wohl zu meinen neuen Beißerchen sagen würde?
    „Ich kann dir beweisen, dass ich nicht verrückt bin!“
    „Und wie? Willst du hier vor meinen Augen Blut trinken?“
    „Nein, das würde ich dir nicht antun. Aber schau mal genau auf meine Lippen!“
    Ich öffnete meinen Mund und wies sie auf meine geraden Zähne hin. Mit geschlossenen Lippen dachte ich an die Wharpyre und spürte, wie meine Eckzähne länger wurden. Ich hoffte, sie würde bei dem Anblick meiner Fänge nicht in Ohnmacht fallen. Langsam zog ich meine Lippen auseinander und legte meine Fänge frei.
    „Du meine Güte! Wie hast du das gemacht?“ Ihre Stimme war gedämpft.
    „Wenn ich wütend werde oder Durst habe, werden sie länger.“
    Sie war noch immer nicht überzeugt.
    „Willst du sie mal anfassen?“, bot ich ihr an. So konnte sie sich selbst von der Echtheit überzeugen. Sie streckte ihre Finger aus und drückte gegen meinen linken Eckzahn. Ein bitterer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus, das Gift. Vorsichtig zog sie ihre Hand zurück.
    „Glaubst du mir jetzt?“
    „Ich weiß nicht“, stammelte sie mehr zu sich selbst.
    „Ich hab‘ noch eine Idee. Sag mir, was du aus dem Badezimmer haben willst und ich hole es dir.“
    Sie würde Augen machen, wenn sie meine Schnelligkeit sah.
    „Shampoo“, sagte sie skeptisch, und noch bevor sie einmal tief eingeatmet hatte, stellte ich die Shampootube auf den Tisch und streichelte Moony auf meinem Schoß. Sie nahm die Tube in die Hand und betrachtete sie. Womöglich dachte sie, ich hätte eine eingesteckt und nur auf den Tisch gestellt. Aber es war eine gebrauchte Tube.
    „Der ist mir heute Morgen abgerissen“, sagte sie während sie auf den kaputten Verschluss tippte. „Wie hast du das gemacht?“
    „Ich sagte doch, ich bin nicht verrückt.“
    „Vielleicht bin ich verrückt. Ich sollte auch für mich einen Termin vereinbaren“, murmelte sie geistesabwesend.
    „Du bist nicht verrückt. Und ich bin es auch nicht. Vampyre existieren. Es ist so, wie ich es dir gesagt habe!“
    Sie griff nach der Schnapsflasche und schenkte sich ein. Ich konzentrierte mich darauf, ihre unstimmigen abwechselnden Gefühle im Zaum zu halten, aber sie nicht komplett zu unterdrücken.
    „Nehmen wir mal an, du sagst die Wahrheit.“
    „Es ist die Wahrheit!“, betonte ich. Allmählich wurde ich ungeduldig.
    „Ich bin ein Vampyr. Mein Herz hat nach der Verwandlung aufgehört zu schlagen. Ich bin schnell, stark und …“ Fast wäre mir das Wort tot herausgerutscht. Ich war schockiert über mich selbst. So drastisch konnte ich es nicht formulieren.
    „Und was?“
    „Keine Lügnerin!“
    Ich stand auf, flitzte wie ein Wirbelwind in der Wohnung herum und sammelte diverse Dinge, die ich ihr vor der Nase abstellte. Keine zehn Sekunden später lag eine Vase aus dem Wohnzimmerschrank, der Fön aus dem Badezimmer, eine CD aus meinem Schlafzimmer und

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