bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
brach sofort wieder ab.
„Das ist doch lächerlich. Du führst dich auf wie im Kindergarten!“
„Du hast ja keine Ahnung, worauf du dich einlässt, Sarah!“
„Worauf lasse ich mich denn ein?“, schrie ich ihn wütend an.
„William ist nicht so wie du denkst!“ Seine Stimme beruhigte sich etwas.
„Du wirst es schon noch herausfinden.“
„Was soll das, Alex? Zuerst explodierst du auf dem Schulhof, dann sprichst du wieder mit mir, anschließend ignorierst du mich, und nachdem wir uns ausgesprochen und vertragen haben, bist du von einer Sekunde auf die andere richtig ekelhaft zu mir! Sind wir nun Freunde oder nicht? Du kannst mir nicht sagen, dass ich immer zu dir kommen kann, egal was passiert, und in der nächsten Minute gibst du mir das Gefühl, nichts mehr von mir wissen zu wollen! Es tut mir leid, vielleicht bin ich zu blöd, aber da komm ich nicht mehr mit! Also entweder du sagst mir auf der Stelle, was dein Problem ist, oder du lässt mich gefälligst in Ruhe! Und ich hoffe, dass du dich für Ersteres entscheidest, weil ich nicht scharf darauf bin, dich als Freund zu verlieren. Auch wenn ich dich noch nicht lange kenne, habe ich dich echt gern!“
Meine Ansprache war sehr eindringlich und ernsthaft bei ihm angekommen, das merkte ich an seiner bekümmerten Miene.
„Sarah, es ist … ich kann es dir nicht sagen.“
„Das solltest du aber besser, wenn dir etwas an mir liegt!“
„Genau aus dem Grund kann ich es nicht.“
„Du kannst mir nicht die Wahrheit sagen, weil du mich magst? Seit wann belügt man seine Freunde?“
„Seitdem man sie schützen will!“, antwortete er ernst.
„Warum solltest du mich schützen müssen? Und wovor?“
„Vor William!“
„Was hast du gegen ihn? Was hat er getan?“
„Er ist nichts für dich!“
„Warum? Weil Emily dich nicht will? Bist du eifersüchtig weil William sich für mich interessiert, und Emily von dir nichts wissen will?“
Das war verletzend, aber ich musste ihn provozieren, um Antworten zu erhalten.
„Du weißt ja gar nicht, was du da redest!“
„Dann sag es mir verdammt noch mal! Alex! Ich schwöre dir, ich …!“
„Sarah, ich versuche wirklich nur dich zu schützen.“
„Wovor?“
„Du würdest es sowieso nicht glauben!“
„Versuch‘s mal!“
Er schwieg, senkte seinen Kopf und starrte auf den Boden.
Er war nicht mehr wütend. Kummer lag in seinen Augen als er mich anschaute.
„Willst du es wirklich wissen?“
„Ja.“
„Ganz sicher?“
„Alex!“
„William ist nicht so wie wir!“
„Das weiß ich.“
„Nein, er ist nicht so wie wir …“
„Er ist beliebt und wir nicht, das ist mir schon klar! Und weiter!“
„Nein, er ist kein … Mensch.“
Ich schaute ihn stirnrunzelnd an. Ich hatte mit vielem gerechnet, zum Beispiel dass er spielsüchtig war, gestohlen hatte, ein Mädchen schlug, von einer anderen Schule geflogen war, oder im schlimmsten Fall im Gefängnis gesessen hatte, aber nicht damit, dass er kein Mensch wäre. War das wieder so ein blöder Scherz von Alex?
„Du willst mich wohl veralbern!“
„Nein.“
„Was meinst du damit?“
„Dass er kein Mensch ist. Nicht so wie du und ich.“
„Und was, bitte schön, ist er dann?“
„Er ist ein … Vampyr.“
Ich konnte mich nicht mehr halten und brüllte los, er schaute mich weiterhin betrübt an. Meinte er es tatsächlich ernst? Glaubte er an diese Schauergeschichten?
„Und ich bin die Frau vom Weihnachtsmann!“
„Ich wusste, du würdest es nicht glauben!“
„Ich bitte dich, das ist doch nicht etwa dein Ernst?“
„Doch“, antwortete er trocken.
„Wie kommst du auf diesen Unsinn?“
„Emily.“
„Hat sie dir diesen Bären aufgebunden?“
„Nein … sie ist auch einer.“
„Oh, sicher.“
„Möchtest du jetzt die Geschichte hören oder nicht?“
„Ahm, ja.“ Ich überlegte kurz und beschloss, mir die Story anzuhören.
„Ich hatte dir doch erzählt, dass Emily mich abblitzen ließ!“
Ich nickte.
„Es war nicht ganz so wie ich erzählt habe. Ich war zu feige um sie anzusprechen. Als sie hierher kam, fiel sie jedem Jungen auf. Sie war vom ersten Tag an das beliebteste Mädchen auf der Schule. So war es auch bei Amanda, William und Jeremy, als sie kurze Zeit später auftauchten. Es war der ganz normale Schülerwahnsinn. Jeder wollte mit ihnen befreundet sein, sie einladen, mit ihnen ausgehen oder zumindest mit ihnen abhängen. Sie waren immer freundlich und hilfsbereit, anders als man es von beliebten
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