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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 7 Jake - Vier Sterne fuer die Liebe
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gelungen, Vincent zu überraschen. Statt auszuweichen, hatte sie sich plötzlich direkt auf ihn gestürzt, unmittelbar bevor er abdrückte. Sie warf sich auf seine Füße, und er riss die Waffe zwar noch herum, aber die Kugel streifte nur ihren Arm.
    Nur. Die Wunde blutete heftig, und der Schmerz war mörderisch.
    Aber sie war noch am Leben.
    Und der Schmerz hatte auch sein Gutes. Sie konnte ihn nutzen, um sich zu konzentrieren, wach zu bleiben, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Auf Händen und Knien kroch sie zu Vincents Schreibtisch hinüber. Aufzustehen wagte sie nicht, aus Angst, dann einfach umzukippen.
    Sie durchsuchte den Schreibtisch in der Hoffnung, eine Waffe zu finden - eine Pistole, ein Taschenmesser, irgendwas.
    Eine Schachtel Streichhölzer fiel ihr in die Hände. Sie wollte sie einstecken. Verdammt, zu dumm, dass sie ihre Jeans nicht trug. Keine Hosentaschen. Rasch stopfte sie die Schachtel in ihren BH.
    Die Tür zum ominösen Inneren Saal war fest verschlossen. Also suchte sie nach einer Büroklammer, bog sie auf und machte sich ans Werk.
    Jake betrachtete die Uzi in seinen Händen. „Hat jemand eine Ml6 für mich, oder muss ich dieses Spielzeug benutzen?”
    Der Captain räusperte sich schließlich und sagte: „Entschuldigen Sie, Admiral, aber ...”
    Jake schaute ihm in die braunen Augen, die ihn voller Mitgefühl ansahen. „Nein”, erwiderte er. „Nein, Captain, ich bin noch nicht bereit, mich in Sicherheit bringen zu lassen. Ich schlage vor, wenn Sie noch mehr Unterstützung in der Hinterhand haben, dann funken Sie Ihre Leute an und erzählen ihnen, dass ich ein Loch in den Zaun gesprengt habe. Erinnern Sie sie noch einmal daran, dass da drinnen Frauen und Kinder sind! Ich brauche Leute, die die Augen offen halten und klar denken können, keine blinden Befehlsempfänger. Das gilt für euch alle. Wir gehen jetzt da rein, meine Herren, und wir verfolgen zwei Ziele. Erstens: Wir schnappen uns Christopher Vincent. Und zweitens: Wir holen Zoes Leiche da raus. Sie gehörte zu unserem Team, und wir lassen unsere Kameraden nicht einfach zurück. Auch dann nicht, wenn sie KIA sind.”
    Killed in action. Im Einsatz gefallen. Jakes Stimme zitterte. Trotz der Taubheit, die sich in seinem Inneren breitmachte, durchzuckte es ihn schmerzhaft. Er hatte diese drei Worte schon immer leidenschaftlich gehasst.
    Zoe hatte ihn geliebt. Ein Wunder war geschehen. Er hatte eine zweite Chance bekommen, glücklich zu sein. Natürlich war sie nicht Daisy. Keine Frau konnte Daisy ersetzen. Keine Frau konnte ihm geben, was Daisy ihm gegeben hatte. Aber umgekehrt war es genauso: Daisy war nicht Zoe. Zoe hatte Teile seiner Seele berührt, die Daisy niemals auch nur erahnt hatte und auch nie gefunden hätte, selbst wenn ihnen weitere dreißig Jahre gemeinsamen Lebens vergönnt gewesen wären.
    Jeder Vergleich war müßig. Er hätte nicht sagen können, welche der beiden Frauen er mehr liebte. Er liebte sie beide, jede auf ihre Art.
    Und doch, als Zoe ihm eine Beziehung für immer anbot, war er gleich wieder am Rechnen gewesen. Er war zu alt für sie. Wenn sie fünfzig wurde, dann war er bereits vierundsiebzig - oder vielleicht schon längst tot. Es erschien ihm so absurd. Er konnte nicht verstehen, warum sie das wollte, warum sie ihn wollte.
    Aber jetzt verstand er. Liebe hatte nun mal nichts mit Vernunft zu tun, kümmerte sich nicht um Rechenexempel. Für immer war relativ, und Zoe würde ihren fünfzigsten Geburtstag nicht mehr erleben. Ihr für immer war nahezu unanständig kurz gewesen.
    Und Jake hatte jede Gelegenheit verpasst, ihr in der viel zu kurzen Zeit, die ihnen vergönnt gewesen war, auch nur zu sagen, dass er sie liebte.
    Er fühlte sich uralt, als er in die noch so jungen Gesichter seiner SEALs schaute. „Ich habe sie geliebt”, sagte er. Die Worte kamen viel zu spät für sie. „Wer hilft mir, sie da rauszuholen?”
    Bobby trat vor und zog ein zwölfkalibriges Jagdgewehr aus dem Holster, das er auf dem Rücken trug. „Da Sie die Spitze übernehmen, Admiral, möchten Sie das hier vielleicht haben.”
    Admiral. Wenn Bobby das so aussprach, war das keine bloße Anrede, keine Rangbezeichnung, sondern sein alter Spitzname, den er sich in Vietnam verdient hatte.
    Harvard nickte, eiskalte Wut in den goldbraunen Augen. „Wir bleiben unmittelbar hinter Ihnen, Admiral. Übernehmen Sie die Führung!”
    Zoe fand es.
    Sie fand das Triple X.
    Hinter der verschlossenen Tür zu Vincents Innerem Saal, eingeschlossen

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