Brockmann Suzanne
gewinnen.
Er sorgte dafür, dass er nichts mehr fühlte. „Das habe ich nicht gesagt.“ Seine Stimme war ruhig und gelassen.
„Wer auch immer auf Robinson geschossen hat, wäre ohne Ihre Hilfe niemals durch den Sicherheitszaun gekommen. Sie haben diese Männer hereingeholt, Hawken! Sie sind dafür verantwortlich.“
Crash schien äußerlich völlig ruhig. „Darüber bin ich mir im Klaren.“ Man hatte ihn benutzt. Wer auch immer „man“ war, hatte ihn benutzt, um in Jakes Zuhause zu gelangen. Wer auch immer hinter diesem Anschlag steckte, hatte von seiner persönlichen Beziehung zum Admiral gewusst.
Er war noch keine drei Stunden zurück auf dem Stützpunkt in Washington gewesen, als Captain Lovett ihn in sein Büro gerufen und gefragt hatte, ob er daran interessiert wäre, an einem Spezialeinsatz teilzunehmen. Angeblich hatte Admiral Robinson zusätzlichen Schutz angefordert.
Crash hatte geglaubt, Sinn der Operation sei es, den Admiral zu beschützen. Dabei gab es in Wahrheit ein ganz anderes Ziel: seine Ermordung.
Er hätte wissen müssen, dass etwas faul war. Er hätte das Ganze abwenden sollen, bevor es überhaupt angefangen hatte.
Er war verantwortlich.
„Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, Sir.“ Er musste sich nach Jakes Zustand erkundigen. Er würde sich in den Warteraum setzen und auf seine Genesung hoffen. Zumindest würde er beten, dass sein langjähriger Mentor bald von der Intensivstation auf eine andere Station verlegt werden konnte. Bis dahin würde er die Zeit nutzen, um all die Informationen, die Jake ihm mit dieser Datei zugespielt hatte, im Geiste zu sortieren. Und wenn das geschehen war, würde er losziehen und den Mann finden, der ihn benutzt hatte, um an Jake heranzukommen.
Aber Tom Foster stellte sich ihm in den Weg und blockierte die Tür. „Ich habe noch einige Fragen, wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir. Wie lange sind Sie nun schon beim SEAL-Team Twelve ?“
„Mit Unterbrechungen etwa acht Jahre“, erwiderte Crash.
„Und während dieser Zeit haben Sie auch immer wieder eng mit Admiral Robinson zusammengearbeitet – bei Operationen, die keine Standardeinsätze waren. Korrekt?“
Crash zeigte keine Reaktion. Er wirkte wie versteinert, blinzelte nicht einmal, und gab sich alle Mühe seine Überraschung zu verbergen. Wie in aller Welt war Foster an diese Information geraten? Crash konnte die Menschen, die von seiner Zusammenarbeit mit Jake Robinson wussten, an einer Hand abzählen. „Ich fürchte, dazu kann ich nichts sagen.“
„Sie müssen gar nichts sagen. Wir wissen, dass Sie mit Robinson in der sogenannten Gray Group zusammengearbeitet haben.“
Crash wählte seine Worte vorsichtig: „Ich verstehe wirklich nicht, inwiefern das für Ihre Untersuchungen von Bedeutung sein sollte.“
„Das sind Informationen, die der FInCOM von der Navy selbst zugespielt wurden“, sagte Foster. „Sie erzählen uns also nichts, was wir nicht schon längst wissen.“
„Die FInCOM beteiligt sich ebenfalls an verdeckten Operationen“, erwiderte Crash und versuchte, dabei so vernünftig wie möglich zu klingen. „Sie werden daher verstehen, dass ich nicht darüber sprechen darf, ob ich Teil der Gray Group bin oder nicht.“
„Vernünftig“ war allerdings eindeutig kein Gemütszustand, den Tom Foster heute einzunehmen gedachte. Seine Stimme wurde lauter, als er drohend näher an Crash herantrat. „Ein Admiral wurde angeschossen. Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Informationen egal welcher Art zurückzuhalten.“
Crash gab nicht nach. „Es tut mir leid, Sir. Ich habe Ihnen und den anderen Agenten bereits alles gesagt, was ich sagen kann. Ich habe Ihnen die Namen der Toten genannt, soweit ich sie kannte. Sie haben einen Bericht über mein Gespräch mit Captain Lovett vorliegen, ferner einen Bericht über alles, was unmittelbar vor den Schüssen auf den Admiral geschehen ist …“
„Was genau ist der Grund dafür, dass Sie Informationen zurückhalten, Lieutenant?“ Fosters Hals hatte sich beinahe lila gefärbt.
„Ich halte überhaupt nichts zurück.“ Außer den schockierenden Informationen, die Jake ihm vor dem Attentat in der streng geheimen, verschlüsselten Datei zugespielt hatte.
Aber wenn Crash dieser Sache auf den Grund gehen wollte – und das wollte er –, dann machte es überhaupt keinen Sinn, mit dem, was Jake ihm hatte sagen wollen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Und außerdem musste Crash die Informationen dieser Datei ganz genauso vertraulich
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