Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
auf die andere war ich hellwach und in voller Alarmbereitschaft. Ich strampelte die Bettdecke weg und warf einen Blick auf die Digitaluhr auf meinem Nachttischchen. Sie zeigte in großen, roten, aufdringlichen Ziffern 19:11 an.
„Jessica!“ Eine Faust hämmerte gegen die Tür. Moment. Ich war eingeschlafen. Patrick war nicht bei mir. Er hatte mich gebeten, niemandem die Schlafzimmertür zu öffnen, daran erinnerte ich mich noch.
„Jessica? Bist du wach?“
Die Stimme hatte einen französischen Akzent und sprach in eindringlichem Tonfall. Ich ging durchs Zimmer und legte die Hände an den Türknauf.
„Francois? Wie zur Hölle bist du eigentlich in mein Haus gekommen?“
„Ich bin ein Vampir“, erwiderte er. „Schlösser und Alarmanlagen zu umgehen ist da ein Leichtes. Wir müssen los, cherie. Die Wraiths sind den Wohnmobilen gefolgt, in Patricks Bus eingedrungen und halten jetzt die Kinder als Geiseln.“
Ich stellte sofort eine mentale Verbindung zu meinen Kindern her. Sie schliefen noch. Aber ... schliefen sie, weil sie wohlbehalten und bei Damian in Sicherheit waren? Oder weil die Wraiths sie eingeschläfert oder mit einem Zauber außer Gefecht gesetzt hatten? Sorge legte sich wie ein Stahlmantel um mein Herz. Ich wollte Francois ja vertrauen, aber im Augenblick würde ich die Tür selbst dann nicht öffnen, wenn der Papst persönlich auf der anderen Seite stünde.
„Wenn du die anderen Sicherheitsvorkehrungen überwunden hast“, bemerkte ich, „warum kannst du dann nicht hier hereinkommen ?“
„Weil Patrick die Tür mit einem Zauber belegt hat. Nur er kann hinein.“
„Warum sollte er meine Schlafzimmertür verzaubern?“
„Um dich zu beschützen, natürlich. Komm, cherie. Wir brauchen deine Hilfe. Machst du dir keine Sorgen um Bryan und Jenny?“
Doch. Aber dass Francois mich unbedingt aus meinem Zimmer holen wollte, bereitete mir ebenfalls Sorgen. Ich zog mich blitzschnell um und nahm die Schwerter von der Kommode. Was sollte ich nur tun?
Patrick?
Er antwortete nicht. Eine dunkle Vorahnung legte ihre kalten Finger um mich. Irgendetwas stimmte nicht. Patrick? Hey, Schlafmütze, bist du da?
In meinem Kopf herrschte absolute Ruhe. Das war schlecht. Patrick hatte fast schon in meinem Kopf gelebt, und jetzt war er nicht da. Was bedeutete, dass er mir entweder den Zugriff auf seine Gedanken verweigerte (obwohl er geschworen hatte, das nie wieder zu tun) oder unfähig war zu denken. Weil er zum Beispiel ohnmächtig war oder ... Mein Magen verkrampfte sich. Okay. An so was würde ich gar nicht erst denken. Patrick ging es gut. Er war nur ... na ja, ich hatte keine Ahnung. Ich wandte mich an die einzige andere Person, zu der ich eine mentale Verbindung hatte. Lorcan?
Jessica? Was willst du?
Er klang verärgert, und ich vermutete, ich hatte alle Wut verdient, die in ihm tobte. Aber er würde es auf später verschieben müssen, sie an mir auszulassen. Bist du immer noch bei Marybeth und Linda?
Sie schlafen noch. Wir haben Linda eine Extraportion Schlaf verordnet. Das wird noch eine Weile wirken. Marybeth hat sich noch nicht gerührt, aber sie hat die Verwandlung überlebt... Sie ist ein Vampir, genau wie du wolltest.
Kannst du mir bitte später ein schlechtes Gewissen machen? Ich habe dich um eine schwierige Sache gebeten, die du eigentlich niemals machen wolltest, und es tut mir leid. Aber jetzt ist Francois bei mir und besteht darauf, dass ich aus meinem Zimmer komme. Er sagt, die Kinder schweben in Gefahr, aber ich weiß, dass sie schlafen, und soweit ich es beurteilen kann, sind sie in Sicherheit. Das Schlimmste ist: Ich kann Patrick nicht erreichen. Als wäre er ... Egal, er ist nicht da. Und er hat mir gesagt, ich soll niemandem die Schlafzimmertür öffnen.
Da stimmt doch irgendetwas nicht mit dir. Seit wann befolgst du die Anweisungen meines Bruders?
Hal-lo? Hier spricht eine hysterische Frau. Mach dich später über mich lustig. Ich habe Angst.
Also gut, bean-shithe. Gib mir ein paar Sekunden.
„Jessica?“
„Oh, äh ... entschuldige, Francois. Ich musste noch ins Bad.“
„Was? Wieso?“
Mist. Vampire mussten nichts aufs Klo. „Um mir ... die Hände einzucremen. Sie waren so trocken.“
„Du zögerst die Rettung deiner Kinder heraus, weil du dir die Hände eincremen musst?“ Er hämmerte gegen die Tür. „Komm raus, Jessica! Ich kann dir nicht helfen, solange du da drin bist.“
Wollte Francois mir wirklich helfen? Ich glaubte
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