Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

abschneiden“, sagte ich. „Da hat er sie verbannt.“
    „Was für ein Junge! Die Seele dieser Frau ist schwarz wie die Nacht und wird es auch immer bleiben. Alles, was Nara interessiert, ist sie selbst.“
    Ich starrte ihn an, diesen gut aussehenden, albernen Vampir, den Gründer einer neuen Spezies. Großer, dummer Welpe.  Aber ziemlich attraktiv. Allmählich schien es mir, als wäre es für Vampirmänner ein Muss, wie GQ-Models auszusehen. „Also, wie heißt du, Mädchen?“
    „Jessica Matthews.“
    „Jessica. Ein schöner Name. Ja, gefällt mir.“ Er fuchtelte mit der Hand herum - anerkennend oder abweisend. „Und
wann wollt ihr den Bund eingehen?“
    „Na ja, also ... ich habe zwei Kinder und werde nicht ...“
    Er riss die Augen auf und schien hocherfreut. „Ist ja riesig! Ich habe Enkelkinder! Wie heißen sie? Mögen sie Disney World? Mögen sie Paris? Mögen sie Porsches?“
    Ich starrte diesen Mann an, dessen Augen vor Begeisterung strahlten, und begriff, dass der allererste Vampir, der je unseren Erdball betreten hatte, der Beinahe-Großvater meiner Kinder war. Ich war baff. Ich meine ... wow! „Ruadan ... meine Kinder sind sterblich. Und Patrick und ich sind quasi unsterblich.“
    „Und?“
    „Sie werden ster-ben.“
    „Wir alle sterben.“
    „Du nicht!“
    „Ich schätze, irgendwann schon.“ Er rutschte herum und machte es sich bequemer. „Das ist ein gemütliches Bett.“
    War er wirklich so dumm? Oder litt er an einer nicht diagnostizierten Aufmerksamkeitsstörung?
    „Wenn ich den Bund mit Patrick schließe, sind wir für immer und ewig verheiratet. Ich werde meine Kinder aufwachsen und ... sterben sehen.“
    „Oder auch nicht.“
    „Hä?“
    „Jessica.“ Er drehte sich auf die Seite und sah mich an. Die Weisheit der Ahnen funkelte in seinen Augen, die die Welt seit mehr als viertausend Jahren betrachteten. „Du weißt nie, was das Leben dir bringt. Du kannst nur von einem Moment zum nächsten leben. Was, wenn Jenny und Bryan versuchen wollen, sich zu verwandeln? Was, wenn sie heiraten, Familien gründen, alt werden und sterben? Was, wenn du und Patrick beschließt, die Morgendämmerung zu begrüßen, wenn ihre Zeit vorbei ist? Oder weiterzuleben, um die Kinder deiner Enkel zu beschützen?“
    „Ich ... weiß es nicht.“
    „Genau.“ Er lächelte. Und in diesem Lächeln sah ich die Freude eines Mannes, der ein paar Dinge über das Leben gelernt hatte. „Leben bedeutet Veränderung. Was macht es also schon, wenn du nicht weißt, was nächste Woche oder im nächsten Jahrhundert geschieht? Du musst jetzt leben, in diesem Augenblick. Und heute kannst du mit Patrick glücklich werden. Ich mag dich, Jessica.“ Er beugte sich zu mir und küsste mich auf die Stirn. „Du bist süß, zäh und sexy.“ Er rollte sich vom Bett und sprang auf die Füße. „Ich muss los. Hab ein heißes Date in Malaysia.“
    „Warte kurz. Du verlässt uns?“
    „Ja. Aber zur Zeremonie bin ich zurück. Und um meine Enkel kennenzulernen.“
    „Ruadan“, sagte ich, „vielleicht könntest du in der Nähe bleiben und uns helfen. Die Wraiths machen uns eine Menge Probleme. Wir versuchen, eine ganz neue, andere Stadt aufzubauen.“
    „Mach dir nicht so viele Sorgen, Jessica. Alles wird gut werden.“
    „Ist das eine Prophezeiung?“
    Er zuckte die Schultern. „ Is fear rith maith na drochseasamh. “
    Während Ruadan sich glitzernd auflöste, erinnerte ich mich, dass Patrick dasselbe zu mir gesagt hatte. Gut zu rennen ist besser, als schlecht zu stehen.
    „Schön!“, schrie ich den verschwindenden Ahnen an. „Dann löse ich meine Probleme eben alleine. Aber du kaufst uns einen Porsche ... in Paris!“
    Ich rollte das Pergament zusammen, steckte es zurück in den Metallzylinder und verstaute alles zusammen mit der Münze in der Nachttischschublade. Ich kontrollierte kurz die Kinder ... sie schliefen endlich. Gut. Ich spürte die aufziehende Dämmerung. Patrick, kommst du nach Hause ?
    Ich kroch ins Bett und stopfte mir ein Kissen unter den Kopf. Die Erschöpfung überrollte mich wie eine Dampfwalze.  Patrick?
    Céadsearc. Verschließ die Schlafzimmertür. Halte sie verschlossen. Lass niemanden herein.
    Ja. Mach ich.
    Meine Güte ... Ich schloss alles ab und kontrollierte es noch mal.
    Jessica ... ich liebe dich.
    Ich liebe dich auch.
    Ich erlag der Müdigkeit und fiel in einen traumlosen Schlaf.

 
    „Jessica!“
    Ich erschrak füchterlich. Von einer Sekunde