Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
Jennys Herz schlagen. Diese kleinen Organe rasten. Nun starrten meine Kinder mich angsterfüllt an.
„Ich bin kein Ungeheuer“, fing ich an und sah zu Jenny. Sie wich meinem Blick nicht aus, schien mir aber immer noch nicht zu glauben. Und sie hatte so große Angst. Ist ja schon gut, mein Schätzchen. „Aber mir ist etwas Furchtbares passiert ... und deshalb habe ich mich verändert.“
Bryan runzelte die Stirn. „Du meinst das wörtlich, stimmt’s? Nicht gefühlsmäßig, sondern richtig. Körperlich.“
Ich zog die Augenbrauen hoch. Bryans Ahnung überraschte mich. Und die Tatsache, dass er wusste, wie man „wörtlich“ im richtigen Zusammenhang benutzte.
Nun war es so weit. Der Augenblick der Wahrheit war gekommen. Ich zog die Schultern hoch und sah Bryan und Jenny an. Dann gestand ich: „Ich bin ein Vampir.“
Bryan und Jenny tauschten einen kurzen Blick, sahen mich an und dann wieder einander.
Sie brachen in schallendes Gelächter aus.
Na ja, diese Reaktion war auf jeden Fall besser als Schreien oder Weinen, aber ich war perplex. Das war auf merkwürdige Art unbefriedigend.
„Es ist mein Ernst. Ich bin ein Vampir. Ich gehöre sogar zu den Sieben Sakralen Sekten.“
Der Name sorgte für einen neuen Lachanfall. Bryan strich seiner Schwester eine Haarsträhne hinters Ohr. „Siehst du, Jenny? Sie spielt uns nur einen Streich.“
Trotz des Gekichers hatte sich Jenny keinen Millimeter von ihrem Bruder wegbewegt. Ich war irritiert. Wie sollte ich sie von meiner neuen Identität überzeugen, ohne sie zu Tode zu ängstigen? Wie brachte ich ihnen bei, dass ich eine Untote war ... die niemals altern oder ihr Äußeres verändern würde? Dass ich sie überleben würde?
Diese Gedanken taten mir in der Seele weh. Vielleicht spürten die beiden diesen Stimmungsumschwung, denn ihr Lachen verstummte.
„Warst du wirklich krank, Mom? Geht es dir auch bestimmt besser? Du bist so blass.“
Bryans besorgte Äußerungen überraschten mich. Für gewöhnlich scheute er das Thema Krankheit in typisch männlicher Manier, besonders wenn es um meine Wehwehchen ging. Wie die meisten Männer zog er so etwas lieber ins Lächerliche, statt Mitgefühl zu zeigen.
Nicht wissend, wie ich die Geschehnisse der vergangenen Tage erklären sollte, beschloss ich, zunächst das Samstagnachttreffen abzuwarten. Alle Eltern trafen sich dann mit den Mitgliedern des Konsortiums ... Außerdem wäre Patrick da, und ich müsste mich nicht alleine durch das Erklärungsdickicht schlagen.
„Na los, ihr zwei, ab in die Betten. Wir sprechen morgen darüber.“
„Würdest du morgen früh mit uns aufstehen?“, fragte Jenny mit einem dünnen, höflichen Stimmchen, dass sie eigentlich für Lehrer und für Jungs reserviert hatte, die bezweifelten, dass sie einen Baseball werfen konnte.
„Nein. Ich ... äh ...“
„Dr. Stan geht mit uns picknicken“, sprach sie nun in demselben schrecklichen Tonfall weiter. „Damian hat versprochen, mir einen Frosch zu fangen.“
Ich verstand die Botschaft. Wenn du nicht da bist, warum sollten wir dann auf dich zählen ? Du hast uns verlassen. Wie können wir dir vertrauen? Du hast uns im Stich gelassen, genau wie Dad.
„Jenny, hör auf. Sei nicht blöd.“ Bryan gähnte. „Ich geh jetzt ins Bett. Raus aus meinen Zimmer, du Würstchen.“
„Ich will bei dir bleiben.“
„Vergiss es.“
„Bitte Bryan. Ich will nicht mit ... ihr mitgehen.“
Wieder traf mich der Schmerz mitten ins Herz. Ich versuchte mir einzureden, dass sie einfach traurig war, aber trotzdem ... Ich war ihre Mutter. Sie sollte nie an meiner Liebe zweifeln. Nie und nimmer.
Noch ehe ich über meine nächsten Schritte nachdenken konnte, spürte ich eine Veränderung in der Atmosphäre. Ein silberner Nebel formte sich zu einem in-Hälse-beißenden, hübschen Mann. Patrick. Er stand neben dem Bett und sah die Kinder an. „Ihr werdet euch nicht an mich erinnern“, befahl er. „Ihr habt eure Mutter heute Nacht nicht gesehen. Schlaft, clann, und träumt schön.“
Die Kinder machten die Augen zu, kuschelten sich aneinander und fielen augenblicklich in einen tiefen Schlaf. Verdammt. Warum hatte ich nicht daran gedacht? Ich konnte das doch auch.
„Du musst dich an deine Kräfte erst noch gewöhnen“, beruhigte Patrick mich. „Sobald du weißt, wie du deine neuen Fähigkeiten einzusetzen hast, werden sie sich ganz natürlich anfühlen.“
Patrick blickte auf Jenny, und zu meinem
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