Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
wir sie auch nicht mehr sehen. Diese Leute haben uns eingesperrt und werden uns nie mehr gehen lassen, sondern unsere Gehirne für Experimente benutzen, und ... und ... sie haben sie umgebracht und einen Roboter als Ersatz geschickt.“
Ich hörte Bryan seufzen. „Eben hast du noch gesagt, sie ist ein Ungeheuer.“
„Sie ist ein Roboter-Ungeheuer.“
Okay, mal im Ernst. Ich würde dafür sorgen, dass Jenny sich keine Sendungen mehr auf dem Science-Fiction-Kanal ansah. Ich blieb stehen. Andererseits musste ich mir eingestehen, dass ich weitaus Furcht einflößender war als ein Roboter oder der Butzemann.
Ich klopfte an die Tür und machte sie auf.
Jenny saß mit dem Rücken an der Wand auf Bryans Bett, hatte die Knie schützend angezogen und hielt Mr. Fluffykins im Schwitzkasten. Sie hatte ihr Powerpuff-Girls-Nachthemd an. Die nackten, blau angemalten Zehen lugten unter dem Saum hervor. Bryan saß neben ihr und streichelte ihr das Knie. Sein verschlafenes Gesicht spiegelte Sorge und Verärge rung wider. Er sah mich an, offenbar froh, dass ich mich nun um seine Schwester kümmern würde.
„Mensch, Mom. Sie ist total ausgeflippt. Sie hat gesagt, du hattest rote Augen und Reißzähne und Schwerter.“
Verdammt. Sie hatte die Schwerter gesehen. Ich fuhr mir mit der Zunge über die Zähne und stellte erleichtert fest, dass sich meine Eckzähne wieder zurückgezogen hatten. Ein Blick in den Spiegel über Bryans unaufgeräumter Kommode zeigte mir, dass meine Augen zwar nicht rot glühten, aber in der Tat ziemlich wild aussahen.
„Jenny, mein Schatz, komm her.“
„Nein!“ Sie krabbelte noch näher zu ihrem Bruder.
Bryan sah erst seine Schwester, dann mich überrascht an. „Stell dich nicht so an“, ermahnte er Jenny, jedoch nicht so harsch wie sonst. Er legte den Arm um sie, und sie kuschelte sich an ihn, während ich nur einen vorwurfsvollen Blick abbekam. Ich zwang mich, nicht zu weinen. Selbst wenn ich ohnehin keine Tränen vergießen konnte - mich einem ausgewachsenen, trockenen Heulkrampf hinzugeben, hätte die Situation nur noch verschlimmert.
„Ich bin kein Ungeheuer“, säuselte ich. „Und auch kein Roboter.“ Ich lächelte.
Jenny lächelte nicht zurück. „Du bist nicht meine Mama.“
„Jenny!“ Bei dem scharfen Ton zuckte sie zusammen. Verflucht. Ich musste mich beherrschen. Sie war verängstigt und verstört und ich der Erwachsene hier. Ich war ihr Beschützer. „Ich muss euch beiden etwas sagen. Etwas sehr Wichtiges.“
„Ich will zu meiner Mama!“, schluchzte Jenny.
Bryans Augen waren so rund wie Unterteller. Abwesend streichelte er seiner Schwester über die Schulter. Er sah verwirrt aus und schien ihr langsam Glauben zu schenken. Beide waren noch weiter von mir weggerückt. Mein Herz zerbarst vor Schmerz. Ich war ein Vampir. Daran konnte ich genauso wenig etwas ändern wie an der Farbe der Sonne. Der Stern, den ich niemals mehr mit eigenen Augen sehen sollte. Vater im Himmel. Was hatte ich getan?
Nichts. Du hattest keine Wahl. Ich habe dir keine Wahl gelassen. Sag ihnen das, Liebste. Sag deinen Kindern, dass ich das Ungeheuer bin.
Patrick! Ausnahmsweise war ich nicht sauer, dass er in meinem Kopf herumgeisterte. Ich fühlte mich sicher und gestärkt, und ich spürte, dass er diese Gefühle irgendwie auf mich übertrug. Glaubst du wirklich, ich würde meinen Kindern sagen, dass du schuld bist an dieser Situation? Ich schlage dich lieber zu Brei, wenn ich dich das nächste Mal sehe.
Er lachte. Das leise Geräusch erfüllte meinen Kopf, ein fröhliches Echo, durch das ich mich gleich besser fühlte. Wenn du mich das nächste Mal siehst, werde ich deinen Händen eine erfreulichere Beschäftigung geben.
Ein Schauer der Lust lief mir über den Rücken. Du bist ja vielleicht ungezogen ...
Wenn du wüsstest ... Sein neckischer Tonfall wurde ruhiger. Sag deinem clann, dass mir das, was geschehen ist, leidtut. Es tut mir leid, dass ihnen ihr neues Leben zunächst vor allem Schmerz und Unbehagen bereitet. Aber trotzdem, a thaisce, es wird mir niemals leidtun, dass du mein bist.“
Hal-lo? Wer sagt, dass ich dir gehöre?
„Äh, Mom?“
Patrick hatte seine Gedanken gegen weitere Invasionsversuche meinerseits abgeschirmt. Irgendwann würde ich das auch schaffen. Er hatte meine Gedanken oft genug ohne mein Wissen durchstöbert.
Bryan schaute mich amüsiert an.
„Du siehst anders aus“, sagte er.
„Ich weiß.“ Ich hörte sein und
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