Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

Titel: Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
Vom Netzwerk:
Erstaunen erhob sich mein kleines Mädchen hoch in die Luft. Mr. Fluffykins entglitt ihrem lockeren Griff. Während sie auf mich zuschwebte, drehte sich Bryan auf den Bauch und grunzte leise.
    Ich schloss die fliegende Jenny in die Arme und vergrub das Gesicht in ihrem Haar. Angst machte sich in mir breit. Ich wollte meine Kinder nicht verlieren. Wie sollte ich das jemals überstehen?
    Tag für Tag. Minute für Minute. Manchmal wirst du glauben, nicht darüber hinwegzukommen. Du wirst dir den Tod wünschen. Eine zweite Chance. Du wirst Gott anflehen, mit dem Schicksal hadern, und am Ende wirst du verstehen, dass sich dein Herz immer leer anfühlen, dass deine Seele niemals heilen wird.
    Oh Patrick.
    Er sah mich an, die furchtbaren Erinnerungen lagen noch immer in seinen Augen, aber er schenkte mir ein kleines Lächeln. „Es hat dir wehgetan, mit deinen Kindern zu sprechen. Du konntest ihnen nicht die Wahrheit sagen und sie gleichzeitig beschützen.“
    Patricks liebevoller Blick lag auf Jennys Gesicht. „Aine hatte nur zwei Winter erlebt, als sie ... als sie diese Welt verließ. In jenem Jahr hatte ich ihr zum Geburtstag ein Pferd aus einer leamhán sleibhe geschnitzt - einer Bergulme.“
    „Sie war nicht dein einziges Kind?“
    „Nein, aber meine einzige Tochter. Meine Söhne waren älter.“ Er sah mir in die Augen. „Drei. Ich hatte drei Kinder.“
    Patrick war Vater gewesen. Und er trauerte noch immer um seine Kleinen. Es brach mir das Herz, und ich verspürte den Drang zu weinen.
    „Ich möchte nicht, dass du um meinetwillen Tränen vergießt, Liebste.“ Er streichelte mir über die Wange. „Aber ich danke dir für dein Mitgefühl, dein Verständnis. Nun geh. Bring deine Tochter ins Bett.“
    „Bleibst du hier?“
    Es wäre nicht klug, bei derjenigen zu bleiben, die ich so sehr will und doch nicht haben kann.
    Er leuchtete noch einmal silbern auf.
    Dann war er verschwunden, so als wäre er nie da gewesen.
    Zum ersten Mal seit drei Tagen deckte ich mein kleines Mädchen wieder zu. Es hatte mich schon immer erstaunt, dass einem die profansten Dinge des Lebens am meisten bedeuteten.
    Ihr Zimmer war ordentlich. Jenny war von Natur aus penibel. Man hatte sie nie ermahnen müssen, ihr Zimmer aufzuräumen, und sie ließ es sich nicht nehmen, die Sauberkeit anderer Räume zu kommentieren.
    Ich deckte sie mit ihrer rosafarbenen Bettdecke zu und streichelte ihre weiche Wange. Nichts war zauberhafter als ein schlafendes Kind. Genauso wie nichts anstrengender war als ein waches Kind.
    Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass das Wasserglas auf ihrem Nachttisch gefüllt war und das Nachtlicht brannte, holte ich Mr. Fluffykins aus Bryans Zimmer und legte ihn neben Jennys Schulter.
    Obwohl ich es gern getan hätte, kuschelte ich mich nicht zu ihr ins Bett. Meine beiden Kinder liebten es zu schmusen, obwohl Bryan oft so tat, als könnte er Umarmungen und Küsse nur gerade so ertragen. Jeden Tag brauchten sie mich ein bisschen weniger. Ich nahm diese Abnabelung als sehr schmerzlich wahr, dennoch förderte ich ihre Selbstständigkeit.
    Ich gab Jenny einen Kuss auf die Stirn, verließ ihr Zimmer und ging nach unten. Der Drang, den Keller zu entrümpeln, war verschwunden. Machten Vampire eigentlich Garagenflohmärkte oder spendeten ihren alten Krempel?
    Wohl kaum.
    Unruhig und gelangweilt warf ich mich aufs Sofa und tastete nach der Fernbedienung auf dem Couchtisch. Doch statt ihrer berührten meine Finger die Pergamentseiten eines aufgeschlagenen Buches.
    Eines Buches, das nicht mir gehörte. Es musste ein mittelalterlicher Text sein - von der Art, wie man sie nur in Glasvitrinen im Museum sieht. „Die Legende der Sieben Ahnen - Ruadan der Erste“ stand ganz oben in geschwungener Schrift. Wunderschöne, mit Tinte gezeichnete Bilder schmückten die Geschichte. Sie zeigten Wesen, die ich stets für Sagengestalten gehalten hatte. Die Schrift war sauber und gleichmäßig - die Handschrift eines nachdenklichen Menschen. Ich zeichnete eine der Gestalten mit dem Finger nach - eine Elfe mit hauchdünnen Flügeln, die eine grüne Tunika trug und schelmisch lächelte.
    Tja, dann ... blieb mir wohl nichts anderes übrig, als zu lesen.

 
    Die Legende der Sieben Ahnen
Ruadan der Erste
    Geschrieben von Lorcan, Fili don Túatha Dé Danann
    Es war einmal ein großer Zauberkrieger mit Namen Ruadan. Um einen Menschen zu kennen, muss man seine Geschichte kennen, und die Geschichte eines jeden

Weitere Kostenlose Bücher