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Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

Titel: Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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Drake.
    „Und wenn es ein Notfall ist, versuchen wir uns irgendwo zu verstecken, oder - falls das nicht möglich ist - wir drehen ihnen den Rücken zu und verwandeln uns dann.“
    Ich starrte Drake an. Er verdrehte die Augen. „Ich habe meine Gestalt nicht vor Jennys Augen gewechselt. Ich war hinter dem Sofa, und sie stand auf der Treppe. Sie hat nur meinen Kopf gesehen.“ Er zeigte auf seinen Schädel. „Diesen hier! Auf meinen Schultern!“
    „Ich weiß.“ Ich winkte ab. „Macht weiter.“
    „Wir deponieren Shorts oder Jeans an diversen Orten, damit wir unsere Prachtstücke bedecken können, wenn wir wieder menschliche Gestalt annehmen“, fuhr Darrius fort.
    „Ausgezeichnet.“ Ich lächelte Drake freundlich an. „Wie geht’s deinem Hinterteil?“
    „Ist wund“, meckerte er. „Nicht mal Brigid konnte die Kratzer dieser verdammten Katze heilen.“
    „Sie war zu sehr mit Lachen beschäftigt“, frotzelte Darrius. „Gut, dass deine Tochter nicht auch Geld für die deutschen Schimpfwörter haben will. Mein Bruder ist ein wohlhabender Mann, aber Jenny könnte blitzschnell eine arme Kirchenmaus aus ihm machen. Sie ist eine großartige Geschäftsfrau.“
    „So kann man es auch nennen“, stimmte ich zu.
    „Jessica?“
    Als ich die sanfte Frauenstimme hörte, biss ich fest die Zähne aufeinander. Drake und Darrius legten die Hände an die Waffenhalfter, und ich war auf seltsame Art dankbar für diese leicht beunruhigende Freundschaftsgeste. Ich wirbelte herum und sah in Charlene Masons Gesicht. Sie stand neben der Tribüne und blickte zu mir hinauf.
    „Hallo Charlene.“ Es gelang mir, sie höflich zu begrüßen. Ich war stolz auf mich. „Jungs, würdet ihr uns mal kurz alleine lassen?“
    Drake und Darrius sahen mit unverhohlener Neugier von mir zu Charlene. Dann standen sie auf und schlenderten davon. Der Drang, zu rufen: „Tötet sie! Tötet sie sofort, meine Lakaien!“, war so stark, dass ich mir auf die Zunge beißen musste. Allerdings bezweifelte ich ohnehin, dass sie auf meinen Befehl hin ihre Dolche auf sie gerichtet hätten.
    Nervös knetete sie ihre Hände und nagte an den Lippen. „Ich habe mich als Lehrerin an der neuen Schule beworben, die im September eröffnet wird. Ich habe zwar noch keine Zulassung, aber ich besuche Onlinekurse und habe schon fast meinen Bachelor-Abschluss.“
    Ich war perplex. Ich hatte nicht gewusst, dass Charlene neben ihrem schlecht bezahlten Job und den Aufgaben einer jungen Mutter noch versucht hatte, ein Studium zu bewältigen. Ich konnte mich nicht dagegen wehren - ich war beeindruckt und fast imstande, ihre Bemühungen zu respektieren. Doch ich hatte wohl nicht genügend Vergebung in mir.  Würde ich jemals vergessen können, dass sie die Geliebte mei nes Ehemanns gewesen war?
    „Ich habe die Fernuniversität schon besucht, bevor ich den Job bei Rich angenommen habe. Das sollte eigentlich nur eine Teilzeitstelle sein ... und, na ja, dann wurde ein Vollzeitjob daraus, und ich gab das Studium auf.“
    Durch ihre Worte fühlte ich mich knapp zwanzig Jahre zurückversetzt. Ich war Empfangsdame bei Matthews Versicherungen gewesen. Ich besetzte ebenfalls eine Teilzeitstelle, besuchte zugleich das College - weshalb ich dreimal die Woche den Weg nach Tulsa machte - und überlegte, mit wem ich als Nächstes ausgehen sollte. Richs Dad besaß eine kleine Firma, und kaum dass sein Sohn den Master in BWL gemacht hatte, ernannte Mr. Matthews ihn zum gleichberechtigten Partner. Rich und ich gingen miteinander aus, verliebten uns, ich brach das Studium ab und heiratete ihn. Ein Jahr später war ich mit Bryan schwanger und überglücklich, die klassische Frauenrolle übernehmen zu können und einen Ehemann zu haben, der nicht wollte, dass seine Frau einen Nine-to-Five-Job machte.
    Und nun stand Charlene vor mir, deren Zukunft genauso aussah wie meine Vergangenheit. Abgesehen davon, dass sie diese Zukunft allein würde bewältigen müssen. Sie hatte weder einen Ehemann noch ein Haus noch einen Cent. Aber sie hatte Köpfchen, und das nicht zu knapp.
    „Warum bist du nicht gegangen?“, fragte ich. „An einem anderen Ort wäre das Leben für dich sicherlich leichter gewesen.“
    „Mein Sohn wird seinen Daddy niemals kennenlernen, wenn nicht durch diese Stadt und ihre Einwohner.“ Sie zögerte. Vielleicht kam es ihr verschroben vor, mit mir zu reden. Vielleicht war es das auch, doch ich wollte mir wenigstens einmal anhören, was

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