Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
Linda zu. „Ich bin nicht diejenige, die Marybeths Daddy mit einer 38er Smith and Wesson erschossen hat!“
Ihr blieb der Mund offen stehen, und sie starrte mich an. Der Zorn wich aus ihrem Blick, und Belustigung machte sich breit. Sie gackerte und schlug sich auf die Oberschenkel. „Nein, das war ich, so wahr ich hier stehe, und ich würde es jederzeit wieder tun. Um ein Haar hätte ich ihn nur verletzt.“
Ich stimmte in ihr Gelächter ein. „Ja. Das war vielleicht eine Schießerei, wie bei Calamity Jane.“ Mit verschränkten Armen lehnte ich mich ans Verandageländer und sah Linda fest in die Augen. „Willst du Ivan wirklich heiraten?“
„Schätze schon.“
„Was ist mit Stan?“
Überrascht fragte sie: „Stan?“ Dann schüttelte sie amüsiert den Kopf. „Er ist ein süßer Typ, Jessie. Ich mag ihn. Aber er ist nichts für mich. Er ist zu schlau. Ich verstehe nicht mal die Hälfte von dem, was er sagt. Und er hat keine ... na ja, keine Eier in der Hose. Mann, ich hab schon gegen Mücken gekämpft, die selbstbewusster waren als er.“
„Klingt, als hättest du lange genug über ihn nachgedacht, um all seine Qualitäten aufzählen zu können.“ Mein Blick streifte die Haustür, wo Stan mit der Klinke in der Hand stand.
„Vergiss nicht, dass er ein Mensch ist“, sagte Linda. „Und ich werde auf gar keinen Fall jemals einen Menschen verwandeln. Ich brächte es nicht fertig, jemanden zu diesem Leben zu verurteilen.“
„Ich verstehe.“
Stan drehte sich um und zog die Tür zu. Sein Gesicht war voller Kummer und Schmerz gewesen. Trotz ihrer geschärften Sinne hatte Linda nicht bemerkt, dass er alles mitangehört hatte. Armer Stan.
„Du siehst also: Ich werde den Bund mit Ivan eingehen. Mit einer Zeremonie und dem ganzen Brimborium. Ich möchte, dass du auch kommst. Ich habe schon alles vorbereitet. Morgen ist es so weit.“
„In Ordnung“, erwiderte ich. „Habt ihr es denn schon getan?“
„Nein.“ Sie räusperte sich. „Ivan will es nach der Zeremonie offiziell machen.“ Ihre Hände flatterten wie ausgebüxte Vögel. „Ich bin ziemlich aufgeregt deswegen.“
„Es ist wie Fahrrad fahren“, entgegnete ich mit ernster Miene. „Hab ich mal gehört.“
Wieder kicherte sie. „Ich glaube, meine erogenen Zonen haben bereits Rost angesetzt.“ Sie machte eine Pause. „Wirst du da sein, Jessie?“
„Sei mir nicht böse, Schätzchen, aber ich werde nicht dabei zusehen, wie du Sex mit Ivan hast.“
„Klugscheißerin. Du weißt genau, was ich meine.“
„Wenn Ivan derjenige ist, den du willst - wenn du ihn heiraten willst -, dann werde ich da sein, um auf euer Glück anzustoßen.“
Linda nickte dankbar. „Es ist übrigens eine Doppelfeier“, sagte sie. „Unsere Hochzeit und Marybeths achtzehnter Geburtstag.“
„Wow. Gut, dass du im jungen Alter von 29 gestorben bist.“
„Allerdings.“ Sie grinste über meinen Witz, dann ging sie um die Schaukel herum und setzte sich wieder. Ich nahm neben ihr Platz, und wir schaukelten weiter. Uns umgab eine angenehme Stille, die nur vom Quietschen der Ketten und dem Zirpen der Grillen durchbrochen wurde. Es war schön, zu schaukeln und auf das üppige Laubwerk in meinem Garten zu blicken - die Trauerweide und die hellen Farben der Sommerrosen, die die Hecke sprenkelten. All das saftige Grün ... wunderschön und vergänglich. Bald war der Sommer vorbei, und alles, was ich gerade ansah, würde nach und nach sterben, nur um mit der Ankunft des Frühlings von Neuem aufzuleben. Auf einmal hatte ich das Lied „Circle of Life“ aus dem König der Löwen im Ohr. Oh Mann ...
„Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass ich meine Kinder überlebe.“ Mein Geständnis kam überraschend und schmerzte. Ich war mir nicht sicher, ob ich diese Worte tatsächlich hatte sagen wollen, aber nun war es zu spät. Es war heraus und schien die Luft zu verpesten.
„Ja, das ist echt eine Riesenscheiße!“, platzte Linda heraus. „Aber sieh es mal so, Jessie: Du wirst viele Generationen deiner Nachfahren kennenlernen. Die Kinder der Kinder deiner Kinder und immer so fort. Du wirst für alle Zeit der Schutzengel deiner Familie sein. Ist das nicht ein wunderbares Geschenk?“
Ich sah Linda mit gerunzelter Stirn an. „Hast du mit Brigid gesprochen? Das klingt ganz nach ihr.“
„Was? Traust du mir etwa kein mütterliches Einfühlungsvermögen zu?“
Sie klang nicht besonders beleidigt, und ich wusste,
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