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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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überhaupt je existiert hatte: Schließlich konnten alle Vampire an Kontaminus erkranken, auch die Wraiths.
    Um mich von der schrecklichen Krankheit und ihren ebenso schrecklichen Folgen abzulenken, sah ich mich in der Bibliothek um. Zu meiner Linken befand sich ein riesiger steinerner Kamin. Zwei mit rotem Samt bezogene Ohrensessel standen davor; vor beiden ein passendes Fußbänkchen in rotem Samt. Ich ging zu einem der Sessel hinüber und fuhr mit der Hand über den Samt, der sich weich und abgegriffen anfühlte. Wahrscheinlich waren diese Möbel schon uralt. Neben beiden Sesseln stand jeweils ein ovales Tischchen aus Kirschbaumholz mit einer großen, im perfekten Winkel angebrachten Leselampe.
    Ich musste unbedingt ausprobieren, wie es sich in diesen Sesseln saß und las. Etwas anderes hatte ich ohnehin nicht zu tun. Um die Bücherei von Broken Heart durfte ich mich zurzeit nicht kümmern. Meine Tochter war mit ihrem potenziellen ersten Freund irgendwo in diesem riesigen, unheimlichen Haus unterwegs und brauchte mich auch nicht. Und meine Freunde vergnügten sich bei einer gegenseitigen „Atemkontrolle“. Ich brauchte wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich mich gleich in einen der gemütlichen Sessel sinken lassen und hemmungslos meinem Hobby Lesen frönen würde. Ich stand da und bestaunte die unendlichen Reihen voller Bücher. Wann, wenn nicht jetzt, würde ich noch einmal in den Genuss dieses wunderbaren Ortes kommen?
    Ich beschloss also, noch ein bisschen in den endlosen Regalen zu stöbern, um herauszufinden, welche Schätze sie für mich bereithielten. Ich betrat den dunkelsten Teil des Raums, als plötzlich jemand meinen Arm schnappte.
    „Hey! Was zum ...“

 
    „Himmel! Eva!“, sagte Ralph. „Ich bin’s doch bloß.“
    Er zog mich zum Fenster. Sein Haar war mittelbraun und kurz geschnitten. Er hatte blaue Augen und war nicht annähernd so groß und gut gebaut wie Lorcan, eher drahtig und schmal. Er sah aus wie ein echter Arbeiter, das gefiel mir.
    „Ich wollte dir nur hallo sagen.“
    „Du hast mich erschreckt.“
    „Sorry, das wollte ich nicht.“
    Eine seltsame Stille entstand. Das heißt, ich fand sie seltsam, denn ich wusste nicht, worüber ich mit Ralph sprechen sollte. Ich ertappte mich dabei, wie ich das Glasfenster anstarrte. Es zeigte im Motiv eine langstielige rote Rose.
    „Ich wollte nur mal fragen ... ob du vielleicht Lust hast, mit mir ins Kino zu gehen.“ Er deutete nach unten. „Sie zeigen ,Casablanca’. Man hat mir etwa zweiundvierzig Mal gesagt, du müsstest hierbleiben.“ Er sah mich mit seinen blauen Augen offen an. „Warum?“
    „Jemand hat mich sozusagen entführt.“
    „Bist du in Ordnung?“ Er packte meinen Arm. „Bist du verletzt?“
    „Nein, mir geht’s gut.“ Es war mir nicht recht, dass Ralph sich so einmischte.“ Danke, dass du dich um die Bücherei kümmerst, Ralph. Das weiß ich zu schätzen.“
    „Kein Problem.“ Er trat näher und sah mich einfühlsam an. „Ich bin froh, dass es dir gut geht, Eva“, sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange.
    „Was ist denn hier los?“
    Überrascht sah ich mich um - genau in die wütend funkelnden Augen von Lorcan.
    „Nichts, das Sie etwas angeht“, antwortete Ralph schnippisch. Seine Augen funkelten vor Ärger.
    Lorcans Miene wurde verbissen. Er ballte die Hände zu Fäusten und bebte vor Wut. Sie ist meine Frau. Lass sie ihn Ruhe, verdammt!
    Hoppla. Ich konnte Lorcans Gedanken hören, aber dessen war er sich wohl in diesem Augenblick nicht bewusst. Okay, Jessica und Patrick konnten auch über ihre Gedanken miteinander kommunizieren. Meistens war diese Gabe nur emotional verbundenen Vampiren vorbehalten.
    Ralph legte jetzt besitzergreifend den Arm um meine Schulter. „Ich habe Eva gerade ins Kino eingeladen.“
    Lorcan sah mich enttäuscht an. In seinem Kiefer erzitterte ein Muskel.
    „Tut mir leid, Ralph“, sagte ich. „Ich kann nicht mitkommen.“
    Er sah mich an, dann Lorcan und seufzte. „Ich verstehe.“
    Ich kam mir mies vor. Ralph war ein wunderbarer Mann. Er sah gut aus, war nett und verstand die vampirische Lebensweise. Männer wie er waren selten. Trotzdem kam er gegen Lorcan einfach nicht an.
    „Dann mach’s gut, Eva.“ Er streckte Lorcan die Hand hin. Lorcan schüttelte sie. „Lorcan.“
    „Ralph.“
    Ich sah zu, wie Ralph den Raum verließ und drehte mich dann zu Lorcan um. Er trug wie immer Schwarz, nur heute nicht ganz so

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