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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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Gesichtsausdruck.
    Als ich die Augen wieder öffnete, blickte ich in Jessicas vertrautes Gesicht. Mein Gott. Sollte das jetzt zur Gewohnheit werden?
    „Tut mir echt leid, Eva. Ehrlich.“
    „Wovon sprichst du? Was ist denn nun schon wieder passiert?“
    Patrick saß neben Jessica. Er blickte mich sorgenerfüllt  an.
    „Mein Gott. Tamara?“
    „Ihr geht es gut“, versicherte mir Jess. „Sie sitzt mit Durriken in der Küche. Helene ist bei ihnen.“
    Mit meiner Tochter war also alles in Ordnung. Wo war dann das Problem? „Ist vielleicht die Bücherei abgebrannt?“
    „Nein. Ralph hat alles im Griff.“
    Tamara ging es gut. Mein Haus stand noch. Also musste ich der Grund für den sorgenvollen Ausdruck in den Augen meiner Freunde sein.
    Mein Herz krampfte sich zusammen. Hatte mir Charlie vielleicht doch etwas verabreicht, das schlimmer war als sein mit Medikamenten versetztes Blut? Er war nur ein Mensch. Ich war ein Vampir. Als Untote hatte ich angeblich ein gottgleiches Immunsystem.
    „Ich bin ohnmächtig geworden“, überlegte ich. „Ist das nicht etwas seltsam für einen Vampir?“
    „Ja, das kann man so sagen.“ Es war Jessica anzusehen, dass sie sich nicht wohl in ihrer Haut fühlte. Patrick legte den Arm um sie und zog sie an sich.
    Ich wusste nicht, ob ich die Wahrheit sofort hören wollte oder ob ich diesen Moment nicht lieber noch hinauszögern sollte. In meinem Magen schien ein Bleiklotz zu liegen. Ganz bestimmt wollten die beiden mir nicht mitteilen, ich hätte im Lotto gewonnen oder ein längst verloren geglaubtes Shakespeare-Stück sei aufgetaucht.
    Ich sah mich um. Das war nicht dasselbe Zimmer wie vorher. Irgendetwas störte mich an der Einrichtung, oder besser: der fehlenden Einrichtung. Aber ich konnte nicht genau sagen, was es war.
    Die Tür ging auf, und vergessen waren alle schlechten Nachrichten. Lorcan schlüpfte herein.
    Er sah mich an. Seine Augen glichen dunklen Sturmwolken, und seine Augenbrauen bildeten zwei tiefe Furchen.
    „Evangeline.“
    Er sprach meinen Namen so sorgfältig und zärtlich aus, dass es mir Tränen in die Augen hätte treiben können. Die Emotionen überwältigten mich. Ich freute mich so sehr darüber, ihn zu sehen, ihn bei mir zu haben. Jetzt trat er an die andere Seite des Betts, nahm meine Hand und küsste meine Fingerknöchel. Bei der zarten Berührung seiner Lippen erbebte meine Haut.
    „A stóirin“, murmelte er. Dann sah er Jessica und Patrick an. „Ich werde es ihr sagen.“
    Die beiden nickten sorgenvoll - und, wenn ich das richtig interpretierte, ängstlich. Ich sah zu, wie sie den Raum verließen. Als sich die Tür mit einem metallischen Klicken schloss, wurde mir plötzlich klar, was mich an der Einrichtung so gestört hatte.
    Der Raum erinnerte mehr an Faustus’ Zelle als an ein hübsches Gästezimmer. Offensichtlich wurde auch von außen abgeschlossen. Ob meine Freunde mich vor einer weiteren Entführung schützen wollten? Oder wollten sie die anderen vor mir schützen?
    Die Antwort würde mir sicher nicht gefallen.
    „Ich habe Durst.“ Ich benetzte meine ausgetrockneten  Lippen. „Dabei hat Jess mir doch erst vorhin etwas ge geben.“
    „Das war gestern Abend“, sagte Lorcan. „Du hast wieder so lange geschlafen, Eva.“
    „Scheint eine neue Angewohnheit zu sein.“ Ich seufzte. „Diesmal kann es aber nicht an den Medikamenten gelegen haben.“
    „Nein. Wir haben dich von Stan untersuchen lassen. Du wurdest dazu in der Ohnmacht belassen.“
    Mir wäre das Herz in der Brust zersprungen, hätte ich noch eines gehabt. Meine Mutter war wochenlang bleich und müde gewesen, bis sie eines Tages auf der Arbeit umgekippt war. Ich brachte sie in die Notaufnahme. Der Arzt war nett, aber auch etwas herablassend gewesen. Wir lassen sie heute Nacht hier und machen ein paar Untersuchungen. Wahrscheinlich nur Stress und Erschöpfung. Keine Sorge , Miss LeRoy.
    Als ich am nächsten Morgen ins Krankenhaus kam, sagte meine Mutter mir die Wahrheit. Krebs. Unheilbar. Keine Operation, keine Bestrahlung, kein Medikament konnte etwas gegen die Krankheit ausrichten. Zwei Monate später war sie tot.
    Oh, könnte ich doch nur weinen! Hatte mir jemand eine Fackel in den Hals gerammt, oder warum fühlte sich meine Kehle so heiß und trocken an? Ich brauchte etwas zu trinken. Ich brauchte Blut. „Ist ein Spender verfügbar?“
    „Wir können dir keinen Spender geben.“ Lorcan nahm meine Hand in seine beiden Hände.

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