Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner
Zauberkräfte gelang es ihm, Ruadan zu finden.
Koschei war noch gefürchteter als ein strigoi mort. Er war dünn wie ein Skelett und trug immer schwarze Roben. Sein Haar war lang und schwarz und seine Augen grün wie Jade. Koschei verfügte über enorme magische und psychische Fähigkeiten, mit deren Hilfe er sich Nahrung, Vergnügung und Gesellschaft aus anderen Dörfern beschaffte. Viele Menschen in dieser Gegend hatten Angst vor ihm und schickten dem dunklen Zauberer Gaben, auf dass er sie verschone und in den Bergen bliebe. So besaß Koschei alles, was er brauchte, um ein angenehmes Leben zu führen, darunter auch zahlreiche Ehefrauen, Konkubinen und Kinder.
Ruadan konnte nicht glauben, dass sein Lehen von nun an an diesen Mann, einen einfachen Sterblichen, gebunden war. Koscheis größte Gabe war es, das Vertrauen anderer Personen zu gewinnen und sie sich zu eigen zu machen. Innerhalb kurzer Zeit hatte Koschei auch Ruadan dazu gebracht, ihm alle seine Geheimnisse zu verraten.
Nachdem er die Geschichten seines Feindes gehört hatte, gab Koschei entgegen seiner sonstigen Gewohnheit sein eigenes Geheimnis preis: Er würde sterben und seine Familie und sein Dorf in große Gefahr stürzen, denn bald nach seinem Tod würden seine Feinde und rivalisierende Stämme angreifen.
„Sie werden mich als Geist nicht mehr fürchten“, sagte er. „Daher werde ich einen Pakt mir dir schließen, Dämon. Mach mich unsterblich! Zum Dank dafür werde ich dir meine Zauberkunst beibringen. Ich werde dir zeigen, wie du dir die Menschen gewogen machen kannst. Sie werden dich trinken lassen und vergessen. “
Ruadan war einverstanden. Doch er warnte Koschei. Ein deamhan fola zu werden, barg ein großes Risiko. „Ich habe nie einen anderen Vampir ge macht“, sagte er, „und es könnte sein, dass du bei der Verwandlung ums Leben kommst.“
Aber Koschei war wild entschlossen. Er wollte unsterblich werden. Und er hielt sein Versprechen und gab Ruadan zuerst seine Zauberkunst weiter - falls die Verwandlung fehlschlagen sollte.
Der Pakt war besiegelt. Koschei verbrachte nun jeden Abend mit Ruadan, um ihn in der Kunst der Magie zu unterweisen. Er zeigte Ruadan, wie man seine Stimme verstellt und wie man Illusionen schafft. „Die Menschen sind so leichtgläubig“, lehrte er ihn. „Zeig ihnen nur, was sie erwarten, und sie werden nicht an dir zweifeln. “
Nach dreißig Tagen hatte Ruadan alles von dem Zauberer gelernt, was es zu lernen gab. Am einunddreißigsten Tag sagte Koschei: „Jetzt ist es an dir, deinen Teil des Versprechens einzuhalten. “
Ruadan trank das gesamte Blut seines neuen Freundes. Als Koschei den letzten Atemzug tat, öffnete Ruadan sein eigenes Handgelenk und presste die blutende Wunde auf die bleichen Lippen des anderen. Sein Blut floss in Koscheis Körper. Kurz darauf erwachte der Magier - als deamhan fola.
Koschei hatte sich bald mit dem Leben eines deamhan fola vertraut gemacht. Ruadan erfreute sich an der Freundlichkeit seines neuen Gefährten und ahnte, dass Koschei ein Segen für alle war, die unter seinem Schutz standen.
Doch Ruadan selbst war ruhelos. Er wollte seine Reise zu Ende bringen. Am Abend vor seiner Abreise wurde ihm zu Ehren ein großes Fest veranstaltet. Das Tanzen, Essen, Trinken und Feiern dauerte die ganze Nackt.
Doch in den frühen Morgenstunden, als alle in einem trunkenen Schlaf lagen, wurde das Dorf brutal überfallen.
Obwohl Ruadan und Koschei ihre Zauberkräfte bündelten, um gegen die unbekannten Angreifer zu kämpfen, wurden fast alle Dorfbewohner umgebracht und das Dorf gebrandschatzt. Koschei versuchte, seine Söhne und Töchter und seine Lieblingsfrauen zu verwandeln, doch seine Bemühungen schlugen fehl.
„Hilf mir“, flehte Koschei seinen Freund Ruadan an. „Rette meine Kinder. Rette meine geliebten Frauen. “
Doch auch Ruadan war nicht in der Lage, Rettung zu bringen. Alle Frauen Koscheis starben, nur ein Sohn und zwei Töchter sowie zwei Enkelkinder überlebten unverwandelt das Unheil. Mit ihnen flohen Ruadan und Koschei in die Berge. Koschei brachte sie zu einer Höhle, in der er beim Jagen oft gewesen war. Hier bauten sie den Kindern ein Lager.
Koscheis Sohn hatte erst zehn Winter gesehen, die Tochter Ina zählte kaum siebzehn Jahre. Tritsu war fast zwanzig und selbst bereits verheiratet und Mutter von zwei Töchtern.
Die Trauer nahm kein Ende. Koschei flehte Ruadan an, seine Kinder ebenfalls zu
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