Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
Vom Netzwerk:
viel werden könnten, hätte ich auch nicht gedacht. Aber kaum schlug ich ein Buch auf, hatte ich keine Lust mehr zum Lesen und wurde unruhig. Meine Haut begann zu jucken, als würde eine Ameisenarmee über meinen ganzen Körper marschieren. Ich versuchte, dieses Gefühl zu ignorieren.
    „Solas“, flüsterte Lorcan.
    Pinkfarbene, goldene und rote Lichtbällchen flogen glitzernd durchs Zimmer. Sie flirrten umher wie kleine, moppelige Feen, sie schwirrten und leuchteten. Es machte Spaß, ihnen zuzusehen. Plötzlich ging es mir besser.
    „Das Buch wird dir vorlesen“, sagte Lorcan. „Du musst einfach nur die Augen schließen und zuhören. Versuch dabei, dich auszuruhen.“
    „Okay“, willigte ich ungern ein. Ich hatte nicht genügend Energie um zu fragen, was es mit diesem sprechenden Buch auf sich hatte. Wieder so ein sidhe -Zauber von Lorcan, keine Frage.
    Ich gähnte wieder, legte mich gemütlich hin und richtete die Decke. Lorcan legte das offene Buch auf den Sessel, berührte mit den Handflächen die Seiten und murmelte etwas. Das Buch begann zu glühen.
    Dann kam er zu mir und küsste mich auf die Stirn. Ich hielt sein Gesicht fest und legte meinen Mund auf seinen. Sofort strömten Wärme und Begierde durch meinen Körper, aber Lorcans Kuss war viel zu kurz. Er zog mir die Decke bis zum Kinn und wandte sich zum Gehen. Schließlich schaltete er das Licht aus, flüsterte mir ein „Gute Nacht“ zu und verließ dann mit Bert mein Zimmer. Ich seufzte, als die Tür hinter ihnen zufiel.
    Ich hasse es, alleine zu sein. Warum lassen sie mich alle allein?
    Ich begann heftig zu zittern und rang nach Atem. Ich kriege keine Luft ... Ich kriege keine Luft mehr! ... Du brauchst keine Luft, das weißt du doch! Langsam bekam ich mich wieder unter Kontrolle. Alles in Ordnung, Eva. Entspann dich.
    Das glühende Buch zog meinen Blick magisch an. Als die Feenlichter in der Dunkelheit wieder ihren wunderlichen Tanz begannen, erfüllte plötzlich Lorcans Stimme den Raum.
    Ich schloss die Augen und lauschte.

 
    Die Legenden der sieben Ahnen
Koschei der Zweite
    Niedergeschrieben von Lorcan, Fili don Tùatha Dé Danann
    Es hieß, Koschei, der Todeslose, entführte Frauen aus ihren Betten und brachte Männer allein durch seinen Blick um. Andere beschrieben ihn als ein Skelett mit schwarzen Haaren und wilden Augen, das den Männern in der Hochzeitsnacht die Braut stahl.
Manche behaupteten, seine Seele befände sich in einem Ei, das in einer Truhe aufbewahrt würde, zu der kein Schlüssel existiert. Wieder andere behaupten, Koschei sei lediglich ein Geist, ein Vorbote des Unheils.
    Doch Koschei war weder ein Geist, noch ein Entführer, noch eine seelenlose Kreatur.
    Er war deamhan fola.
    Nachdem Ruadan der Erste von seiner Frau verbannt worden war, reiste er mit einem Boot zu einem kalten, öden Land weit entfernt von Eire. Wie es seine Natur von ihm verlangte, trank er das Blut von Sterblichen. Es war schwer für ihn, denn keines der Opfer gab sich ihm freiwillig hin. Ruadan war schlau und mutig, doch es gelang ihm nicht, die Sterblichen davon zu überzeugen, dass er kein Monster war. In jedem Dorf, in das er kam, musste er sich auf die Lauer legen, um einen unvorsichtigen  Sterblichen zu überraschen und sich seine Nahrung  mit Gewalt zu besorgen. Bald eilte Ruadan der Ruf  eines strigoi mort voraus - eines Vampirs.
    Das Wort vom strigoi mort machte die Runde. Dorfbewohner und Bauern flehten ihre Götter, ihre Weisen und Heiler um Schutz und Hilfe an. Sie legten geweihte Kräuter auf ihre Türschwellen und versahen ihre Häuser mit einer Bannmeile. Doch Ruadan konnte all das nichts anhaben. Aberglaube hatte nichts mit Zauber zu tun; er kannte die Macht, die Schönheit und die Wahrheit echter Magie.
    In einer Nacht griff Ruadan einen Bauern an, der sich jedoch so heftig wehrte, dass Ruadan ihn gehen ließ und selbst floh. Doch der Bauer und andere panische Dorfbewohner machten Jagd auf ihn. So musste sich Ruadan immer tiefer in die zerklüfteten, schneebedeckten Berge zurückziehen. Dort ernährte er sich von Tierblut und schlief in Höhlen.
    Drei Tage vergingen. Am Abend des vierten Tages entdeckte Ruadan ein kleines Dorf am Fuß des Gebirges. Halb erfroren und ausgehungert gelang es ihm, eine junge Frau so lange ruhigzustellen, bis er sich satt getrunken hatte. Doch sie war die Lieblingsfrau eines mächtigen Zauberers mit Namen Koschei, der ihm Rache schwor. Mithilfe seiner

Weitere Kostenlose Bücher