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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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Keiner kann sich dazu durchringen, nach der Ursache zu suchen. Der Gestank ist schlimmer als der aus Bryans Zimmer.“
    Ich lachte. „Oh, dann ist es wirklich schlimm.“
    Als ich am nächsten Abend aufwachte, blickte ich in Brigids Augen, den Augen von Ruadans Mutter und Lorcans und Patricks Großmutter. Sie lächelte wohlwollend, während sie ihre Hände über mich gleiten ließ und monotone Verse auf Gälisch murmelte.
    Ich kannte Brigid nur vom Sehen, von Meetings und aus der Stadt. Näher hatte ich noch nie mit ihr zu tun gehabt. Sie war groß, mindestens eins achtzig. Sie hatte sehr lange rote Haare und milchweiße Haut. In ihrem einfachen grünen Kleid sah sie anbetungswürdig aus. Auf ihrer Haut wirbelten kleine Goldmuster wie animierte Tätowierungen. Jessica hatte mir einmal erzählt, Brigid sei eine wahre Unsterbliche. Sie war außerdem eine Heilerin und mächtige Zauberin. Sie beherrschte draiocht. Doch das Fortschreiten des Kontaminus-Virus bei mir hatte auch sie nicht eindämmen können. Auch Unsterbliche hatten eben nicht auf alles eine Antwort.
    Als sie ihre Hände wieder über meinen Körper gleiten ließ, stieg von meinen Füßen bis zum Kopf eine lindernde Wärme in mir auf. Alles prickelte, und auf einmal w ar meine Müdigkeit geistiger Klarheit gewichen.
    „Du scheinst für die Reise auf die andere Seite bereit zu  sein“, stellte Brigid mit ihrem lyrischen, irischen Ak zent fest. „Aber du solltest die Koffer noch nicht so bald  packen.“
    „Ich versuche nur, realistisch zu sein.“
    „Bedeutet das etwa, dass du aufgibst?“
    Brigid fragte mich mit sanfter Stimme, aber ich spürte,  dass sie wütend war. „Ich bin nicht der Typ, der den Kopf  in den Sand steckt und sagt: Kontaminus kann mir nichts  anhaben.“
    Brigid winkte einem Stuhl zu, der daraufhin über den  Teppich zu ihr glitt. Sie setzte sich, dann fixierte sie mich  mit ihren grünen Augen. „Damals, als die Kelten noch  eine Sippe waren und ihre Magie nicht zwischen denen,  die die Erde, und denen, die die See liebten, aufgeteilt war,  kam ich als Tochter von Morrigu zur Welt.“
    „Lorcan hat mir die Geschichte vorgelesen“, sagte ich.  „Ist die Rabenkönigin wirklich deine Mutter?“
    „Es ist immer dasselbe mit den Sterblichen. Sie verlas sen sich lieber auf ihre Augen und ihr Wissen als auf ihr  Herz und ihre Intuition. Warum verschwindet die Magie  wohl immer mehr aus der Welt?“
    „Mangelnder Glaube.“
    „Und mangelnde Praxis.“ Sie lächelte traurig. „An dem  Tag, als ich meine Mutter bat, Ruadan zu retten, bedrückte  Trauer meine Seele und blockierte mein Urteilsvermögen.  Vielleicht wäre es besser gewesen, ihn sich mit seinen Brü dern auf der anderen Seite vereinen zu lassen. Doch ich  konnte ihn nicht gehen lassen.“
    „ Das tut mir leid.“
    „Es gibt Regeln, meine Liebe. Sie gelten für uns alle. Selbst ich, die ich fast wie eine Göttin bin, kann nicht tun und lassen, was mir gefällt. Es gibt ein bestimmtes Gleichgewicht, das es beizubehalten gilt, ganz egal, wer wir sind oder wo wir leben. Ich muss mich darauf konzentrieren, meine Arbeit auf dieser Welt zu tun.“
    „Und dazu gehört nicht, Vampire von Kontaminus zu heilen.“
    „Höre ich da einen Tadel?“
    „Ja, kann man so sagen.“
    „Du glaubst also, das Leben hat einen Sinn?“
    „Wird das jetzt eine Stunde zum Thema ,du bist nur ein kleines Rädchen im Räderwerk der Welt’?“ Ich kicherte. „Das habe ich schon von meiner Mutter zu hören bekommen und meiner Tochter und von mir.“
    „Wir sind, wer wir sind aus einem ganz bestimmten Grund. Nicht jeder weiß um seine Bestimmung, aber jeder erfüllt sie.“ Sie berührte meine Schulter. „Du musst ihm sagen, was du für ihn empfindest, und ihn um das bitten, was du von ihm möchtest. Lorcan ist ein wunderbarer Kerl, aber so eigensinnig wie - tja ... wie du.“ Sie blinzelte mir zu.
    Dann verblasste ihr Bild, und es war, als wäre sie nie da gewesen.
    Ich dachte über Brigids Worte nach. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Wenn ich schon auf die andere Seite gehen müsste, wollte ich vorher wenigstens noch zwei Dinge tun. Erstens: Tamara gut versorgt wissen. Und zweitens: mit Lorcan schlafen, auch wenn das jetzt sehr egoistisch klang. Ich wusste, dass er mich auch begehrte. Und seine Küsse waren für die Unsterblichkeit gemacht.
    Oder war es falsch, sich nach einem Mönch zu ver zehren?

    Der Anruf war gar nicht so schrecklich,

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