Bronwyn Jameson
dieses Ziel durfte er nicht aus den Augen verlieren, indem er seinen persönlichen Wünschen nachgab.
Langsam stand er auf und ging zu der offen stehenden Balkontür. Ein paar Mal atmete er tief durch, dann konnte er wieder klar denken.
„Wenn ich die Position annehme“, sagte sie, und als Ric sich schnell zu ihr umwandte, traf ihn ihr kühler klarer Blick, „unter wem würde ich dann arbeiten?“
Unter wem … Sofort waren Rics wilde Fantasien wieder da, aber er beherrschte sich. „Das hängt von dem jeweiligen Projekt ab.“
„Und das wäre zum Beispiel?“
„Das Wichtigste ist wahrscheinlich, die neueste Schmuckkollektion zu lancieren. Danielle hat dir sicher davon erzählt. Das heißt, die Galashow muss vorbereitet werden.“
„Die ist nächsten Monat, oder?“ Kimberleys Interesse war geweckt, ihr Herz klopfte schneller.
„Ja, am neunundzwanzigsten Februar. Auch ohne die jüngsten Ereignisse wird diese Show besonderes Interesse erregen.“
„Ja, es ist auch das zehnte Jubiläum von Blackstone Jewellery, der Einzelhandelskette“, sagte sie ohne Zögern. „Also denkt man an die üblichen Jubiläumsfeierlichkeiten, Werbekampagnen, Anzeigen in allen wichtigen Blättern?“
„Alles und noch mehr.“
„All das ist sicher bei eurer Marketingabteilung in den besten Händen. Was soll ich denn noch dabei tun?“
Da war er wieder, dieser Adrenalinschub, den Ric immer spürte, wenn er mit Kimberley zusammen war. Ihre schnelle Auffassungsgabe, die passenden Kommentare und ihre geistige Beweglichkeit hatte er immer bewundert. Wie ihre Wortduelle ausgingen, war nie vorhersehbar, aber sie rührten etwas in ihm an, wodurch er sich unglaublich lebendig fühlte. „Wenn ich das wüsste, bräuchte ich dich nicht.“
„ Ich diesmal, nicht das majestätische Wir?“, warf sie schmunzelnd ein.
„Mal so, mal so, es kommt auf dasselbe hinaus.“ Er vermutete, sie wusste sowieso, dass es um ihn ging. Sonst hätte sie nicht gefragt, unter wem sie arbeiten würde. „In diesem Fall würdest du mit Ryan und seinen Leuten arbeiten. Ihr müsst die Marketingabteilung unterstützen und seid speziell für die positive Presse für Blackstone im Allgemeinen und der Gala im Besonderen verantwortlich. Wie du das machst“, er breitete die Hände aus, „ist deine Sache. Du hast freie Hand, alle Möglichkeiten auszureizen.“
„Aber ich muss Ryan Rechenschaft ablegen? Er wäre mein Chef?“
„Bei diesem Projekt, ja.“
„Und im Allgemeinen?“
„Der neue geschäftsführende Direktor, den der Vorstand bestimmen wird.“
„Das bedeutet, es besteht durchaus die Chance, dass du das bist?“
„Ja. Aber Ryan kann es auch werden. Er ist ein Blackstone, das ist ein Vorteil. Aber wenn ich ernannt werde“, Ric trat dicht vor Kimberley hin und ließ sie dabei nicht aus den Augen, „wäre das für dich ein Grund, die Position nicht anzunehmen?“
Sie stand auf und sah ihn kühl an. „Ich würde nicht zurückkommen, wenn mein Vater noch da wäre. Warum um alles in der Welt sollte ich da den Wunsch haben, mir von dir etwas sagen zu lassen?“
„Weil wir dich brauchen, Kim. Die Blackstones, dein Bruder, das Unternehmen und alle unsere Angestellten, wir wollen, dass du mit uns zusammenarbeitest. Ich hoffe sehr, dass du verstehst, was ich dir hier im Namen der Geschäftsleitung anbiete. Und dass du Blackstone durch das, was in der Vergangenheit geschehen ist, nicht die Zukunft verbaust.“
7. KAPITEL
Kimberley stand da wie erstarrt. Ihr Herz schlug wie verrückt, weil sie so gern glauben wollte, dass es Ric ernst war mit dem, was er sagte. Ihr Verstand mahnte sie jedoch, misstrauisch und vorsichtig zu sein.
„Ich bin keine naive Zwanzigjährige mehr“, sagte sie schließlich und wunderte sich selbst, wie gelassen das klang. „Du kannst mich nicht mit süßen Worten einlullen, und ich lasse mich nicht benutzen, nur weil ich eine Blackstone bin.“
„Benutzen?“, wiederholte Ric scharf und musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. „Ich habe dich nie benutzt, Kim. In keiner nur denkbaren Weise.“
„Du hast mich also nicht geheiratet, um Karriere zu …“
„Hör auf! Hast du denn immer noch nicht begriffen? Ich war hinter dir her, ich wollte dich, ich begehrte dich, obwohl du Kimberley Blackstone warst. So wie ich die Dinge sah, war das ziemlich mutig, nicht nur, weil du die Tochter des Chefs warst, sondern weil du leider eine Menge seiner nervtötenden Eigenschaften geerbt hast.“
Empört wollte sie
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