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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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begonnen hatte, bewegten sie sich schneller durch die unterirdischen Räume und folgten dem Positionssignal. Sie stießen auf Vernehmungsräume, setzten alle außer Gefecht, die darin mit Waffen angetroffen wurden, und ließen die anderen frei. Chris Wohl entdeckte ein Krankenrevier, an das sich ein improvisierter Autopsieraum und ein Leichenkühlraum anschlossen. »Im Leichenraum habe ich zwei unserer Jungs entdeckt«, meldete er über Funk. »Sieht so aus, als wären sie beide zu Tode gefoltert worden.« Seine Stimme begann vor unterdrückter Wut zu zittern. »Dafür bringe ich jemanden um!« Er zog die Reißverschlüsse der schwarzen Leichensäcke wieder zu und brachte die Toten aufs Dach hinauf.
    »Ich habe Überlebende gefunden«, berichtete ein anderer Kommandosoldat. »Ich bringe sie nach oben.« Wenige Minuten später waren elf weitere Night Stalkers an Bord der MV-22 Pave Hammer – alle mit Verletzungen, weil sie gefoltert worden waren, und fast verhungert, aber immerhin noch am Leben. Briggs und zwei weitere Männer hatten eben das unterste Kellergeschoss erreicht, als einer der oben zurückgelassenen Wachposten meldete: »Hier gibt’s Probleme, Eins. Die Libyer greifen mit Panzern an. Wir haben die ersten abgeschossen, aber lange können wir uns nicht mehr halten.«
    »In drei Minuten sind wir mit der Durchsuchung des Gebäudes fertig«, antwortete Briggs.
    »So viel Zeit haben wir nicht, Sir«, warf Chris Wohl ein. »In einer Minute sind wir umzingelt. Die Pave Hammer ist zu verwundbar. Sie müssen sofort raufkommen.«
    »Ich kann hier nicht ohne Patrick und Wendy abhauen.«
    »Sir, wenn wir nicht in einer Minute in der Luft sind, müssen wir Libyen zu Fuß verlassen.«
    »Dann fliegen Sie los.«
    »Negativ, Sir. Wir starten erst, wenn alle an Bord sind. Ich empfange keine Lebenszeichen von dem General mehr.«
    »Das ist ein Befehl, Master Sergeant.« Briggs schickte die beiden letzten Kommandosoldaten nach oben, damit sie an Bord der MV-22 gingen. »Zwei weitere Männer sind unterwegs. Ich bleibe, bis ich die McLanahans gefunden habe.«
    Hal Briggs hastete weiter auf das Positionssignal zu – und war entsetzt, als er den Kellerraum erreichte, aus dem es kam. Von der Platte des Schreibtischs, der in der Mitte des kleinen Raums stand, tropfte Blut, und im nächsten Augenblick entdeckte er Patricks Mikrosender, den jemand achtlos in eine Ecke geworfen hatte.
    »Ich habe den Sender gefunden – ohne den General«, berichtete Briggs ernst. Er sah sich nochmals um, konnte aber keine Spur von Patrick entdecken. »Ich komme rauf.«
    Iwana Wassiljewa wartete, bis das laute, rhythmische Knattern der großen Rotoren weit über ihr verstummt war, dann kroch sie aus ihrem Versteck in dem stählernen Waffenschrank in einer Ecke des Raums. Sie überzeugte sich davon, dass ihre Maschinenpistole durchgeladen und schussbereit war, bevor sie den Flur vor der kleinen Waffenkammer absuchte. Niemand zu sehen. Sie ging zu dem Stahlschrank zurück, zog die Frau mit einer Hand am Genick heraus und bog ihr den linken Arm auf den Rücken, um sie vor sich her hinauszuführen.
    »Nun, das war kein sehr energischer Überfall«, erklärte sie der Frau auf Englisch. »Ihre Freunde sind offenbar abgehauen, bevor sie mit der Arbeit fertig waren.«
    »Sie kommen zurück«, sagte Wendy McLanahan. »Verlassen Sie sich darauf.«
    »Aber dann sind Sie längst nicht mehr hier, Dr. McLanahan«, stellte die Wassiljewa fest. »Tut mir Leid, dass wir Ihrem Mann nicht begegnet sind. Aber ihm hätte es bestimmt nicht gefallen, Sie so verwahrlost zu sehen.« Wendys Gesicht trug die Spuren neuer Misshandlungen: Ein Auge war zugeschwollen und blutete; ihr Nasenbein war mehrmals gebrochen; sie bekam nur schwer Luft, weil sie mehrere Rippenbrüche, einen halb kollabierten Lungenflügel und einen Zwerchfellriss hatte. Sie hatte in letzter Zeit so viel Blut verloren, dass sie blass und ätherisch wirkte.
    »Ich glaube, dass er das verstehen würde. Außerdem bin ich irgendwann wieder gesund – Sie und Ihre Freunde sind dann nur tot.«
    »Sie bleiben lange genug am Leben, um Ihren Mann zu uns zu locken, und dann bringt Genosse Kasakow Sie beide eigen händig um.«
    »Pawel Gregorjewitsch Kasakow.« Wendy lachte verächtlich.
    »Erbärmlicher als seine Nutte oder seine Drogendealerin kann nur seine Killerin sein.«
    Die Wassiljewa drückte ihr den Arm nach oben, sodass Wendy vor Schmerzen aufschrie.
    »Sie scheinen gern Schmerzen zu erleiden, Dr.

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