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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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sich auf die Seite, um sie zu straffen. Er drehte sich weiter, bis die Kette ganz straff war, und presste dann die Füße zusammen. Iwana Wassiljewa war eine athletische, durchtrainierte Frau.
    Sie schaffte es, auf die Beine zu kommen, und zog Patricks Körper mit sich hoch, während sie sich zu befreien versuchte.
    Die Russin trommelte gegen seine Beine, boxte ihm in den Unterleib und knurrte dabei wie ein wildes Tier. Sie begann seinen Körper im Kreis zu schwingen, und sprang dann wie verrückt auf und ab, um die Kette zu lockern. Sein Kopf prallte mehrmals gegen die Wände, bis er Sterne vor den Augen sah.
    Als Patrick betäubt war, gelang es ihr, seine Knie zu beugen und sich auf ihn zu werfen, aber sie konnte sich nicht von der eng um ihren Hals geschlungenen Kette befreien. In ihrem von Wut und Schmerz verzerrten Gesicht begannen überall winzige Blutgefäße zu platzen, sodass sie aussah, als trage sie eine primitive Kriegsmaske. Sie schlug verzweifelt auf seinen Unterleib, seine Beine, seine Brust und sein Gesicht ein, um ihn dazu zu bringen, den Druck seiner Beine zu lockern. Unter ihrem Gewicht war Patricks Körper so zusammengekrümmt, dass er ihren Kopf packen und seine Hände in ihrem Haar vergraben konnte. Er setzte seine ganze Kraft ein, um sie mit den Beinen wegzudrücken. Jetzt waren beider Gesichter vor Schmerzen verzerrt. Und sie stießen beide laute Wutschreie aus, bis plötzlich etwas mit lautem Knacken nachgab.
    Iwana Wassiljewa verdrehte die Augen, ihre geschwollene dunkelrote Zunge kam aus ihrem Mund hervor, und ihr Körper wurde völlig schlaff.
    Patrick blieb lange auf dem Boden liegen, bevor er sich von der toten Russin befreite und zu seiner Frau hinüberkroch. Er zog ihr vorsichtig das Messer aus der Brust; dann hielt er ihren leblosen Körper in den Armen und weinte.
    Er merkte nicht einmal, wie starke, gepanzerte mechanische Arme Wendy und ihn hochhoben, sie behutsam ins Freie trugen und an Bord eines bereitstehenden Schwenkrotorflugzeugs brachten, das sie aus Tripolis ausflog.
Ausweichbefehlszentrum und -nachrichtenzentrale, Sidi Salih, Libyen Kurze Zeit später
    »Meine Brüder und Schwestern, meine libyschen Mitbürger, wir sind von dem großen Satan, den Vereinigten Staaten von Amerika, feige und heimtückisch überfallen worden«, verkündete Jadallah Zuwayy. Er saß etwa fünfzig Kilometer südlich von Tripolis in der kleinen, beengten Nachrichtenzentrale eines unterirdischen Ausweichbefehlszentrums vor einer Fernsehkamera. »Heute Nacht, während Sie friedlich in Ihren Betten schliefen, haben US-Truppen mit Unterstützung ihrer zionistischen Marionetten einen frechen Überraschungsschlag gegen die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs Libyen geführt, dort den Königspalast angegriffen, und viele Dutzend unschuldiger Männer, Frauen und Kinder getötet.«
    Zuwayy hob seine Hände wie zum Gebet und ballte sie dann langsam zu Fäusten. »So wahr Allah, sein Name sei gepriesen, mein Zeuge ist, erklären heute die Menschen der islamischen Welt den Ungläubigen, den Vandalen, den Kreuzfahrern von jenseits des Ozeans, die unsere Hauptstadt angegriffen haben, den Krieg«, fuhr er fort. »Möge Allah den Gläubigen die Kraft verleihen, alle Feinde des Islams niederzuwerfen.
    Dank des unerschrockenen Eingreifens der Republikanischen Garde und unserer Soldaten befinde ich mich in Sicherheit. Ich werde in die Hauptstadt zurückkehren und sofort mit der Planung eines Rachefeldzugs gegen unsere Feinde beginnen. Den Tod allen, die wider uns sind! Den Tod ...«
    Im Hintergrund barst Glas, dann flog eine Tür krachend auf. Zuwayy, der ängstlich und verwirrt aussah, erhob sich halb. Uniformierte Männer drückten ihn auf seinen Stuhl zurück, und zwei Soldaten bauten sich hinter ihm auf. Als dann Schüsse zu hören waren, fuhr Zuwayy bei jedem Knall zusammen und schloss angstvoll die Augen, als fürchte er, der nächste Schuss könnte ihn treffen. Die Fernsehzuschauer sahen, wie der König vor Überraschung große Augen machte, als ein Stuhl neben ihn gestellt wurde, auf dem ein junger Mann Platz nahm. Der Neuankömmling nahm seine Schutzbrille mit roten Gläsern, seinen Schal und seinen Helm ab ...
    ...und Sayed Muhammad Ibn al-Hassan as-Senussi, der rechtmäßige König Libyens, lächelte in die Kamera.
    »Es salam alaikum, Hauptmann«, sagte Senussi. Er packte Zuwayy an der Schulter. »Sollten Sie nicht den wahren libyschen König konsultieren, bevor Sie jemandem den Krieg erklären?«
    »

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