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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Satellit zu Sky Masters Inc. zu übermitteln, damit die Ingenieure sie später auswerten konnten. Das war etwas, was Lindsey tun würde, falls sie überlebte.
    Sie hatte sich sehr tapfer gehalten, fand Franken: Sie hatte ihre Angst und ihre fast lähmende Luftkrankheit so weit überwunden, dass sie um die halbe Welt geflogen war, um ein neuartiges Kampfflugzeug im Einsatz zu erproben. Erstaunlich. Deshalb musste er erst recht dafür sorgen, dass Lindsey die gespeicherten Daten, für die sie so hart gearbeitet hatte, zur Auswertung zur Verfügung standen.
    Auf den Bildschirmen erschienen jetzt Dutzende von Warnmeldungen, aber Bud Franken kümmerte sich nicht mehr um sie.
    Er steuerte die Al-52 Dragon nach Norden, den anfliegenden MiG-29 entgegen. Bei der gegenwärtigen Annäherungsgeschwindigkeit – die MiGs flogen fast mit Mach 2, um die MV22 einzuholen –, würden sie sehr schnell aufeinander treffen.
    Tatsächlich konnte Franken zwei helle Lichtblitze sehen, denen zwei weitere folgten, als die führenden MiGs Jagdraketen abschössen. Er sah die vier Feuerspuren durch den Himmel auf sich zurasen, aber plötzlich hellte der Nachthimmel sich auf, als breche der Tag zehnmal schneller als sonst an. Dann schien diese Helligkeit silbrig und warm zu werden.
    Die AL-52 Dragon, die vier Lenkwaffen und dann alle vier MiG-29 verschwanden in einem unkontrollierten Plasmafeld, das sich zu einem Durchmesser von über fünfzehn Kilometern ausdehnte, seine Beute in einer Wolke aus freien Elektronen und Ionen verschlang und danach spurlos verschwand – alles in einem Zeitraum von wenigen Millionstelsekunden. »Bud, hier Zero«, sagte Tanaka über Funk. »Ist jemand hinter uns her? Unser ECM-System ist ausgefallen. Wie ist euer Status?« Keine Antwort. »Wo sind sie, Gonzo?«
    »Spurlos verschwunden«, antwortete Wickland.
    »Was?« Tanaka rief auf einem seiner Multifunktionsdisplays das taktische LADAR-Bild auf. Im Umkreis von fünfzig Meilen war kein einziges Flugzeug mehr zu sehen.
    »Verdammt, sie sind wirklich weg. Alle – die Jäger und die Dragon. Sie müssen sich gegenseitig abgeschossen haben.«
    »Sie sind tot?« Die beiden Männer schwiegen sekundenlang. Dann sah Wickland erneut auf das Supercockpit-Display. »Hey, ich sehe ein Luftziel, das sich praktisch nicht bewegt. Augenblick, ich mache eine LADAR-Aufnahme.«
    Wickland aktivierte ihr Laserradar und vergrößerte das neue Ziel dann. Tanaka und er wollten ihren Augen kaum trauen, als sie sahen, was auf ihren Bildschirmen erschien. »Großer Gott, das ist ein Fallschirm! Jemand an einem Fallschirm! Unglaublich! Was tun wir jetzt? Was können wir tun?«
    »Wir kehren um, verfolgen ihn bis zur Landung und hoffen dann, dass in der Nähe eigene Kräfte oder Verbündete stehen, die wir hinschicken können, falls das jemand von uns ist«, sagte Tanaka. »Ich habe das Gefühl, dass das jemand von uns ist – wegen der geringen Sinkgeschwindigkeit tippe ich auf Lindsey Reeves. Bei dieser Geschwindigkeit ist sie die ganze Nacht unterwegs. Mein Gott, was mag bloß passiert sein ...?«
Über dem Präsidentenpalast, Tripolis Zur gleichen Zeit
    »Zwanzig rechts«, sagte Hal Briggs. Der Pilot des Schwenkrotorflugzeugs MV-22 Pave Hammer nahm die entsprechende Kurskorrektur vor. Briggs studierte das Datendisplay im elektronischen Visier des Helms seines Ganzkörperpanzers vom Typ Zinnsoldat und verfolgte die stetig abnehmende Entfernung zum Ziel. Sie waren im Tiefstflug auf der von der zweiten Megafortress hinterlassenen Spur der Verwüstung angeflogen und hatten das weitläufige Gelände des Präsidentenpalastes erreicht, ohne ein einziges Mal beschossen zu werden. »Noch mal fünf rechts ... so halten ... Schussentfernung vierhundert Meter ... dreihundert ... dreihundert halten ... dreihundert halten.«
    »Genau die Entfernung bis zum Dachrand«, sagte der Kopilot, der die Schussentfernungen vor ihnen mit seinem Waffenvisier kontrollierte. Nachdem er die Entfernung festgestellt hatte, koppelte er den Kinnturm mit seinem Visier und dem Infrarotsensor und bestrich das Palastdach vor ihnen mit der 20-mm-Gatling Maschinenkanone, um etwa dort stationierte Sicherheitskräfte niederzuhalten.
    »Machen Sie ein paar Löcher«, forderte Briggs ihn auf. »Night Stalkers, gleich geht’s los!«
    Als der Pilot ein Waffenpult aktivierte und HELLFIRE auswählte, wurden aus den rechten und linken Fahrwerksverkleidungen zwei Waffenbehälter ausgefahren. Er aktivierte die Lenkwaffen und betätigte

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