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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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ihre Mutter sprach, hatte die Kleine zu seiner Verblüffung begonnen, eine lange Formel auf ein Blatt Notizpapier zu schreiben. Als sie seinen Blick auf sich spürte, hielt sie den Zettel hoch. Jon brachte zum dritten oder vierten Mal während dieser Besprechung den Mund nicht mehr zu.
    »Sie ist noch nicht fertig«, sagte Kelsey lächelnd.
    »Ich ... kann’s ... nicht ... glauben«, flüsterte Jon, während sein Blick über die Symbole und Ziffern glitt.
    Er deutete auf den Mittelteil der Formel, kniff die Augen zusammen und riss sie dann so weit auf, dass sie aus den Höhlen zu quellen drohten.
    »Ich ... du ... das hier ...«
    Kelsey gab ihm den Zettel, und Jon nahm ihn entgegen, als überreiche sie ihm einen dreißig Kilogramm schweren Goldbarren. »Wir stellen sie gemeinsam fertig, okay, Dr. Masters?«, fragte sie augenzwinkernd.
    »Jon. Sag Jon zu mir«, forderte er sie lächelnd auf. Seine Stimme war brüchig, so sehr hatte ihn das Ungeheure, das er eben gesehen hatte, mitgenommen. Er starrte das Stück Papier, dann Kelsey und schließlich ihre Mutter an. »Ist Ihnen klar, was das hier ist?«
    »Natürlich. Es ist die Zukunft«, sagte Cheryl nüchtern, aber fast flüsternd. Sie senkte den Blick auf die Tischplatte, dann fügte sie hinzu: »Gott sei uns gnädig.«
    Vor der ägyptischen Küste,
    zwanzig Seemeilen nordwestlich von Marsá Matrũh Zur gleichen Zeit
    Die Besatzung des ägyptischen Kriegsschiffs El-Arish, einer Lenkwaffenfregatte der amerikanischen Oliver-Hazard-PerryKlasse, behandelte die geretteten Besatzungsmitglieder der Katharina die Große wie gewöhnliche Schiffbrüchige und versorgte sie mit Wasser, Wolldecken, heißem starkem Tee und Ful – Fladenbrot mit einer Füllung aus weißen und schwarzen Bohnen, die mit Fleisch, Eiern und Zwiebeln vermengt gebraten waren. Untergebracht wurden sie außer Sichtweite der Besatzung der Fregatte im Hubschrauberhangar auf dem Achterdeck. Die Verbrennungen oder Splitterwunden mehrerer Night Stalkers wurden vom Schiffsarzt versorgt. David Luger trat als Sprecher des Teams auf, als Fregattenkapitän Raouf Faruk, der Kommandant der El-Arish, die Schiffbrüchigen besuchte, während Patrick, Hal und Chris von Kommandosoldaten umringt in der Hangarmitte blieben. »Wir sind Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar, Kapitän«, sagte David, als der Kommandant auf ihn zukam. »Sie haben uns das Leben gerettet.«
    »Afwan. Nichts zu danken«, sagte Faruk. Er musterte sein Gegenüber prüfend.
    »Und Ihr Name?«
    »Ich bin Merlin.«
    »Ihr voller Name, Ihr Dienstgrad, Ihre Nationalität?« »Einfach nur Merlin«, antwortete Luger.
    »Kein Dienstgrad, kein Titel. Wir sind alle Amerikaner.« »Uns diese Informationen vorzuenthalten, ist eine Beleidigung für Menschen, die Ihnen gerade das Leben gerettet haben«, tadelte Faruk ihn. »Ich befehle Ihnen, mir Ihren wahren Namen und Dienstgrad zu sagen, sonst lasse ich Sie einsperren.«
    »Tut mir Leid, Sir, aber das werde ich nicht tun«, erwiderte David mit fester Stimme. »Wir sind Besatzungsmitglieder des Bergungsschiffs Katharina die Große aus Klaipeda in Litauen. Leider sind die Schiffspapiere bei dem Angriff verloren gegangen.«
    »Ja, ich verstehe«, sagte der Kommandant. Faruk zweifelte keinen Augenblick daran, dass diese Männer Soldaten waren – sie sahen wie Soldaten aus, verhielten sich wie solche, bewegten sich auch so. Sie waren jedenfalls keine Seeleute. »Die verdammten Libyer glauben, das gesamte Mittelmeer gehöre ihnen ... Wie ich höre, haben Sie auch keine Ausweise.«
    »Sorry, Sir, aber auch die sind mit untergegangen.« Das stimmte, aber die mit der Katharina gesunkenen Reisepässe waren ausnahmslos Fälschungen gewesen. »Wir sind amerikanische Seeleute. Lassen Sie mich mit unserer Botschaft in Kairo telefonieren, wie ich Ihrem Ersten Offizier vorgeschlagen habe; sie kann unsere Identität bestätigen.«
    »Dies ist jetzt eine militärische Angelegenheit, und wir haben bestimmte Verfahren zur Ermittlung Ihrer Identität zu befolgen«, sagte Faruk, der sich offensichtlich über Lugers fehlende Kooperationsbereitschaft ärgerte. »Sie werden in unserem Heimathafen Marsá Matrũh inhaftiert und vernommen. Sie werden fair behandelt, das verspreche ich Ihnen, aber da Sie offenbar in eine militärische Auseinandersetzung mit den Libyern verwickelt waren, dürfen wir kein Risiko eingehen.« Er zeigte auf die von den Kommandosoldaten umringten drei Männer. Alle drei hielten die Köpfe gesenkt, als ägyptische

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