Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
Afghanistans von amerikanischen Bombern angegriffen worden waren und er erstmals die Stimme Allahs gehört hatte, die ihm seinen Auftrag erteilte, hatte er nie mehr zurückgeblickt.
    »Wir könnten die Nachhut in Ravnina stationieren. Dort gibt’s reichlich Wasser, das Gelände liegt etwas höher, und sie wäre so weit vom Kanal entfernt, dass sie das Vorfeld nicht eigens zu überwachen brauchte«, sagte Turabi aufgeregt. Die Einzelheiten hatte er sich seit Tagen in Gedanken zurechtgelegt – aber für eine Flucht, nicht für einen geordneten Rückzug. Die Sache lief besser, als er je zu hoffen gewagt hätte. »Wir lassen das Zweite Bataillon und die Zweite Luftlandekompanie dort zurück und setzen uns in Etappen ab, damit die Turkmenen nicht mitbekommen, was hier läuft. Die beiden Einheiten gehen östlich und westlich der Ölfelder bei Halatsch zurück – wir wissen genau, dass sich zwischen den vielen Bohrtürmen eine ganze Brigade verstecken könnte. In drei Tagen können wir wieder in Tschardschu sein, und dort befestigen wir die Zehnkilometerlinie, die ich nach der Räumung von Tschauder etabliert habe. Während wir zurückgehen, holen wir die Nachhut nach. Sie erreicht eine sichere, befestigte Verteidigungslinie und wird abgelöst. Sobald sie ausgeruht und neu bewaffnet ist, schieben wir unsere Linie auf zwanzig Kilometer hinaus. Damit kontrollieren wir alles, was östlich des dreiundsechzigsten Längengrads liegt. Felsenfest.«
    Zarazi schwieg lange und nachdenklich. Turabi sah zu Orasow hinüber und sah in seinem Blick nichts als Hass und Abscheu. Halt die Klappe, Arschloch!, forderte Turabi ihn im Stillen auf. Halt die Klappe, sonst bring ich dich um.
    »Wir brauchen nicht zurückzugehen, General«, behauptete Orasow. »Der Flugplatz Mary liegt keine dreißig Kilometer vor uns. Seit wir hier in Stellung gegangen sind, haben wir nur ein paar Aufklärungshubschrauber gesehen. Wir können Mary so leicht einnehmen, General, wie wir Tschardschu eingenommen haben.«
    »Nicht wir haben Tschardschu eingenommen, Orasow- ich hab’s eingenommen«, knurrte Turabi. »Und das war keineswegs leicht. Ich habe viele gute Männer verloren – jeden Fünften meiner Leute. Aber Tschardschu war nichts im Vergleich zu der Schlacht, die uns in Mary erwartet. Dort stehen die Russen mit ihren Jagdbombern bereit und ...«
    »Mit welchen Jagdbombern? Ich habe seit Tschardschu kein feindliches Flugzeug mehr gesehen.«
    »Sie sind dort, Orasow, das wissen wir.«
    »Sie waren auch in Tschardschu – sogar viele. Aber kein einziges ist gestartet, um uns anzugreifen.«
    »Sie sind nach Tschardschu verlegt worden, um uns Angst zu machen, aber die Piloten wurden sofort wieder abgeholt«, sagte Turabi. »Diese Flugzeuge waren ohnehin wertlos – eine Hand voll Jagdbomber Suchoi Su-17, über dreißig Jahre alt und nicht besonders gut gewartet. Sie hätten uns nie gefährlich werden können.«
    »Bei der Planung des Angriffs auf Tschardschu haben wir sie als sehr gefährlich eingeschätzt.«
    »Unser Nachrichtendienst hat gemeldet, dass die Turkmenen die Russen aufgefordert haben, ihre in Mary stationierten MiG-27 und Su-24 nach Tschardschu zu verlegen«, stellte Turabi fest. »Stattdessen haben sie diese Klapperkisten hingeflogen. Das bedeutet, dass die Bomber und Jagdbomber der ersten Garnitur noch in Mary stehen. Und wir wissen noch immer nicht genau, was die Amerikaner hier in Turkmenistan machen.«
    »Ah, richtig, Ihre geisterhaften Amerikaner«, sagte Orasow verächtlich. »Sie behaupten, nur zwei Männer gesehen zu haben, die aber zwei Panzerfahrzeuge zerstört und ein halbes Dutzend Männer getötet, Sie aber nur verhört haben.«
    »Maul halten, verdammt noch mal!«, knurrte Turabi. »Die Amerikaner waren da, um ein abgestürztes Flugzeug, einen Marschflugkörper oder eine Spionagedrohne zu bergen – was immer dort abgeschossen worden war.«
    »Das behaupten Sie«, stellte Orasow trocken fest. »Oder haben Sie Ihre Männer tatsächlich in ein Minenfeld geführt, wie unsere Hubschrauberbesatzung vermutet hat ... ?«
    »Zum Teufel mit Ihnen, Orasow.«
    »Jedenfalls haben wir keinen Beweis für die Anwesenheit amerikanischer Soldaten in Turkmenistan gefunden – falls es sie überhaupt gegeben hat«, sagte Orasow zu Zarazi. »Wahrscheinlich waren sie nur hier, um ihren Marschflugkörper zu bergen. Kein Grund zur Beunruhigung.«
    »Kein Grund zur Beunruhigung? Vor uns im Westen stehen fünf-bis zehntausend russische und turkmenische

Weitere Kostenlose Bücher